„Balogun, du Affe“ war eine der Beleidigungen im Stadion. „Ich bin intelligent genug, „Bebou“-Rufe zu unterscheiden von Affenlauten“, sagte Leon Balogun mit Blick auf die Vorwürfe, die ihm 96-Fans nach Veröffentlichung der Rassismus-Vorfälle auf Facebook machten.
Wie die Mainer „Allgemeine Zeitung“ heute berichtet, hat Leon Balogun lange überlegt, ob er der Öffentlichkeit von den Rassismus-Beleidigungen erzählt. Am Ende waren zwei Gründe ausschlaggebend, warum Balogun letzlich den Schritt an die Öffentlichkeit machte.
Gegenüber der „Allgemeinen Zeitung“ sagte er: „Traurigerweise wurde ein Junge, der noch keine zwölf Jahre alt war, dazu animiert, mitzumachen. Und es war zwar nur eine kleine Gruppe. Wenn aber die Möglichkeit besteht, so etwas im Keim zu ersticken, dann sollte man das nutzen.“
Die Mainzer Ersatzspieler, zu denen Balogun und der später eingewechselte Anthony Ujah gehörten, hatten sich zum obligatorischen Warmmachen vor die Nordkurve begeben. „Dass man sich dabei das ein oder andere anhören muss, ist mittlerweile leider normal. Und bei Beleidigungen winkt man inzwischen ab“, sagte Balogun der „Allgemeinen Zeitung“. In Hannover habe er dann aber Affenrufe gehört, die wie „Uh, uh, uh“ geklungen haben. „Ich habe mich dann gegenüber der besagten Person mehr als deutlich geäußert, dass sie es sein lassen soll, weil ich so erzogen worden bin, dass ich zeige, wenn mir etwas nicht passt. Dann sind ein paar Stimmen dazu gekommen und sie haben gerufen: Balogun, du Affe.“ Und dann sei noch der kleine Junge animiert worden, mit in die Beleidigungen einzustimmen.
Dem ehemaligen Hannoveraner Leon Balogun wurde von vielen 96-Fans in den sozialen Netzwerken vorgeworfen, er habe die „Bebouuu“-Anfeuerungsrufe als rassistische Beleidigung fehlinterpretiert. An diese Fans gewandt, äußerte Balogun auf Twitter folgendes:
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„Es bedarf leider einiger Klarstellungen, weil gerade von der Seite von Hannover sich viele Fans angegriffen gefühlt haben. (…) Es richtet sich auf gar keinen Fall gegen den Verein Hannover 96, gegen euch als Fans. Keiner von uns hat Eigeninteressen bei der Sache. Keiner von uns hat sich das ausgedacht, es ist leider tatsächlich passiert. (…) Keiner von uns beiden möchte dem Verein Hannover 96 schaden. Ich habe für 96 gespielt, und auch wenn es für mich nicht gut lief, komme ich immer gern zurück nach Hannover.“
„Vieles von dem, was [von einigen 96-Fans auf Facebook über mich] geschrieben wurde, ist ziemlich bösartig und an den Haaren herbeigezogen. Tony [Ujah] und ich sind beide intelligent genug, „Bebou“-Rufe zu unterscheiden von Affengeräuschen, die man uns ins Gesicht ruft. Es waren Personen, die sehr nah am Zaun standen, in der Nordkurve, in N2. Aber das heißt ja nicht, dass ihr alle etwas gemacht habt.“
Balogun hatte in seinem Statement eine Bitte an diejenigen 96-Fans, die ihm egoistisches Eigeninteresse, Falschaussagen und Lügnerei vorgeworfen haben: „Bitte hört auf, Energie dafür zu investieren, uns als Schuldige darzustellen. Wir sind die Betroffenen, wir wollen ein Statement machen. Gerade weil ein Kind involviert ist. Wo das hinführen kann, wissen wir alle, und das wollen wir nicht.“
Der ehemalige 96-Spieler fügte hinzu: „Ihr tut uns ein großes Unrecht, wenn ihr uns solche niederen Ansichten unterstellt. Die „Bebou“-Rufe können wir definitiv unterscheiden von Affenlauten. (…) Ich hoffe, das Kriegsbeil ist begraben von eurer Seite. (…) Fühlt euch nicht angegriffen, helft dem Verein das Problem [im Block N2] zu beseitigen.“
Liebe Fans von @Hannover96! @LeonBalogun hat noch eine Botschaft für euch! ✌ Damit können wir den Fall hoffentlich abschließen … ✅ pic.twitter.com/YUCuZ6RRZM
— 1. FSV Mainz 05 (@1FSVMainz05) 17. Januar 2018
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