Hannover 96 hat große Ambitionen, Boss Martin Kind will Geld locker machen und in der kommenden Spielzeit die Bundesliga ins Auge fassen. Soweit die Theorie, doch aus praktischer Sicht fehlt ein wichtiges Element: Der Klassenerhalt. Marcus Mann sind aktuell die Hände gebunden, ohne einen sicheren Zweitligaverbleib ist die Zukunftsmusik noch weit entfernt…
Aktuell belegt Hannover 96 den 14. Tabellenplatz. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz, belegt von Dynamo Dresden, beträgt sechs Punkte. Da Dynamo gestern einen Punkt aus Düsseldorf entführen konnte (2:2), ist der vorzeitige Klassenerhalt an diesem Spieltag nicht mehr möglich. Dennoch könnte man mit einem Auswärtssieg in Paderborn das Polster auf neun Punkte ausbauen – bei dann noch drei zu spielenden Partien eigentlich uneinholbar.
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Die optimale Vorstellung, doch dafür muss die Elf von Dabrowski erst einmal alles auf dem Platz lassen. Die Paderborner Benteler-Arena ist alles andere als leicht zu erobern, die letzte Heimniederlage des Tabellen-achten ist datiert auf den 22. Januar (3:4 gegen Bremen). Nichtsdestotrotz schwankt das Team von Lukas Kwasniok. Während man in der Hinrunde noch in den Aufstiegssphären unterwegs war, ging es seit dem 14. Spieltag kontinuierlich bergab, der Aufstieg ist außer Sicht. In der Rückrunde sammelte man erst vier Siege, demgegenüber stehen fünf Unentschieden und vier Niederlagen.
Am Abgang von Topstürmer Sven Michel hat das Team noch immer zu knabbern, gegen 96 fällt nun auch noch der zweite Topschütze Felix Platte mit einer Beckenverletzung aus. Sofern unsere Hintermannschaft Dennis Srbeny in Schacht halten kann, könnte es also zu offensiven Ladehemmungen kommen. Aufpassen muss man zudem auf den in Hannover verschmähten Flo Muslija. Bei den Paderbornern hat er sich direkt einen Stammplatz ergattert, beim jüngsten 0:1-Sieg in Ingolstadt erzielte er seinen vierten Saisontreffer.
Nichtsdestotrotz würde ich das Heimteam fußballerisch nicht stärker als 96 einschätzen. Das jüngste 0:0 gegen die Fortuna, trotz 75-minütiger Unterzahl, hat die Kämpfermentalität des Teams gezeigt. Eine solche braucht es im Kampf gegen den Abstieg auch. Überzeugt hat vor allem die Dreierkette mit Börner, Krajnc und Franke, selten sah das Spiel aus der eigenen Hälfte heraus so sicher aus. Torwart Zieler zeigt schon die gesamte Saison bockstarke Leistungen, auch die Paderborner werden sich an ihm die Zähne ausbeißen.
Es ist gut vorstellbar, dass Dabrowski das Team nicht umbauen wird. Lediglich auf der linken Seite muss er eingreifen. Hult wurde nach seiner unglücklichen roten Karte für zwei Spiele gesperrt, die besten Karten dürfte der abgangswillige Linton Maina haben. Immerhin ist er mit vier Toren nach wie vor unser zweitbester Torschütze. Auch wenn seine Personalie derzeit umstritten ist, sollte man das Potential in dieser Situation nicht verkümmern lassen. In den letzten drei Spielen blieben die Roten ohne Niederlage – hieran will man morgen anknüpfen und wichtige Punkte für den Klassenverbleib ergattern. Forza, 96!
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