Mit vielen Vorschusslorbeeren wechselte der quirlige, bulgarisch/zypriotische Mittelfeld-Wirbelwind letzten Sommer für eine ungewöhnliche zweijährige Leihe vom frischen Europa League-Gewinner Eintracht Frankfurt zu Hannover 96. Die Fans an der Leine mögen ihn, aber sein Start gestaltete sich in der ersten Saison noch holprig.
„Juwel“, „Rohdiamant“ und „Riesentalent“ waren nur einige der Briefmarken, die beim Eintreffen auf seiner Person klebten. Selbst die in den letzten Jahren verwöhnten Frankfurter Fans schwärmten unsere Foren in den höchsten Tönen voll und das, obwohl Antonio Adonis Foti bis auf einige Trainingseinheiten bis dato kaum in der ersten Mannschaft der Main-Kicker stattgefunden hatte. Doch der Ruf, den sich Foti in der renommierten U19 von Eintracht Frankfurt mit zuletzt 23 Torbeteiligungen in 19 Spielen erspielt hatte, verspricht in den nächsten Jahren einen echten Unterschiedsspieler.
Auch unser Sportchef Marcus Mann und Trainer Stefan Leitl konnten ihr Glück kaum fassen, den 19-jährigen Youngster zur Ausbildung bekommen zu haben. Dessen Stellenwert zeigte sich allein schon darin, dass Foti voll in unsere Profis integriert und nicht für den sanften Aufbau in die U23 geschoben wurde.
In Hannover traf Foti auf Stefan Leitl und mit ihm auf ein anvisiertes Spielsystem, das dem Jungen total liegen müsste. Das 4-3-1-2, das Leitl im Sommer ’22 aus Fürth mitgebracht hatte, sollte die verbindliche neue Taktik für 96 werden. Allrounder Foti hätte darin locker vier verschiedene Positionen im Mittelfeld bekleiden können. Vom zentralen über das offensive Mittelfeld bis hin zur hängenden Spitze kann dieser Energie-Riegel einfach alles ausüben – und das auch noch gut, immer mit Mut zum Eins gegen Eins und dem Zug zum Tor. Schon in der Vorbereitung konnte sich Foti mit seiner unbekümmerten Art in den Fokus spielen. Mutig, nie zu eigensinnig, aber immer mit dem Blick für Räume und Mitspieler.
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Seine von der Bewertung her besten Spiele absolvierte er gegen Magdeburg (Hinrunde, mit Vorlage) und Bielefeld (Rückrunde), also Spiele, in denen er profitieren konnte, dass diese eh recht schnell zu unseren Gunsten liefen. Das öffnete Räume, in die der kleine Offensiv-Geist gerne vorstößt. Sein Tor gegen Regensburg allerdings bedeutete Hannovers ersten Sieg in der bis dahin total verkorksten Hinrunde, dementsprechend euphorisch wurde er von seinen Mannschaftkameraden gefeiert.
Danach debütierte unsere 24 in der Jugendnationalmannschaft Zyperns, kehrte allerdings verletzt zurück und verlor den Anschluß zum Treiben bei Hannover 96. Gegen Emden traf Foti noch einmal, allerdings im Trikot der U23. Was also wirklich verheißungsvoll begann, verlor sich im Laufe der Saison leider total. Auch weil Stefan Leitl mit Beginn der Rückrunde erneut stark unter Erfolgsdruck geriet und Ergebnisse liefern musste, die er von seinen erfahrenen Spielern einforderte und Talente wie Momuluh, Tresoldi und eben Foti lieber vor zu großem Druck schützte. So blieb es im Saisonendspurt bei einigen Kurzeinsätzen ohne große Foti’stische Highlights.
In der Sommerpause machte nun das Gerücht die Runde, dass Foti aufgrund seiner Antrittsschnelligkeit auf die Rolle von Maximilian Beier umgeschult werden könnte, um dessen Rückkehr nach Hoffenheim zu kompensieren. Auch baute Stefan Leitl positiven Druck auf und forderte für die anstehende Saison etwas mehr vom 19-/ bald 20-Jährigen. Vor allem gilt es, Verletzungen zu vermeiden, die ihn wieder mal zurückwerfen würden. Ein stabiler Foti hätte demnach Chancen auf mehr Spielzeit, vielleicht sogar in der Startelf. Dazu muss er nun auch körperlicher werden, mehr Widerstandskraft aufbauen, und eine noch höhere Laufbereitschaft zeigen, wie er seine „Schwächen“ selbstkritisch benennt.
Spieler in dem Alter sind immer noch sehr schwankend in ihren Leistungen, das bestätigte auch Manager Marcus Mann im Hinblick auf unsere anderen jungen Talente. Man will in Hannover auch nicht erwarten, daß sie die Kastanien aus dem Feuer holen, wenn der Baum brennt. Dafür wird ihnen in Hannover aber auch zugestanden, ohne zu großen Druck zu spielen und somit kann Foti sich weiter normal entwickeln. Sollte er es schaffen, sich in seiner 2. Saison an der Leine zu stabilisieren, könnte es ein gutes Jahr für ihn und uns werden.
Sein Tor im ersten Test gegen Ramlingen war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung!
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