Es sind belgische Wochen für Hannover 96 in der Europa League in der Saison 2011/2012. Das gilt nicht nur für die Vorrunde, als man sich mit Standard Lüttich misst und hinter dieser Mannschaft den 2. Platz belegt. In der K.O.-Runde kommt es im Februar und März kompakt zu Duellen mit Teams aus dem Benelux-Staat.
Im Februar gibt es für 96 das Aufeinandertreffen mit dem FC Brügge, in der Runde der letzten 32 reist der Traditionsklub mit seinem deutschen Trainer Christoph Daum nach Hannover. Die „Roten“ gewinnen bei frostigen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich mit 2:1, auch dank eines Zauber-Elfmeters von Jan Schlaudraff, der den Ball zum Siegtor frech in die Tormitte chipt. Das Rückspiel in Brügge gewinnt 96 mit 1:0 und zieht ins Achtelfinale ein.
Dort wartet, das Los will es so, ein alter Bekannter: Erneut geht es gegen den Standard-Gegner. Diesmal darf die Mannschaft von Coach Mirko Slomka zunächst in Lüttich antreten, erreicht dort ein 2:2 (Tore von Lars Stindl und Mama Diouf). Das Rückspiel am 15. März 2012 wird zum Höhepunkt in der bisherigen Europapokal-Saison.
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Wegen der damals noch gültigen Auswärtstorregel ist 96 quasi mit dem Anpfiff eine Runde weiter – und lässt im mit 43.000 Zuschauern ausverkauften Stadion kein Zweifel aufkommen, dass sich daran etwas ändern könnte. Schon in der vierten Minute sorgt Mohammed Abdellaoue für das 1:0. Zur Halbzeit steht es bereits 2:0 für die Gastgeber, Kanu unterläuft ein Eigentor (21.).
Nach der Pause geraten die Hannoveraner nicht mehr in Gefahr, zumal sie ab der 58. Minute in Überzahl agieren dürfen. Lüttichs Serge Gakpé sieht nämlich die gelb-rote Karte. In der Schlussphase schrauben die Niedersachsen das Ergebnis auf 4:0 und sorgen endgültig für Feierstimmung. Das 3:0 resultiert aus einem Eigentor, erneut ist Kanu der Unglücksrabe (77.) – in anderen Statistiken wird jedoch auch Didier Ya Konan als Torschütze geführt. Mit einem frechen Schuss aus spitzem Winkel gelingt Sergio da Silva Pinto in der 90. Minute das Sahnehäubchen in einer magischen Nacht.
Hannover 96 steht damit tatsächlich im Viertelfinale der Europa League – und das alles weniger als zwei Jahre nach dem Fast-Abstieg. In der Runde der letzten Acht wartet Atletico Madrid auf das Slomka-Team, das am 29. März 2012 in der spanischen Hauptstadt im damaligen Estadio Vincente Calderon antritt.
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