Der komisch-traurige Spruch des Tages von André Breitenreiter und ein verärgerter Horst Heldt

Verantwortliche von Hannover 96 machen auf Problematik aufmerksam

Horst Heldt kritisiert den möglichen neuen UEFA-Wettbewerb (Photo by FIRO/FIRO/SID/)

„Bundesliga-Spruch des Tages“: Horst Heldt und André Breitenreiter kritisieren mit markigen Worten die immer exzessivere Vermarktung des Profifußballs.

Auch Horst Heldt gehört zu den Kritikern, die mit der immer exzessiveren Vermarktung des Profifußballs Probleme haben. „Das lässt einen mit offenem Mund zurück“, sagte der verärgerte Manager des Bundesligisten Hannover 96. „Die Leute, die so einen Schwachsinn entscheiden, haben keine Ahnung von der Basis, sind völlig realitätsfremd und bekommen nicht mit, was die Leute bewegt“, empörte sich Heldt. „Europa League 2? Was soll das bitte? Wer spielt denn da bitteschön gegeneinander und wen interessiert es? Ich verstehe es einfach nicht.“

Diese neue Liga wie auch Planungen, ein Champions-League-Finale außerhalb Europas auszutragen, so der 48-Jährige weiter, seien weltfremd und reine Politik: „Wir müssen das dann ausbaden und werden mit diesen Leuten in einen Topf geworfen. Da geht es oft nur darum, wiedergewählt zu werden.“

„Kürzlich erst musste ich bei meinem Schwiegervater sämtliche Decoder neu installieren.“ (Andre Breitenreiter, Trainer des Fußball-Bundesligisten Hannover 96, über die komplizierte Aufteilung der TV-Rechte).

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Der Trainer von Hannover 96, André Breitenreiter, kritisierte die unübersichtliche Situation bei den TV-Rechten. „Wir müssen aufpassen, dass wir die Fans nicht überfluten“, erklärte der Coach. Diese Problematik habe er auch schon am eigenen Leibe erlebt, sagte er schmunzelnd: „Kürzlich erst musste ich bei meinem Schwiegervater sämtliche Decoder neu installieren.“ Doch nicht nur Breitenreiters Schwiegervater hat Probleme mit der komplizierten Aufteilung der TV-Rechte.

Die Sportnachrichten-Agentur SID bezeichnete Breitenreiters Schwiegervater-Spruch bereits als „Bundesliga-Spruch des Tages“. Wohl zu Recht, denn trotz der witzigen Komponente bringt er es gut auf den Punkt: Der Fan ist überfordert mit der Spieltags-Zerstückelung, mit steigenden Eintritts- und Trikotpreisen, mit der Aufteilung der TV-Rechte auf mehrere Anbieter. „Wir müssen aufpassen, dass wir den Fan nicht mit Fußball überfluten“, sagte der Trainer von Hannover 96.

Studierte Betriebswirte an den BWL-Unis würden es wohl so formulieren: „Der Markt ist übersättigt. Fußball ist eine Cash-Cow, die gemolken werden muss. Die Zitrone muss jetzt bis auf den letzten Tropfen ausgedrückt werden.“ Ob nun „Nations League“ oder „Europa League 2“ – das sind offenbar die letzten Tropfen, die gerade von den Funktionären aus der Zitrone ausgepresst werden. Jedoch bleibt ein Hoffnungsschimmer: Immer mehr Trainer und Manager wie André Breitenreiter oder Horst Heldt sind sich dieser Problematik bewusst. Ob das ausreicht, werden die nächsten Jahre zeigen.

 

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2 Kommentare

  1. Wunderbarer Vergleich. Schade, dass die Funktionäre nicht vom DFB die Quittung bekommen. Aber die dort sind ja leider selbst nicht mehr besser… 

  2. Wunderbar!

    Endlich bringt es jemand öffentlich auf den Punkt was diverse Fans schon seit einiger Zeit ärgert und in den sozialen Medien oder unter online geschriebenen Artikeln veröffentlichen. Es wird zu viel geben von: Übersättigung durch Zwangseinführung einer neuen Liga, Die Aufteilung der Spieltage an verschiedene Anbieter wo der Nutzer doppelt gemolken werden soll usw usf. Irgenwann hat der Fan keine Lust mehr und nutzt diverse Angebote garnicht mehr und geht nicht mehr ins Stadion. Sieht man ja momentan auch an der Formel 1: was dort alles beschnitten wurde und dann mit diversen Platzstrafen belegt weil der Motor getauscht werden muss….. Das will NIEMAND sehen. Alles wird ausgenutzt um Geld zu scheffeln bis alle übersättigt sind und nicht mehr ins Stadion gehen. Herzlichen Glückwunsch

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