Hannover 96: Zwei Heilsbringer und die Königsklasse

Mit einer 1:2-Niederlage verabschiedet sich Hannover 96 in die Sommerpause. Eine ausführliche Analyse der Spielzeit folgt in den kommenden Tagen – nur so viel sei gesagt: Die Entwicklung à la 3-Jahres-Plan ist zu erkennen. Im kommenden Jahr kann die nachhaltige Entwicklung in der zweiten Bundesliga finalisiert werden.

Das zumindest war der Plan, als Hannover 96 Cheftrainer Stefan Leitl am 01.07.2022 verpflichtete. Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass die Roten auf einem guten Weg sind. Nach Platz 10 in der Saison 22/23 folgt jetzt Platz 6 in der Spielzeit 23/24. Sofern man diesen Aufstieg fortsetzt, ist nächste Saison also Platz zwei drin (Achtung: mit einem Augenzwinkern). Diese angestrebte Mission wird erschwert, weil Hannover 96 mit Cedric Teuchert einen seiner besten Stürmer der letzten Jahre verliert.

Gegen Aufsteiger Holstein Kiel absolvierte Cedi sein insgesamt 97. Spiel im Dress von Hannover 96 – sein vorerst letztes am Maschsee. Nachdem der Stürmer in der Winterpause sein Bekenntnis zu den Niedersachsen betonte und einen Wechsel in die USA ablehnte, geht es nun doch über den großen Teich. Der Transfer zu St. Louis ist unter Dach und Fach. Die Tatsache, dass der 27-Jährige in der Rückrunde kaum noch zum Zug kam (nur ein Spiel über 90 Minuten; 3 Tore und 1 Vorlage), dürfte ihr Übriges beigetragen haben.

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Dennoch geht Teuchert als Top-Torschütze des Vereins, zu Buche stehen elf Tore und zwei Vorlagen. Insgesamt verbrachte Teuchert drei Spielzeiten in der Landeshauptstadt (eine Leihsaison als Profi von Schalke 04), im Sommer 2022 wechselte er fest von Union Berlin zu Hannover 96. In 97 Spielen gelangen ihm 34 Treffer und 13 Torvorlagen – unter dem Strich eine Erfolgsquote von knapp 48,5 Prozent.

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Erfolgsgarant der U23 nicht mehr an Bord

Einen weiteren offensiven Rückschlag gilt es bei der U23 zu verkraften. Zwar war Muhammed Damar nur von der TSG Hoffenheim ausgeliehen und sein Abschied stand von vornherein fest, doch dass sich der 20-Jährige nach seiner Degradierung so fängt, hätte wohl kaum jemand gedacht. Das Offensivtalent war eigentlich fest in der ersten Mannschaft von Hannover 96 eingeplant, doch konnte sich unter Stefan Leitl nie durchsetzen. Es reichte insgesamt lediglich für vier Kurzeinsätze über 58 Minuten, vor einigen Wochen folgte dann die Degradierung in die zweite Mannschaft.

Hier wurde Damar schnell zum absoluten Leistungsträger – und konnte den „Abgang“ von Lars Gindorf perfekt kompensieren. In acht Spielen gelangen ihm neun Treffer und drei Vorlagen, eine bemerkenswerte Quote! Mit seiner Ballkontrolle und Abschlusswucht wäre er sicherlich eine Bereicherung für die kommende Saison gewesen. Apropos die kommende Saison: Bei der Frage danach, ob unsere Zweitvertretung in der dritten Liga antreten darf, kann sich Damar (zum Glück) noch einmal einschalten.

Apropos Talent: Mit Yannik Lührs verliert Hannover 96 ein talentiertes Eigengewächs. Der 20-Jährige hat im Oktober 2022 seinen ersten Profivertrag unterschrieben und mauserte sich seitdem immer weiter in Richtung Startelf. Aus der U11 hoch zu den Profis, ein wahr gewordener Traum für den gebürtigen Hannoveraner. In dieser Spielzeit stand Lührs sechsmal auf dem Rasen des Niedersachsenstadions, gegen Elversberg und Karlsruhe sogar über die komplette Distanz. Zur kommenden Saison wird er sich der Zweitvertretung von Borussia Dortmund anschließen. Bei seinem Talent ist es absolut vorstellbar, dass sich Lührs auf lange Sicht seine Chance beim Champions League-Finalisten erspielt.

Auch Julian Börner feierte gegen Kiel seinen Abschied von den Profis – bleibt den Roten aber erhalten und wird unsere U23 als Führungsspieler in der kommenden Saison anleiten.

Wir wünschen Teuchert, Damar und Lührs nur das Beste für ihre Zukunft und werden ihre Wege weiterhin verfolgen. Wir danken euch für den Einsatz in den Vereinsfarben!