In der Hinrunde konnte Hannover 96 im Sturm auf Martin Harnik (8 Tore, eine Vorlage) bauen. Auch Kenan Karaman (5 Tore, 5 Vorlagen) überzeugte. Neuzugang Niclas Füllkrug enttäuschte hingegen weitestgehend. Doch das wird sich in der Rückrunde wohl ändern. Und schon deshalb ist der Ex-Nürnberger gefühlt eine Neuverpflichtung. Seine Wirkung auf die Mannschaft und das Umfeld sind jedenfalls wie bei einem Transfer.
Schon zum Ende der Rückrunde deutete Füllkrug an, was er kann. Der wichtigste Moment war zweifelslos Ende November gegen Aue:
In der 60. Minute wurde Niclas Füllkrug für den bemühten, aber unscheinbaren Noah Joel Sarenren Bazee eingewechselt. Und endlich platzte der Knoten. Füllkrug nahm eine flache Flanke von Felix Klaus am linken Fünfmetereck ab und haute den Ball in die Maschen.
Was folgte, war wohl der emotionalste Jubel des Jahres bei Hannover 96:
Füllkrug kniete sich erst auf den Rasen, um dann mit beiden Fäusten auf den Boden zu hauen. Sein Gesicht war verzerrt vor Erleichterung und Überwältigung, er war den Freudentränen nahe.
In diesem Moment spürte man, was für ein Druck auf dem jungen Neuzugang gelastet haben muss, der zuvor in sieben Einsätzen nicht getroffen hatte, obwohl er mit über 2 Mio Euro der teuerste Transfer vor der Saison gewesen war (vorher Nürnberg).
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Für eine Gratulation lief sogar Philipp Tschauner 100 Meter über den Platz, um den 23-Jährigen aus Ricklingen zu feiern.
Dazu muss man wissen, dass nicht nur die Ablösesumme den Druck auf Füllkrug hochgeschraubt hatte: Füllkrug selbst war es, der aggressiv die Freigabe des 1. FC Nürnberg einforderte, weil er zukünftig unbedingt in seiner Geburtsstadt, vor den Augen seiner Familie und seiner Freundin spielen wollte.
Nach wochenlangem Hin und Her erteilte Nürnberg schließlich die Freigabe – doch dann enttäuschte Füllkrug Spiel für Spiel. Doch dann war der Knoten endlich geplatzt.
Füllkrug war bereits letzte Saison in Nürnberg vor allem in der Rückrunde erfolgreich (4 Tore in der Hin- und 10 Tore in der Rückrunde).
Erleben wir jetzt das Comeback des „Rückrunden-Füllkrug“? Nicht nur für den Aufstiegskampf wäre es wünschenswert.
Mit seinen beiden Toren gegen die Sportfreunde Lotte brachte sich Füllkrug jedenfalls schon mal in Form – und hat sich eindrucksvoll für die Startelf kommenden Montag gegen Kaiserslautern empfohlen (30. Januar, 20:15 Uhr).
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