Zieler und Cherundolo vor Rückkehr: Kann 96 vor eigenem Publikum endlich überzeugen?

Ron-Robert Zieler (rechts, mit Christian Schulz) hatte schon zu Hannover-Zeiten eine bemerkenswerte Schwäche bei direkten Freistößen. Foto: Getty

Am Samstag empfängt Hannover 96 den VfB Stuttgart zum siebten Spieltag der Fußball-Bundesliga. Während die Schwaben am vergangenen Wochenende den wichtigen ersten Saisonsieg einfahren konnten, warten die Gastgeber weiter auf den ersten Dreier. Die Luft am Tabellenende wird schon jetzt immer dünner, mit den eigenen Fans im Rücken will man Stuttgart knacken…


Hannover braucht dringend Punkte

Die aktuelle Situation von Hannover 96 wurde schon in jeglichen Medien aufgebröselt. Die individuellen Fehler brechen den Niedersachsen das Genick, die Mentalität in der Mannschaft scheint von Woche zu Woche schlechter zu werden und den Spielern ist die Verunsicherung deutlich anzumerken. Trotz des gelungenen Saisonstarts (6:0 gegen Karlsruhe, 1:1 gegen Bremen, 0:0 gegen Dortmund) ist irgendwie ein Bruch in das Spiel gekommen. Doch was die Ursache dieses Bruches ist, bleibt fraglich. Nicht nur, dass die Roten seit vier Spielen auf einen Punkt warten, sie kassierten erschreckende 12 Gegentreffer. Das Experiment mit Felipe ging voll nach hinten los, gegen Stuttgart wird wohl Kevin Wimmer in die Startelf zurückkehren.

Findet Breitenreiter gegen Stuttgart endlich die Taktik?

Nach vorne geht derweil auch kaum etwas. Mit 5 Treffern stellt 96 die zweitschlechteste Offensive der Liga. Trotz der miserablen Ausbeute stellte Coach Breitenreiter gegen Frankfurt 5 gelernte Abwehrspieler auf, die Fragezeichen unter den Fans sind groß. Gegen Stuttgart kann man wohl mit einer aggressiveren Aufstellung rechnen, zwei potentielle Kandidaten für die erste Elf sind Bobby Wood und Florent Muslija. Nach ihrer Einwechslung am Sonntag lieferten sie ein ordentliches Bild ab und belebten die bis dahin nicht vorhandene 96-Offensive.

Der Einsatz von Niclas Füllkrug ist weiterhin fraglich. Gegen die Hessen zog er sich eine Kapselverletzung zu, bis dato konnte er nur individuell trainieren. Mit Takuma Asano steht ein weiterer Angreifer in den Startlöchern. Ein Einsatz am Samstag wäre für ihn etwas sehr besonderes, schließlich lief er zwischen 2016 und 2018 für die Schwaben auf.  Die Langzeitverletzten Edgar Prib und Timo Hübers müssen weiterhin passen.

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Stuttgart kann klettern
Nach dem 2:1-Sieg gegen Werder Bremen herrscht Aufbruchsstimmung in Stuttgart. Die Sorgenfalten sind deutlich kleiner geworden. Die Euphorie der sensationellen Rückrunde 17/18 ist zwar noch nicht wieder vollständig zurück, aber die kleine Krise zu Saisonbeginn ist schon wieder vergessen. Mit 5 Punkten steht Stuttgart zwar nur auf dem Relegationsplatz, durch einen Sieg gegen Hannover 96 könnte man sich jedoch in eine sehr komfortable Situation bringen. Mut macht vor allem der wieder erstarkte Angriff. Nach zwei torlosen Spielen spielte man sich gegen Bremen etliche Torchance heraus. Besonders auffällig war Mario Goméz. Zwar blieb ihm ein Tor verwehrt, dennoch ackerte er unermüdlich und konnte das entscheidenden Treffer mustergültig vorbeireiten.

Die Defensive wird sich jedoch steigern müssen. Torwart Zieler, dessen Patzer gegen Bremen ohne Folgen blieb, konnte in den bisherigen Ligaspielen nie hundertprozentig überzeugen. Auch seine Vorderleute sind oftmals unsortiert, der vermasselte Einwurf gegen Werder weist die fehlende Absprache in der Hintermannschaft wunderbar auf.

Pechvogel Zieler kehrt zurück an seine alte Wirkungsstätte

Mit Schlussmann Ron-Robert Zieler, Trainer Tayfun Korkut und Co-Trainer Steven Cherundolo kehren gleich drei Ex-Hannoveraner an die alte Wirkungsstätte zurück. Vor allem für Vereinslegende Steven Cherundolo, der 2002 mit Hannover 96 in die erste Bundesliga aufstieg, 2009 den tragischen Tod von Robert Enke miterlebte, 2011/12 großartige Fußballabende in der Europa League feierte und am Ende seiner aktiven Karriere bei Hannover 96 Kapitän war, wird es ein sehr emotionales Spiel werden.

Die Stuttgarter Marc-Oliver Kempf, Dennis Aogo, Anastasios Donis und Alexander Meyer werden ausfallen.

 

Der direkte Vergleich
Die Statistik der letzten Jahre spricht für 96. In der zurückliegenden Saison trennte man sich jeweils mit 1:1, die drei Spiele zuvor gingen allesamt an die Niedersachsen. Die letzte Niederlagen gegen die Schwaben liegt bereits über drei Jahre zurück. In der Bundesliga stehen gegen den VfB 13 Heimsiege auf der Habenseite.

Die Tipps der Redaktion
Tobias        0:1
Tim             1:2
Henrik       3:1
Dennis       4:1

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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