Die IG Pro Verein 1896 veröffentlicht Aufruf an alle Mitglieder von Hannover 96

Die Kampf gegen die Pläne von Martin Kind geht in eine neue Runde. Foto: Thomas Starke/Bongarts/Getty Images.

Hannover – Kurz vor dem ersten Heimspiel von Hannover 96 gegen Borussia Dortmund veröffentlicht die Interessengemeinschaft „Pro Verein 1896“ einen Aufruf an alle 96-Mitglieder. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, soll der Aufsichtsrat abgewählt werden.

„Martin Kind schadet Ansehen von Hannover 96“

In einer am Donnerstag veröffentlichten Presseerklärung, geht die Interessengemeinschaft „Pro Verein 1896“ mit dem Vereinspräsidenten Martin Kind hart ins Gericht: „Das Ansehen des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. hat durch die Übernahmebestrebungen von Martin Kind regional wie bundesweit stark gelitten. Die von Martin Kind nunmehr angestrebten Klageverfahren gegen den Deutsche Fußball Liga e.V., also gegen die Solidargemeinschaft der 1. und 2. Bundesliga, entsprechen nicht dem mehrheitlichen Willen der Mitglieder des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V.“

Mangelnde Förderung

Der Vereinspräsident sei selbst daran Schuld, dass er nicht die die beantragte Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel erhalten hat: „Durch die Nichtakzeptanz der Entscheidung des Präsidiums der DFL durch Martin Kind drohen erneut jahrelange Rechtsstreitigkeiten. Dabei war es Martin Kind selber, der mangels nicht ausreichender clubbezogener Förderung die Ursache für die Ablehnung gesetzt hat.“

„Hannover-Modell ist gescheitert“

Die Fans sind mit dem Ende des Stimmungsboykotts mit gutem Beispiel vorangegangen. Der Präsident streitet sich lieber mit anderen Gesellschaftern und verfolgt konsequent seinen Weg: „Der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V., aber auch die Bundesligamannschaft (die aktive Fanszene hat in Akzeptanz der DFL-Entscheidung den Stimmungsboykott beendet), dürfen nicht weiter Leidtragende der durch Martin Kind verursachten Situation sein. Das sogenannte „Hannover-Modell“ ist gescheitert, die Gesellschafter der Hannover 96 Sales & Services GmbH streiten vor Gericht über die Verteilung von Erlösen. Pro Verein 1896 hatte Martin Kind daher aufgefordert, die Entscheidung der DFL zu akzeptieren und das bisher erfolgreiche Zwei-Säulen-Modell unter Geltung der 50+1 Regel fortzuführen.“

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Aufsichtsrat kontrolliert nicht

Außerdem wird der Aufsichtsrat des Stammvereins hart kritisiert. Obwohl der Wortlaut von Kinds Antrag bei der DFL, den Mitgliedern nicht bekannt war, gab es eine 3:2-Zustimmung zu seinen Plänen durch das fünfköpfige Gremium. Die Quittung dafür stellten die Mitglieder Ende April aus: „Am 19. April 2018 verweigerte die ordentliche Mitgliederversammlung daher sowohl Aufsichtsrat als auch Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr 2017. Bis zum heutigen Tag sind seitens der beiden Gremien keinerlei Ansätze erkennbar, irgendeine Konsequenz daraus abzuleiten. Der Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung mit Begründung ist dem Aufsichtsrat bis heute immer noch nicht bekannt.“

Außerordentliche Mitgliederversammlung?

Als Konsequenz daraus, möchte die Interessengemeinschaft schnellstmöglich eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, um den Aufsichtsrat abzuwählen: „Pro Verein 1896 verfolgt nun die umgehende Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gemäß § 12, Ziffer 2b) der Satzung unseres Vereins. Die Neuwahl des Aufsichtsrates soll einen Neubeginn, aber auch einen Generationswechsel bewirken und dazu beitragen, das Ansehen von Hannover 96 als Ganzes nicht nur in der Solidargemeinschaft Bundesliga, sondern der gesamten Öffentlichkeit wieder herzustellen bzw. zu verbessern.“

Aufruf an alle Mitglieder

Auf der Internetseite hat Pro Verein ein Formular bereitgestellt, mit der man das Vorhaben unterstützen kann. Jedes Mitglied des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. kann mit seiner Unterschrift mit für sorgen, dass eine außerordentliche Mitgliederversammlung tatsächlich einberufen wird: „Für eine erfolgreiche Einberufung sind laut Satzung 5 % aller Mitglieder notwendig. Somit können tatsächlich alle Mitglieder diesen Antrag unterstützen, unabhängig von Alter, Art der Mitgliedschaft und Eintrittsdatum. Bei Minderjährigen ist die Unterschrift eines Erziehungsberechtigten notwendig.“

Die notwendigen Angaben zur Mitgliedschaft müssen  vollständig ausgefüllt und anschließend postalisch an die aufgeführte Rechtsanwaltskanzlei der Rechtsanwälte Scholz eingesendet werden (Das Formular wird im Original benötigt). Auch beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund am Freitag können die Anträge im Zwinger, am Stand der IG Pro Verein und der Roten Kurve, ausgefüllt und abgegeben werden.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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5 Kommentare

  1. und was passiert nach Vertreibung von Martin Kind?

     

    Ausverkauf an geldgierige Heuschrecken  ( Investoren,die zwangsläufig

    die Eintrittspreise  erhöhen,damit kommt dann anschliessend das grosse Jammern

    vieler Fans mit kleinerem Portemonnaie

  2. Ihr seit einfach weltfremd. Wenn Kind und andere honorige Investoren nicht mehr Aktiv sind, wird Hannover 96 wieder der Provinzverein sein, der es vor der Ära Kind war.

    Das hier auch Eitelkeiten von (Möchtegern)Nachfolge-Präsidenten eine Rolle spielen, wird nicht gesehen. Von Heuschrecken o.ä. zu sprechen ist, nach den vorliegenden Fakten, absurd und zeigt die die nicht zu beschreibende Einfachheit der agierenden Opposition und deren Anhängern.

     

    • So, lieber Herr Schmidt, jetzt erst mal tief durchatmen und noch mal gucken, wer da was von Heuschrecken geschrieben hat. Das war offensichtlich kein Kind-Kritiker, sondern ein Unterstützer.

  3. der Verein Pro96 sollte sich so schnell wie möglich auflösen und ihren Karten abgeben.Wenn M.Kind abtritt ,geht hannover 96 unter und wir finden uns in 2Jahren in der 3Liga wieder,wer das will ist kein Fan sondern ein ….Martin Kind hat nicht alles richtig gemacht,aber vieles Gutes,er hat uns aus der 3Liga nach oben gebracht,mit seinem Geld und anderen Geldgebern.Wir brauchen den Fall von 50-1,kleine Vereine brauchen kräftige Finanzgeber.Mit wichtigen Klauseln kann man einen weiter Verkauf verhindern,das wurde auch von Kind und Co. ausgesagt.Aber möchtegern Präsidenten sagen ohne Sinn und Verstand nein,ohne zusagen wo das Geld herkommen soll.Wenn 50-1 nicht fällt müssen die Eintrittspreise dann kräftig erhöht werden,sonst kann man eine Manschaft wie 96 hat nicht bezahlen.Wollen wir nicht alle Europapokal?? also für M.Kind stimmen und 96 stark machen.

  4. Liebe Vorredner,

    um mal auf ein paar Eurer Einwände einzugehen: Kind hat, soweit bislang bekannt, äußerst wenig in den Verein investiert, sondern nach seiner eigenen Ausgabe immer nur so viel wie nötig gegeben. Belegt ist bislang nur eine Spende von 13000 Euro. Sein Geld hat er vor allem in die von ihm gegründeten Gesellschaften gesteckt, zu seinem eigenen Nutzen. Statt desseb hat er sich als Präsident die Vermögenswerte des Vereins für wenig Geld zugeschustert. Kommt Euch das nicht komisch vor? Stellt Euch mal vor, ein Spitzenpolitiker der Stadt würde sich selbst ein Filetgrundstück unter Wert verkaufen. Würdet Ihr das auch in Ordnung finden?

    Warum sollte nach dem Abgang von Martin Kind bei 96 die Welt untergehen? Es stimmt, er hat gerade in den Anfangsjahren viel Gutes für den Verein geleistet. Aber er hat ihm später auch massiv geschadet: Indem er sich dessen Vermögen (Markenrechte, Grundstücke) unter Wert verkauft, falsche Personalentscheidungen getroffen (Wie viele Manager hat er verschlissen? Wieso hielt er an Frontzeck fest und holte dann auch noch Thomas Schaaf?) und Mitgliederentscheidungen ignoriert hat.

    Das von ihm so gepriesene Hannover-Modell, nach dem nur regionale Investoren mit Bezug zum Verein und Fußball einsteigen sollen, funktioniert nicht. Schon jetzt gibt es Streit untereinander (Wilkening), und Kind selbst hat überhaupt kein Verständnis für Fuballeidenschaft. Warum sollte man ihm also einen Club überlassen?

    Es genügt übrigens, daß Kind dem Verein schadet, um seine Abwahl zu fordern. Man muß dafür nicht zwingend einen Nachfolger präsentieren. Was nicht bedeutet, daß es vielleicht nicht schon einen Kandidaten gäbe. Aber warum sollte dieser sich jetzt schon in der Öffentlichkeit zeigen? Erinnern wir uns an 1997: Da wurde Kind auch erst auf der Vereinsversammlung aus dem Hut gezaubert. Es war allerdings klar, daß es mit Utz Claassen nicht weitergehen konnte.

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