Das große Jubiläum steht kurz bevor: Am 12. April feiert Hannover 96 das 125-jährige Bestehen. Diesen Geburtstag nehmen wir zum Anlass, in der Vereinshistorie auf besondere Spiele zurückzublicken. Vermutlich könnte man in der sehr ereignisreichen Geschichte viele Beispiele finden, vielleicht 125 oder zumindest 96. Wir haben uns aber für rund ein Dutzend Spiele entschieden – wohlwissend, dass die Auswahl subjektiv ist und jeder Fan andere Kandidaten für die Top-Ereignisse hätte. Bis zum 12. April wollen wir in einer losen Abfolge die herausragenden Partien vorstellen – und nennen die Serie in Anlehnung an das Jubiläum einfach „12,5 Spiele für die Ewigkeit“. Was das „halbe Spiel“ bedeutet, wird im Verlauf der Serie aufgeklärt. Die Aufbereitung erfolgt nicht chronologisch – los geht´s aber heute mit der am längsten zurückliegenden Besonderheit an Vorkommnissen. Wir gehen nämlich zurück ins Jahr 1938 und dem Spiel, das für die erste Deutsche Meisterschaft sorgte.
Vorab noch zu erwähnen: Genau genommen war natürlich der 12. April 1896 das mit Abstand wichtigste Ereignis in der Geschichte von Hannover 96. Denn ohne die Gründung des Vereins an diesem Datum, damals noch unter dem Namen Hannoverscher Fußball Club von 1896 (HFC) und mit den Sportarten Rugby und Leichtathletik, würde es heute Hannover 96 nicht geben – definitiv zumindest nicht unter diesem Namen und mit der heute legendären Zahl (der Hannoversche Sport-Verein entstand schließlich 1913 aus einer Fusion von HFC und BV Hannovera 1898).
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25 Jahre nach Erhalt des endgültigen Namens steht Hannover 96 im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Gegner ist der FC Schalke 04. Die Königsblauen sind in dieser Zeit das beste Team in Deutschland, gewinnen zwischen 1934 und 1942 insgesamt sechs Meistertitel. Als es am 26. Juni 1938 zum Finale im Berliner Olympiastadion kommt, sind die Rollen zwischen dem Titelverteidiger und dem krassen Außenseiter aus Hannover klar verteilt. Vor 100.000 Zuschauern deutet auch alles auf den erwarteten Verlauf hin. Der Westdeutsche Meister führt zur Halbzeit 2:0, bis eine Viertelstunde vor Schluss mit 3:1. Doch 96 gelingt noch der Ausgleich, die anschließende Verlängerung bleibt torlos.
Weil das Elfmeterschießen noch lange nicht erfunden ist, erfolgt den damaligen Regularien entsprechend ein Wiederholungsspiel. Eine Woche später ist das Olympiastadion erneut der Schauplatz, wieder sehen 100.000 Menschen zu an diesem 3. Juli, der als großer Tag in die noch junge Geschichte von Hannover 96 eingeht. Der Spielverlauf ist ähnlich: Erneut gelingt den Norddeutschen kurz vor Schluss der Ausgleich, wieder steht es nach 90 Minuten 3:3. Danach wird Erich Meng, der schon beim ersten Duell erfolgreich war und sein Team in die Verlängerung gerettet hatte, zum Helden. Er trifft in der 117. Minute zum 4:3-Endstand. Die Mannschaft von Trainer Robert Fuchs ist tatsächlich deutscher Meister.
Im nächsten Teil unserer Serie „12,5 Spiele für die Ewigkeit“ geht es um einen überraschenden Erfolg einer jungen Rasselbande.
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