Mit ordentlich Rückenwind geht es in die erste Ligapartie der neuen Saison. Der Sieg gegen Würzburg hat gezeigt, dass sich in der Landeshauptstadt eine homogene Truppe entwickelt hat – trotz insgesamt 24 Transaktionen auf dem Transfermarkt! Gerhard Zuber und Kenan Kocak haben den Umbruch mit Erfolg eingeleitet, nun gilt es den ersten positiven Eindruck zu bestätigen. Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen den KSC könnte definitiv schlechter sein, der Kader ist in einer guten Verfassung. Darüber hinaus gibt es ein Novum zu verzeichnen, der komplette Kader der Niedersachsen steht zu Verfügung. Trotz der vielen personellen Änderungen steht ein alt bekanntes Duo im Vordergrund…
Sei Muroya, Mike Frantz, Kingsley Schindler und Co. Hannover 96 hat eine Reihe an neuen Spielern verpflichtet, teilweise haben sie in den Testspielen bzw. im Pokalspiel gegen Würzburg schon sehr gute Leistungen gezeigt. Die Integration hat gut funktioniert, nichtsdestotrotz fallen die Blicke am morgigen Samstag auf ein anderes Spielerpaar. Die Hoffnungen ruhen auf dem Sturmduo Weydandt/Ducksch, nach der grandiosen letzten Spielzeit (zusammen 34 Scorerpunkte) sind die Erwartungen natürlich hoch. Im Saisonauftaktmatch bewiesen die beiden, wieso eben diese Hoffnungen bestehen: Ein Tor von „Henne“, eine Vorlage von „Duckschi“. Mit einer solchen Ausbeute kann es gerne weitergehen. In dieser Verfassung ist das Dreamteam unverzichtbar für Hannover 96.
Die Partien gegen Karlsruhe versprechen immer viele Tore, in den letzten fünf Begegnungen fielen insgesamt 18 Buden. Gefundenes Fressen für Weydandt und Ducksch. Knapp 30 Prozent der Erfolgserlebnisse sind auf das genannte Duo zurückzuführen. Insbesondere Weydandt hat sehr gute Erinnerungen an den KSC. Hier findet sein Märchen den Ursprung, am 19.08.2018 schoss er seine ersten beiden Tore im 96-Dress. Morgen hat er die Chance, dieses Märchen fortzuführen. Ein entscheidendes Element dürften die hohen Bälle sein. Gegen die Kickers hat dies bereits sehr gut funktioniert (zwei Tore nach hohen Pässen) und auch die Hintermannschaft ist prädestiniert für diese taktische Ausrichtung.
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Mit Robin Bormuth und Christoph Kobald wird der Gegner auf zwei Spieler zurückgreifen, die weder mit ihrer Erfahrung punkten können noch im Luftzweikampf souverän agieren. Die Innenverteidiger sind fünf bzw. neun Centimeter kleiner als Weydandt, in Sachen Sprungkraft ist dies ein wahrer Nachteil für die Karlsruher. Auch Marvin Ducksch, ebenfalls sehr groß gewachsen (1,88 Meter), wird sich mit seiner „bulligen“ Spielweise einige Male durchsetzen können. An dieser Stelle kommt es auf die Außen an. Neuzugang Muroya hat bewiesen, dass er über viel Offensivdrang verfügt und seinen Partner auf der rechten Seite gerne hinterläuft. Auch seine Flanken sind sehr präzise (gegen Würzburg 50 prozentige Genauigkeit bei insgesamt 4 Flanken). Die Frage ist nur, wer dieser Partner ist. Gegen die Kickers lief hier sein Landsmann Haraguchi auf, dieser könnte nun jedoch seine Lieblingsposition als offensiver Mittelfeldspieler bekleiden. Die verspricht nicht nur mehr Zug zum Tor, sondern auch die Kreativität im Spiel der Hannoveraner dürfte durch diese taktische Umstellung zunehmen. Der Grund: Sowohl Linton Maina als auch Kingsley Schindler sind fit. Höchstwahrscheinlich wird Erstgenannter auf Rechts spielen, wir alle wissen um diesen Luxus. Tempo, Dirbblestärke und Zug zum Tor – Maina wird auch in der kommenden Spielzeit eine echte Waffe sein.
Auch auf der linken Seite ist eine Änderung nicht ausgeschlossen. Auch wenn Ochs kein schlechtes Spiel gegen die Kickers machte, der bereits erwähnte Schindler oder Neuzugang Patrick Twumasi dürften das Spiel noch einmal bereichern. Insbesondere Twumasi gilt als Sensationstransfer und hat in vielen Ligen dieser Welt seine Qualität bewiesen. Auch er könnte ein entscheidender Faktor auf dem Weg hin zum Aufstieg werden. Der Spielstil des Mittelfeldduos kommt hier sehr gelegen. Trainer Kocak legt viel Wert auf eine gute Ballverarbeitung und ein sicheres Passspiel, die Routiniers Kaiser/Frantz sind hierfür perfekt geschaffen. Mit ihrer Erfahrung und Sicherheit am Ball bringen sie die nötige Ruhe in das 96-Spiel, die Passquote beider liegt bei über 80 Prozent. Sie sind im wahrsten Sinne die Regisseure im Spiel.
Aufpassen muss Hannover 96 in der Defensive. Gegen Würzburg sah es über 89 Minuten sehr gut aus, in den letzten Spielzügen nahm die Nachlässigkeit zu. Gegen Karlsruhe ist eine konzentrierte Leistung über die volle Distanz unabdingbar, Nachlässigkeiten kann man sich (auch im weiteren Verlauf der Saison) nicht erlauben. Das neu formierte Innenverteidiger-Duo Franke/Hübers machte eine ordentliche Partie ohne erkennbare Fehler. Am Samstag stehen mit Elez und Basdas zwei weitere Optionen zur Verfügung. Eine Veränderung ist auch hier nicht ausgeschlossen. Immerhin stehen nun die nötigen Optionen zur Verfügung, im Zweifelsfall kann der Coach der Nachlässigkeit mit Auswechslungen entgegenwirken. Die Außenverteidiger Hult und Muroya erhielten nach der letzten Partie ein Extralob, sie dürften daher gesetzt sein.
„Ich war mit dem Auftreten beider Spieler sehr zufrieden. Besonders weil beide auch „keine komplette Vorbereitung mit uns gemacht“ haben, da sei „jeder Tag wertvoll“ (Kenan Kocak)
Der Rückenwind ist definitiv vorhanden und die Vorfreude ist schier groß. Nun gilt es die lobenden Worte auf dem Platz umzusetzen und die Punkte einzufahren. Eins steht jedoch fest: Das Gefühl eines positiven Saisonverlaufs hat sich breit gemacht.
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