96-Kapitän Anton wirkt überfordert: Wer kann das Team jetzt noch führen?

Hannover 96 gleicht derzeit einem Trümmerhaufen, neben und auf dem Platz. Aus sportlicher Sicht muss sich in der Winterpause dringendst etwas tun, doch Transfers alleine reichen nicht aus. Auch die Frage nach dem Spielführer sollte neu gestellt werden, denn derzeit scheint der Funke vom Kapitän nicht auf die Mannschaft überzuspringen…

Die Spieler wirken verunsichert, die Moral auf dem Platz ist phasenweise unterirdisch und die Kommunikation scheint auch nicht die Beste zu sein… Mit all diesen Problemen muss sich vor allem ein Mann auseinandersetzen – der Kapitän. Mit Waldemar Anton stellt Hannover 96 den mit Abstand jüngsten Kapitän (22), kurz vor Ende der Halbserie stellt sich jedoch die Frage, ob er der Aufgabe gewachsen ist. Der Innenverteidiger agierte zu Beginn der Saison noch souverän und cool, doch seitdem bei 96 die Probleme aufkochen, ist sein Leistungsniveau deutlich abgefallen und die Nervosität ist ihm deutlich anzusehen. Der Trainerstab predigt immer wieder, man solle die sportliche Leistung und die anderen, vereinsinternen Probleme strikt voneinander trennen – doch gelingt Anton dies?

Kapitän Waldemar Anton wirkt in dieser Spielzeit überfordert – Grund könnte die Kapitänsbinde sein

Wir glauben, der U21-Nationalspieler hat mit seiner jetzigen Aufgabe deutlich zu kämpfen, er ist mit den Gedanken nicht hundertprozentig bei der Sache. Wenn man sich seine vergangenen Spielzeit anschaut, wirkt er wie ausgewechselt, im negativen Sinn. Klar ist mit Salif Sané sein wichtigster Abwehrpartner nicht mehr dabei, doch die Rolle des Kapitäns wird sein übriges tun. Einen so jungen Spieler mit einer so wichtigen Rolle auszustatten ist riskant, dies war jedem Bewusst. Den Versuch war es trotzdem absolut wert, nach der Halbserie sollte sich jedoch etwas ändern, damit es nicht zu spät es. Nebenbei würde es Antons persönlicher Spielentfaltung mit Sicherheit nicht schaden.

Wer könnte ihn ersetzen?
Nun stellt sich die Frage, wer sein Amt übernehmen könnte. Die Roten brauchen einen Kämpfertypen als Kapitän, der den nötigen Biss versprüht und sich nicht scheut, auch mal den Mund aufzumachen. Es muss auch mal wieder laut werden in der Kabine, wie beispielsweise bei Tschauners Kabinen-Ansprache vor dem Aufstiegsspiel in Sandhausen! Auch der Nebeneffekt des Kapitänamtes sollte bedacht werden – die Wirkung nach Außen. Ein Innenverteidiger bzw. ein Torwart als Kapitän versprüht ein anderes Bild als beispielsweise ein Mittelfeldspieler oder ein Angreifer. Wenn 96 weg vom grauen Maus-Image will, wäre die letztere Variante wahrscheinlich die geschicktere.

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Doch wer könnte dieses Amt bekleiden und den Aufgaben des Spielführers gerecht werden? Unsere Kandidaten heißen Niclas Füllkrug und Walace

Stürmer Niclas Füllkrug ist, trotz seiner aktuellen Leistungskrise, unverzichtbar für das Team und stand in dieser Saison in 12 Partien auf dem Platz. Der 25-Jährige zeichnet sich in dieser Spielzeit (wenn man bei 96 von auszeichnen sprechen kann) vor allem durch seine kämpferische Leistung aus, das Toreschießen ist längst nicht mehr seine einzige Aufgabe. Uns fallen nur wenige Angreifer im Oberhaus ein, welche so viel nach hinten mitarbeiten, seine Zweikampfsquote ist mit 41 Prozent absolut beachtlich. Das Fülle kein Problem damit hat, auch mal lauter zu werden zeigte er erst kürzlich im Interview mit NDR 2 (zum Nachlesen: https://96freunde.de/fuellkrug-interview-hannover-berlin/). Er stellt sich konsequent vor die Mannschaft und nimmt sich selbst in die Pflicht – wichtige Eigenschaften für einen Kapitän. Er scheut sich aber auch nicht, die Mannschaft zu fordern, Überschriften wie „Wir brauchen elf Mann“ sagen alles. Doch der wichtigste Aspekt dürfte wohl seine Stellung bei den Fans sein. Spätestens nach seinem Treffer zum Derbysieg ist Fülle ein gefeierter Held und Lieblingsspieler der meisten Anhänger, eine Beförderung zum Kapitän würde einen Ruck durch die Mannschaft, aber auch durch die Fans, gehen lassen. Grade in solchen Krisenzeiten würde eine solch positive Nachricht guttun.

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Aber auch Walace macht auf sich aufmerksam und ein Anspruch auf das Kapitänsamt wäre ebenso gerechtfertigt. Auch wenn der 23-Jährige noch nicht lange in den Reihen der Niedersachsen ist, seine Rolle als Mittelfeldstratege ist derzeit wohl die wichtigste überhaupt. Gegen Gladbach verpasste er sein bis dato einziges Saisonspiel, wie das Spiel verlief, weiß jeder. Auch die Mannschaft vertraut auf Walace, seine 757 Ballkontakte unterstreichen seine Aufgabe als Schaltzentrale. Der Brasilianer dürfte derzeit wohl der Spieler mit dem größten Selbstvertrauen im 96-Kader sein, seine regelmäßigen Einsätze sind immerhin eine große Anerkennung. Dieses Selbstvertrauen könnte er an seine Kollegen weitergeben. Es ist wichtig, dass der Spielführer „erhobenen Hauptes“ voranschreitet, bei diesem Aspekt punktet Walace. Ähnlich wie Fülle zeigt sich auch der 23-Jährige selbstkritisch und steht absolut hinter seinem Team.

Gibt man Neuzugang Walace die Chance – oder geht man mit Fülle als Führungsspieler in die Rückrunde?

Was ihn als potentiellen Kapitän noch viel interessanter macht, ist seine Entwicklung der jüngsten Vergangenheit. In Hamburg wurde er als „Skandalprofi“ abgestempelt, andere Spieler wären an diesem Ruf und an den Degradierungen kaputt gegangen. Walace lies sich aber nicht unterkriegen, kämpfte sich zurück – und 96 schenkte ihm das Vertrauen. Wenn einer über das Kämpfer-Gen verfügt, ist es unsere Nummer 8.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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1 Kommentar

  1. Was ist mit "Schwegler"? Vor der Session dachte fast jeder; er wäre der nächste Kapitän wegen seiner Art bzw. Führungsrolle!

    Soweit man hier und da mitbekommt, sei "Walace" allgemein ein ruhiger Typ, ob das tatsächlich so ist, weiß ich nicht. Wir sollten nicht vergessen, dass er auch erst 23 ist

    Ich denke persönlich, dass es von vornherein eine falsche Entscheidung war!Die Position von "Tschauner" in der Mannschaftsgefüge war(ist) für alle unumstritten. Im Falle eines Wechsels hätten aber einige andere Spieler auch Ansprüche; zum Beispiel "Fülle" oder "Pirmin" oder "Sorg", wobei der letzterer zur Zeit sowieso nicht auf dem Feld steht. 

    Es gäbe  bei einem Wechsel der Binde zum jetzigen Zeitpunkt auch einen anderen wichtigen Aspekt und zwar, wie  würde eine Degradierung nach nur einer Halbzeit nach außen wirken? Wie würde Anton reagieren? Gegen Berlin war er wieder der alte. Würde eine Degradierung ihn nicht noch mehr verunsichern?

    A.B. hat leider mit dieser unglücklichen Entscheidung sich/Anton/Mannschaft einen Bärendienst erwiesen und unnötig viele Probleme verursacht. 

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