Dabrowskis Händchen ist gefragt

HANOVER, GERMANY - FEBRUARY 13: Cedric Teuchert of Hannover celebrates scoring his goal with Sebastian Stolze during the Second Bundesliga match between Hannover 96 and SV Darmstadt 98 at HDI-Arena on February 13, 2022 in Hanover, Germany. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Mit einer klaren Leistungssteigerung erkämpften sich die Roten am Sonntag ein 2:2 gegen Aufstiegsaspirant Darmstadt 98. Mit etwas mehr Dusel (Eingreifen des VAR und ein folgerichtiger Elfmeter) hätte man die Punkte sogar daheim behalten können. Überschattet wurde die Partie von der Verletzung von Sebastian Ernst – der bestätigte Saisonausfall trifft Hannover 96 in Mark.

Christoph Dabrowski baute in seiner bisherigen Zeit an der Seitenlinie nur bedingt auf den Sommerneuzugang aus Fürth, dies sollte sich am vergangenen Wochenende ändern. Erstmals seit dem Heimspiel gegen Werder Bremen (19.12) sollte Ernst wieder in der Startelf auflaufen und neues Selbstbewusstsein ob seines erst einen Tores tanken. Die Aufwärmphase machte dem 26-jährigen bekanntlich einen Strich durch die Rechnung – und dieser Strich wird immer länger. Am Montag bestätigte sich das Befürchtete: Achillessehnenriss und somit das vorzeitige Saison-Aus. Für die Nummer 10 heißt es nun kämpfen und am Comeback schrauben, den geschlossenen Mannschaftsverbund hat er hinter sich.

Für Sebastian Ernst ist die Saison nach seinem Achillessehnenriss vorzeitig gelaufen – sein Ausfall fordert Dabrowskis Trainergeschick

Der Ausfall von Sebastian Ernst trifft die Roten ins Mark, denn das schwächelnde offensive Mittelfeld lähmte den Angriff. Die zwei Treffer gegen Darmstadt können die Tristesse von nur 18 Toren in 22 Spielen nicht verschönern. Durch die Hereinnahme des gebürtigen Niedersachsen erhoffte man sich neuen Elan, diesen wird es nun nicht geben. Vor dem schweren Auswärtsspiel beim FC St. Pauli muss Coach Dabrowski sein Trainergeschick unter Beweis stellen.

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Am offensichtlichsten scheint die Alternative Sebastian Stolze, welcher Ernst bereits am vergangenen Sonntag ersetzt hat. Der gelernte Rechtsaußen sah beim Eigentor jedoch extrem unglücklich aus und konnte sich in der bisherigen Spielzeit nicht mit Ruhm bekleckern. In 18 Einsätzen brachte er keinen Scorerpunkt zustande. Man kann getrost sagen, dass sich die Verantwortlichen mehr vom Ex-Regensburger erwartet haben. Dies gilt im Übrigen auch für ihn selbst. Zu oft verliert er die Bälle im Aufbauspiel, angesichts der erwähnten fehlenden Torgefahr alles andere als eine gute Voraussetzung. Die intakte Defensive des aktuellen Tabellenführers macht die Aufgabe nicht leichter. Bei seinen bisherigen Einsätzen wirkte es so, als wenn Stolze dem hohen Druck nicht gewachsen wäre. Eine Tatsache, die eher für den Einsatz als Joker anstatt als Startelfspieler spricht.

In seinen bisherigen Einsätzen blieb Sebastian Stolze blass – kann er die erneute Chance nutzen?

Sofern man das 4-2-3-1 System aus dem Heimspiel beibehält, kann die Rückkehr von Linton Maina Abhilfe schaffen. Der 22-Jährige viel zuletzt kurzfristig aus, ihn plagte muskuläre Probleme im Oberschenkel. Einem Einsatz gegen Pauli dürfte jedoch nichts im Weg stehen. Der Flügelflitzer spiel eine gute Saison – mit vier Toren in 18 Spielen. Allerdings steht ihm (zu) häufig seine „junge wilde“ Art im Weg. Maina will häufig mit dem Kopf durch die Wand – vergebens. Wenn er diese Form der Eigensinnigkeit abstellt und die anderen Offensivkräfte häufiger in Szene setzt, entfacht sein Einsatz noch mehr Gefahr. Das Potential, die Geschwindigkeit und das nötige geschulte Auge hat er allemal.

Eine durchaus interessanter Ansatz wäre eine Umstellung des Spielsystems – mit Cedric Teuchert im offensiven Mittelfeld. Sein erste Tor im Dress von 96 hat dem Winterneuzugang Aufschwung verliehen, das komplette Feuer ist jedoch noch nicht entfacht. In der Sturmzentrale erhielt er bis dato zu wenig Anspiele, sodass er seine Qualitäten nicht entfalten konnte. Ein Einsatz im Mittelfeld könnte die Angewiesenheit auf andere beenden und „Cedi“ den notwendige Freiraum bieten. Das er sich am Ball in aussichtsreiche Positionen bringen kann, hat er schon oft genug bewiesen. In einer solchen Position könnte er sich dann mit Topscorer Sebastian Kerk abwechseln. Ein Wechselspiel zwischen den Flügeln und der offensiven Mittelfeldspitze könnte zugleich Löcher in der Hintermannschaft des Gegners reißen.

Trotz des Ausfalls von Sebastian Ernst hat Dabrowski die „Qual der Wahl“, auch eine Doppelspitze mit Hendrik Weydandt ist nicht komplett auszuschließen. Seit seinem starken Auftritt im Pokal gegen Gladbach zeigt seine Formkurve wieder nach oben, mit seiner Wuchtigkeit könnte man einen Überraschungseffekt landen. Das Taktik-Karussell an der Leine ist in vollem Gang. Egal wie, man sollte nur schnellstmöglich raus aus der prekären Tabellensituation. 

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