Hannover 96 packt die Kneifzange aus: Über 100 Km/h für die Flügel!

Lange Zeit hinkt Hannover 96 auf dem Transfermarkt meilenweit hinterher – bis jetzt lag der Fokus vor allem auf der Jugendarbeit: Mit Marius Wörl, Mamin Sanyang und Leon-Oumar Wechsel hat Marcus Mann drei vielversprechende Talente an die Leine geholt. Die Abgänge von Stehle, Walbrecht, Celebi komplettierten das Jugend-Karussell…

Mit der finalen Verpflichtung von Bright Arrey-Mbi hat dann auch den stotternde Motor für die erste Herren Fahrt aufgenommen. Ein beachtliches Werk von unserem Manager – ebenso, wie die Verpflichtung von Außenbahn-Rakete Brooklyn Ezeh! Der 22-Jährige hat in der zurückliegenden Saison bei Aufsteiger Wiesbaden groß aufgetrumpft, im Ringen um seine Dienste soll 96 sogar einige Erstligisten und den HSV ausgestochen haben. Die Niedersachsen scheinen also doch noch eine attraktive Anlaufstation für aufstrebende Akteure zu sein. Der Trend schmeckt!

Zudem heißt es, dass Ezeh schon vor Monaten für 96 gebrannt, das Hick-Hack seelenruhig abgewartet und für den Wechsel selbst in die Tasche gegriffen hat! Sollte dies stimmen, hat das Niedersachsenstadion eine neue Identifikationsfigur!

Der Transfersommer ist final eingeleitet, eine der wichtigsten Entscheidungen hat jedoch nicht mit einer neuen Verpflichtung zu tun: Derrick Köhn soll bleiben!

„Ich sehe jetzt keinen Wechsel, es gibt kein Angebot. Er spielt regelmäßig hier auf sehr hohem Niveau. Ich plane fest mit ihm, das habe ich ihm auch gesagt. Und er ist ja auch gerne hier“, stellt Leitl klar.

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Viele sahen in Ezeh schon seinen Ersatz, doch jetzt bieten sich völlig neue Optionen: Mit Derrick und Brooklyn auf Links ist Dampf vorprogrammiert. Beide legten in der zurückliegenden Spielzeit ein beachtliches Tempo auf den Platz – mit und ohne Ball. Köhn startete mit einem Speed von 34,88 Km/h durch, Ezeh schaffte es auf 34,5 Km/h. Beide Spieler können sowohl im linken Mittelfeld als auch als linker Verteidiger auflaufen, eine defensive Aufstellung würde Leitl mit dem Gespann aber keinesfalls auf den Platz schicken. Mit fünf Toren und sechs Vorlagen avancierte Köhn in der letzten Spielzeit zur tragenden Offensivsäule, mit Ezeh kommt zusätzlicher Zug zum Tor. Der gelernte Linksverteidiger steuerte sechs Vorlagen und zwei Treffer bei, in den Relegationsspielen gegen Bielefeld gelangen ihm zwei weitere Vorlagen – klingt nach einem vielversprechenden Scorerboard für 23/24! Über die Chemie muss man sich keine Sorgen machen: Ezeh und Köhn kennen sich bereits aus Hamburger Zeiten.

Ich persönlich schätze das defensive Geschick von Ezeh etwas höher ein. Köhn könnte in einer etwaigen taktischen Ausrichtung sein Talent auf dem Flügel ausleben. Vorstellbar wäre ein 4-2-2-2-System. Beide Akteure sind starke Flankengeber, die in den letzten Jahren gefehlt haben! Mit Teuchert haben wir in der Mitte den prädestinierten Abnehmer – absolut vorstellbar, dass er bei diesen Vorarbeitern an die 14 Saisontreffer anknüpfen kann.

Ganz nebenbei hat man mit Mamin Sanyang einen Dauersprinter, dem man den Sprung in die erste Mannschaft absolut zutraut und der bei passender Entwicklung die rechte Flanke unsicher machen könnte. Der 20-Jährige, der bei Hoffenheim und Bayern München die optimale Ausbildung genossen hat, gilt als einer der schnellsten Spieler in Deutschland und überzeugt mit einer geschickte Ballbehandlung. Einzig an seiner Robustheit muss noch gefeilt werden. Es kommt jedoch nicht von ungefähr, dass der Rechtsfuß demnächst sein Debüt für die Nationalmannschaft Gambias geben soll und Nationaltrainer Tom Saintfiet von ihm schwärmt. Gleiche Vorfreude hat auch Marcus Mann:

„Er ist ein enorm schneller Spieler. Sein Anspruch muss es sein, sich auf seiner Seite durchzusetzen, den Ball zurückzulegen, sodass der Stürmer nur noch Danke sagen muss“

Auch das klingt vielversprechen für Cedi. Ein Sturmpartner soll zudem in der Pipeline stehen. Passend für dieses Konzept wäre meiner Meinung nach Florian Krüger vom niederländischen Absteiger FC Groningen. Marcus Mann ist warmgelaufen, wir dürfen uns auf die nächsten Wochen freuen! Am 1. Spieltag gegen Aufsteiger Elversberg könnte es auf den Flügel bereits pfeffrig werden1