Der letzte Spieltag der WM Gruppe H war eine reine Achterbahnfahrt und an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende konnte jedoch nur ein Hannoveraner lachen…
Im Fernduell standen sich Japan (gegen Polen) und der Senegal (gegen Kolumbien) gegenüber, beide Teams gingen eigentlich mit einer komfortablen Ausgangslage in die jeweiligen Duelle. Mit vier Zählern auf dem Konto hätte ein Unentschieden im letzten Spiel zum Weiterkommen gereicht, Punkten konnte heute jedoch niemand.
Senegal – Kolumbien 0:1
Diese Niederlage dürfte wohl die schmerzhafteste in der Geschichte des Senegals sein, schließlich kostete sie einem das WM-Achtelfinale. Lange Zeit sah alles nach einem sicheren Punktgewinn aus, doch Kolumbiens Mina sorgte mit seinem Kopfballtreffer eine Viertelstunde vor Schluss für Entsetzen bei Salif Sané und Co.
In den ersten 45 Minuten nahmen sich beide Teams wahrlich nicht viel. Kolumbien konnte zwar die größeren Spielanteile verzeichnen, gefährliche Bälle auf das Tor von Keeper N’Diaye waren aber absolute Mangelware. Auch die Senegalesen konnten ihre schnellen Gegenstöße nicht in etwas Zählbares umwandeln. Den größten Aufreger gab es bereits in der 14. Spielminute. Kolumbiens Abwehrspieler Sanchez holte Senegals Topstar Mané im Sechzehnmeterraum von den Beinen, der vorerst gepfiffene Elfmeter wurde nach Rücksprache mit dem Videoassistenten jedoch gerechterweise zurückgezogen. Nach dem Seitenwechseln drückten vor allem die Kolumbianer aufs Tempo. Angetrieben vom drohenden WM-Aus drängte sie den Gegner immer weiter hinten rein, blieben jedoch lange ohne Erfolg, bis zur genannten 75. Minute. Eine Ecke von Quintero fand den Kopf Mina, welcher relativ unbedrängt Einnicken konnte. Während sich die Süd-Amerikaner schon feierten, wurden die Offensivbemühungen der Senegalesen noch einmal intensiviert, auch Sané hielt nichts mehr hinten. In den letzten Spielminuten feuerten sie gleich mehrere Schüsse auf das Tor ab, ihr Einsatz wurde am Ende nicht belohnt…
Japan – Polen 0:1
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Auch die Japaner bekleckerten sich im letzten Vorrundenspiel nicht mit Ruhm. In einem sehr schwachen Spiel unterlagen sie den bereits ausgeschiedenen Polen mit 0:1, die ersten 45 Minuten sind dabei fast keine Erwähnung wert. Lediglich 3 halbwegs gefährliche Torannäherungen bekamen die Fans im ersten Durchgang zu sehen, das Spannendste war wohl der Pfiff zum Pausentee. Immerhin kamen die Japaner etwas schwungvoller aus der Kabine und bewiesen in den ersten Minuten, dass sie eine ernst zunehmende Turniermannschaft sind. Immer wieder versuchten sie es über die Flügel, Polens kompakte Abwehr verhinderte jedoch den entscheidenden Abschluss. In der 59. Minute passierte dann das Missgeschick aus Sicht der Asiaten. Nach einem Freistoß nutzte Jan Bednarek das Chaos im japanischen Strafraum und schlenzte den Ball zum 1:0 in die Maschen. Japans sicher geglaubtes Weiterkommen war auf einmal in großer Gefahr, die Verunsicherung der japanischen Spieler war in den folgenden Minuten deutlich zu erkennen. Die Vorstöße wurde von der polnischen Hintermannschaft ein ums andere Mal geblockt und auch die Standardsituationen waren diesmal kein Mittel zum Erfolg. Am Ende blieb es beim 0:1.
Fair-Play-Wertung entscheidet für Japan
Die Gruppenkonstellation war nach dem Abpfiff mehr als kurios. Kolumbien stand als erstplatziertes Team sicher im Achtelfinale, die Polen um Bundesligastar Lewandowski waren als abgeschlagener Vierter sicher ausgeschieden. Auf Platz 2 und 3 standen der Senegal und Japan, beide vier Punkte, beide vier eigene Treffer und vier Gegentore. Auch der direkte Vergleich brachte keine Entscheidung darüber, welches Team weiterkommt, schließlich trennte man sich mit 2:2. Erstmals bei dieser WM kam also die Fair-Play-Regelung zum Einsatz. Da Japan mit 5 gelben Karten genau eine Verwarnung weniger kassierte als der Senegal, konnte das Team um den Hannoveraner Haraguchi am Ende jubeln. Mehr als bitter für Salif…
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