Hannovers neues Mittelfeldtrio hinterlässt Eindruck

Die zurückliegenden Ligaspieltage waren aus Hannover-Sicht sehr erfolgreich. Binnen sechs Partien schaffte man den Sprung von Platz zwölf auf sechs. An den Abstieg muss kein Gedanke mehr verschwendet werden, man kann die aktuelle Erfolgswelle genießen. In der Rückrundentabelle belegt das Team von Kenan Kocak den dritten Tabellenplatz, mit 22 Punkten ergatterte man nur einen Zähler weniger als die Konkurrenz auf den ersten beiden Plätzen (Bielefeld und Darmstadt). Besonderen Erfolg konnte man in der Offensive verzeichnen. Mit 25 Toren aus 13 Spielen ist man die treffsicherste Mannschaft des zweiten Ligaabschnitts. Offensichtlich ist der Erfolg mit dem neuen Stürmerpaar Ducksch/Guidetti verbunden, aber auch die Spieler im direkten Hintergrund tragen einen wesentlichen Teil zum Erfolg bei…

Das neue Mittelfeldtrio der Roten macht auf sich aufmerksam. Aufgrund der anhaltenden muskulären Probleme von Linton Maina musste Kenan Kocak umstellen, im Nachhinein erweist sich dies als ein Geniestreich. Beim 3:0-Sieg gegen Dresden warf der Coach erstmals das Trio Kaiser/Prib/Haraguchi ins kalte Wasser. Kaltes Wasser deswegen, weil die Akteure in dieser Form noch nie zuvor zusammen agiert hatten. Außerdem stellte er auf ein kompaktes 4-4-2-System mit Raute um. Das Ziel: Im Zentrum sollte das Ballbesitzspiel gestärkt werden. Durch das Rauten-System mit Haraguchi als offensiven Mittelfeldakteur erhoffte Kocak sich das effektivere Ausnutzen der Lücken in der gegnerischen Hintermannschaft. 180 Minuten nach der Umstellung lässt sich diese als ein voller Erfolg beschreiben.

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Kocak musste im Mittelfeld zwangsläufig Umstellen – im Nachhinein ein voller Erfolg

Dominik Kaiser ist eine der absoluten Konstanten in der Rückrunde, bei jedem Spiel stand er von Anfang an auf dem Platz. Im Defensivspiel zeigte der 31-Jährige seit seinem Transfer stets ordentliche Leistungen. Seine Passquote liegt bei stabilen 73 Prozent, hinsichtlich seines Zweikampfverhaltens ist ein Aufwärtstrend zu vermerken. Durchschnittlich gewinnt er 62 Prozent der Duelle um den Ball. Sein Stellungsspiel (durchschnittlich 3,3 Balleroberungen pro Spiel) und die körperliche Robustheit sind weitere Schlüsselfaktoren im Spiel rund um das Zentrum. Neu ist seine offensive Stärke. Bei seinem Ex-Club Bröndby IF stellte er diese regelmäßig unter Beweis (29 Scorerpunkte in 68 Spielen). Die Niedersachsen mussten auf diese Form der Verstärkung bis dato noch warten. Spätestens seit seiner ersten Vorlage (gegen Nürnberg) ist der Knoten aber geplatzt. Qualitativ haben sich seine Flanken verbessert (liegt nun bei 42 Prozent) und auch die Anzahl seiner progressiven Läufe nimmt von Spiel zu Spiel zu (lag gegen Dresden und Heidenheim über einem Wert von 1). Die offensivere Ausrichtung scheint ihm zu liegen, denn Kaiser traut sich mittlerweile mehr zu. Die Verbesserung der Anzahl und der Zielgenauigkeit seiner Steilpässe (42 Prozent) ist sinnbildlich.

Apropos Selbstbewusstsein, dieses ist auch bei Edgar Prib gestiegen. Die sportliche Karriere des Kapitäns wurde durch viele Verletzungen ausgebremst, nun scheint er endlich auf seinem Höhepunkt angekommen zu sein. Kocak baut auf den 30-Järigen, dieser zahlt das Vertrauen mit teils herausragenden Leistungen zurück. In 22 Spielen gelangen ihm bereits vier Tore und eine Vorlage, gegen Heidenheim steuerte er ausschlaggebende 2:0 bei. In der Rückrunde verpasste er nur ein Spiel – ungewohnte (positive) Sphären für Prib.  Seine Leistungen im Aufbauspiel der Hannoveraner sind unverzichtbar geworden. Seine durchschnittliche Passquote liegt bei überzeugenden 81,7 Prozent, in den letzten beiden Duellen lag die defensive Zweikampfquote bei jeweils über 70 Prozent! Seine Laufleistung liegt konstant bei über 9 Kilometern pro Spiel. Bezüglich der offensiven Ausrichtung gilt das Gleiche wie bei Kaiser. Seine bisherigen Scorerpunkte sind der beste Beweis. Besonders auffällig ist das verbesserte Dribbling. In 72 Prozent der Fälle umspielt er seinen Gegner erfolgreich. Diese Werte erinnern an die Qualitäten von Linton Maina. Intelligente Läufe in die Schnittstellen sind ebenfalls keine Seltenheit. In Hannover pribbelt es wieder.

Die „Nummer drei“ im Bunde ist Genki Haraguchi. Der Japaner hat schon in der Hinrunde positive Ausreißer gehabt, nun kann von Ausreißern nicht mehr die Rede sein. In den letzten drei Partien „versetzte“ Kocak ihn in das Offensive Mittelfeld – ebenfalls eine gelungene Umstellung. Seither gelang ihm zwar „nur“ eine Vorlage, als Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel ist er jedoch unersetzlich. Haraguchi ist in nahezu alle Offensivaktionen der Roten eingebunden und ist der direkte Vorlagengeber für das Duo Ducksch/Guidetti. Darüber hinaus sucht er oftmals selbst den Abschluss (ca. 1,7 Mal pro Spiel). Seine absolute Stärke ist, ähnlich wie bei Prib, das genaue Auge – 82 Prozent seiner Zuspiele kommen beim Adressaten an. Auch die Hälfte seiner Steilpässe hin zu den Stoßstürmern kommen an. Wir merken, Haraguchi ist der Ballverteiler Nummer eins bei den Niedersachsen. Durchschnittlich erhält er 24 Zuspiele pro Spiel – das Vertrauen in seine Person ist dementsprechend groß. Seine progressiven Läufe (durchschnittlich 2,12 pro Spiel) in Richtung Sechzehner sind ein weiterer Beleg für den Zug zum Tor.

Das neu formierte Trio im Mittelfeld von Hannover 96 gleicht einer Erfolgsstory. In den restlichen Spielen wird sich diese Formation weiterhin beweisen können, höchstwahrscheinlich wird es noch durch Linton Maina ergänzt. Dies würde das Spiel aber keinesfalls hemmen. Auf dieser Grundlage lässt sich auch in der kommenden Saison aufbauen.

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