Pro Verein stellt Konzept vor und wirbt für „Neues Miteinander“ – Kandidaten für Aufsichtsrat in der nächsten Woche

Die Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 hat ein Konzept für die Zukunft des Vereins vorgestellt. 

Als wichtigste Oberpunkte werden im Pro Verein Konzept unter anderem die Fortführung des Zwei-Säulen-Modells, Bewertung der Vermögensübertragungen und die Zusammenarbeit zwischen Verein, Profigesellschaft und Investoren genannt. In der kommenden Woche will Pro Verein seine Wahlempfehlung für den Aufsichtsrat präsentieren und Kandidaten namentlich vorstellen.

Hier das Pro Verein Konzept „Vorwärts nach weit“ im Wortlaut: 

„Das Zwei-Säulen-Modell aus Breitensportverein und Profigesellschaft soll fortgeführt werden. Alle Erfolge seit der Auslagerung basieren auf diesem 50+1-konformen Erfolgsmodell.

Grundlage einer erfolgreichen Zukunft ist die Beendigung wesentlicher Streitpunkte. Insbesondere bedürfen sämtliche durchgeführten Vermögensübertragungen (Markenrechte, Anteilsverkäufe, Behandlung von stillen Reserven) des Vereins an Dritte einer umfassenden Aufarbeitung und Bewertung. Die Mitglieder sind über die Ergebnisse in Kenntnis zu setzen.

Der Aufsichtsrat muss, wie es die Satzung verlangt, wieder zu einem echten Kontrollorgan werden, dessen Mitglieder Zugang zu allen zu prüfenden Unterlagen und Dokumenten erhalten.

Wichtige, das wesentliche Vereinsvermögen betreffende Geschäfte (Grundvermögen, Beteiligungen) dürfen nur nach Einholung von Bewertungsgutachten und der Zustimmung der Mitgliederversammlung rechtswirksam abgeschlossen werden.

Alleinentscheidungen über Wohl und Wehe des Vereins und wesentliche Vermögenswerte darf es ohne vorherige Information der Mitglieder zukünftig nicht mehr geben.

Die Satzung soll in vielen mehrdeutigen Punkten, die in der Vergangenheit immer wieder zu Streit geführt haben, klarer formuliert und die Rolle der Mitgliederversammlung als oberstes Vereinsorgan, unter Beachtung der Handlungsfähigkeit des Vorstands, gestärkt werden.

Mitgliederbeschlüsse müssen wieder Grundlage des Vorstandshandelns werden und nicht nur Empfehlung sein.

Der Ehrenrat soll noch stärker als vereinsinternes Streitschlichtungsorgan auch in Eilsachen fungieren.

Einen weiteren Schwerpunkt des Konzepts bilden ganz konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Vereins. Dabei sollen die Abteilungen mit den Abteilungsleitungen auch zukünftig eigenständig arbeiten und mehr Budgetverantwortung erhalten.

Ziel ist es, mehr Einnahmen zu generieren, um Breiten- und Spitzensport noch besser fördern zu können. Dazu soll die Mitgliederzahl mittelfristig auf 30.000 erhöht, eigene Marketingmöglichkeiten besser ausgeschöpft und eine Spendenkultur etabliert werden.

Die Steigerung der Mitgliederzahlen soll durch die Gründung einer eigenständigen Fan- und Förderabteilung gelingen. Den Fans unserer Bundesligamannschaft soll damit, nach dem Vorbild anderer Bundesligisten, im Verein eine Heimat geboten werden, um die Fans so noch enger an den Verein zu binden. Die daraus resultierenden höheren Beitragseinnahmen sollen die Ambitionen der aktiven Sportler und die finanziellen Herausforderungen der Infrastrukturmaßnahmen auf ein gefestigtes finanzielles Fundament stellen und, trotz einer angespannten Liquiditätslage, die Stabilität der Beiträge gewährleisten.

Darüber hinaus sollen weitere Sportarten in den Verein integriert, der Jugend- und Amateurfußball in den unteren Ligen, auch als Imageträger, stark ausgebaut und ein Fokus auf Jugendliche und Senioren über alle Abteilungen hinweg gelegt werden. Grundsätzlich muss ein fairer Umgang mit den anderen Vereinen der Stadt und der Region selbstverständlich und gelebtes Prinzip werden.

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Mehr Gemeinsamkeit zwischen Verein und Profis wird auch beim Sponsoring angestrebt. Es wird nicht nur dem Verein und seinen Abteilungen nutzen, wenn sich Sponsoren der Bundesligamannschaft auch direkt im Breitensport des Vereins engagieren, sondern auch einen Imagegewinn für die Sponsoren mit sich bringen, wenn diese ihr Bekenntnis zur gesellschaftspolitischen Verantwortung so sichtbar unter Beweis stellen können.

Ein eigenes Vorstandsressort für Sponsoring und Fundraising soll sich gezielt darum kümmern, dass neben den eigenen Konzepten der Abteilungen zusätzliche gemeinsame Konzepte für Breiten- und Spitzensport im Verein umgesetzt werden können. Freiwerdende Mittel sollen gleichermaßen den Rücklagen, ggf. für einen zweiten Bauabschnitt des Vereinszentrums, und den Breitensportabteilungen für deren materielle und personelle Ausstattung zur Verfügung gestellt werden.

Die Weiterentwicklung des Vereins auf der Basis unseres Konzeptes bietet die Voraussetzung dafür, dass auch zukünftig viele passive Mitglieder der Fußballabteilung und Fördermitglieder ihre Heimat im Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. sehen werden.

Die Verbindung zwischen Verein und Profifußballgesellschaft bzw. deren Gesellschaftern ist ein weiterer wichtiger Eckpunkt des Konzepts. Diese Verbindung soll nicht nur erhalten, sondern gestärkt werden. Wenn beide Seiten sich zur Zusammenarbeit verpflichten, wird der Verein ebenso profitieren wie die Investoren. Der Verein muss, wie es die Statuten des DFB, der DFL und des NFV verlangen, seine gesellschaftsrechtliche Verantwortung in Bezug auf die ihm zu 100 % gehörende Hannover 96 Management GmbH ebenso wahrnehmen wie diese ihre Funktion als Komplementärin in der Profifußballgesellschaft, der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA.

Der Beschluss der Mitgliederversammlung 2017 zur Rücküberführung der Markenrechte in das Vereinsvermögen soll einvernehmlich umgesetzt werden. Die derzeitige Regelung bietet keine Insolvenzfestigkeit zugunsten unseres Vereins.

Ebenfalls im Einvernehmen mit den Gesellschaftern der Profigesellschaft soll ein Vorschlagsrecht für die Berufung des Geschäftsführers der Hannover 96 Management GmbH verhandelt werden, den grundsätzlich der Verein nach den geltenden Satzungsbestimmungen von DFB und DFL berufen muss. Dieses Bestimmungsrecht stellt als zwingende Lizenzvoraussetzung keine Einmischung in Personalbelange der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA dar, sondern sichert vielmehr, anders als eine Nichteinmischung, die Lizenz und damit auch das Kapital der Gesellschafter sowie das Zwei-Säulen-Modell.

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Bereits 2016 hatte Pro Verein 1896 das Konzept eines Beirats vorgestellt, der die Interessen des Vereins und der Investoren berücksichtigt, geeignete Kandidaten für die Geschäftsführung auswählt und zur Bestellung vorschlägt.

Der Rückkauf von Anteilen der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA, also der Profigesellschaft, ist mittelfristig schon mangels der fehlenden finanziellen Voraussetzungen nicht möglich und daher vorerst nicht vorgesehen.

Pro Verein 1896 wirbt für ein neues Miteinander und ist der festen Überzeugung, mit diesen grundsätzlichen Erwägungen die bestehenden tiefen Gräben im Verein überwinden zu können. Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen. Hierfür sind jetzt eine strukturelle, wirtschaftliche und auch personelle Erneuerung sowie ein von gegenseitigem Respekt getragener Umgang unumgänglich. Statt privater Interessen Einzelner müssen das Interesse des Vereins und der Gesamtheit aller Mitglieder wieder im Mittelpunkt stehen. Nur ein in der Region verwurzelter starker Verein ermöglicht erfolgreichen Profifußball und Breitensport, mit dem sich alle identifizieren können.“

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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