Rettet Hayate Matsuda das 96-Rezept?

Freitagabend, 18.30 Uhr, erneut Flutlicht. Nachdem das Topspiel beim Hamburger SV spektakulär gewonnen werden konnte, steht im heimischen Niedersachsenstadion jetzt das nächste Big-Point-Game an. Die Roten, die im noch jungen 2024 auf den fünften Tabellenplatz vorgeprescht sind, empfangen den direkten Nachbarn aus Fürth. Mit einem Dreier kann Stefan Leitl seine verflossene Liebe überholen. Knackpunkt: Inzwischen sind 75 Prozent der 96-Hintermannschaft weggebrochen.

Derrick Köhn kickt am Bosporus, Marcel Halstenberg sitzt seine Sperre aus dem Spiel gegen Rostock ab und jetzt fehlt auch noch Sei Muroya. Der Japaner zog sich beim Auswärtssieg in Hamburg eine Oberschenkelverletzung zu. Tief in der Nachspielzeit blieb der 29-Jährige auf dem Spielfeld liegen – die Diagnose am Montag:  eine strukturelle Muskel-Sehnen-Verletzung hinten im rechten Oberschenkel. Bis auf unbestimmte Zeit wird der Flügelflitzer, der das Siegtor von Sebastian Ernst auflegte, ausfallen. Auch über ein Saisonaus wird spekuliert. Wir wünschen Sei eine gute Genesung und viel Kraft in dieser Zeit!

Für den Spielplan von Stefan Leitl die nächste Hiobsbotschaft. Jannik Dehm, gelernter Rechtsverteidiger, musste gegen den HSV bereits aus der linken Abwehrseite aushelfen. Theoretisch könnte Leitl ihn zurück auf seine Stammposition verfrachten und Hoffnungsträger Ezeh auf links auflaufen lassen – der 22-Jährige ist nach seinen mentalen Probleme jedoch noch nicht einsatzfähig. Der Fakt, dass man Brooklyn genug Zeit zur ausführlichen Regeneration gibt, auch wenn es aktuell personell sehr dünn ist, ist ein starker, wichtiger und richtiger Schritt! Um Dehm rechts einsetzen zu können, könnte man Bright Arrey-Mbi auf die andere Seite verlegen. Ein Argument spricht jedoch auch dagegen: Im Spiel gegen den HSV machte er als Halstenberg-Ersatz einen starken Job und überzeugte mit guten Werten!

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Die rechte Abwehrseite ist für den Linksfuß keine Option. Unser Blick in die Glaskugel verrät, dass Lührs in die Innenverteidigung neben Bright rückt und Phil Neumann nach Außen rückt. Zu Kieler Zeiten war dies seine Stammposition. Führ Lührs könnte auch Christiansen als Innenverteidiger einspringen, das scheint jedoch unrealistisch.

Die sicherste Bank: Dehm – Birght Arrey Mbi – Lührs – Neumann. 

Die riskantere Option wäre das Beordern einer der beiden U23-Shootingstars. Zum einen könnte Alexander Babitsch die Lücke stopfen. Der 19-Jährige wurde erst zu dieser Saison aus der U19 befördert und hat unter Stendel bereits zehn Spiele absolviert. Die zweite Variante – und für uns die realistischere Option – führt über Hayate Matsuda. Der 20-Jährige kam im Sommer als erster Spieler des Kooperationsvereins Mito Hollyhock an die Leine und konnte in der Regionalliga überzeugen. In 17 Spielen trug er das rote Trikot, jeweils ein Treffer und eine Vorlage stehen auf der Habenseite. Die Chancen auf Profiluft sind für den Mann aus Japan drastisch gestiegen, denn Stefan Leitl testet ihn derzeit beim Zweitligateam. Im heutigen Training umkurvte er bereits einige Mitspieler und netzte gekonnt ein.

 „Wir werden das im Training probieren. Aber das Spiel am Freitag ist schon eine Herausforderung“ – Stefan Leitl

Seine Stärke: Die Ballbeherrschung und die Schnelligkeit. Nicht umsonst hat Stendel ihn oftmals als offensiven Außenverteidiger eingesetzt. Ein Modell, dass auch für die Erste attraktiv sein könnte. Ein Einsatz in 72 Stunden scheint dann jedoch etwas zu spontan, es fehlt schlichtweg die Vorbereitung. Hinsichtlich seiner Robustheit schlägt er seinen Kollegen Babitsch – das ist auch unserem Headcoach aufgefallen. Gut möglich, dass Matsuda auf der Bank sitzt und Schwung für die Schlussphase bringen wird. Frischer Wind, der sicherlich viel Zuspruch finden dürfte.