Kampf um die Aufstiegsplätze – das Problem der Auswärtsschwäche

Die taktische Überraschung mit Voglsammer als Rechtsverteidiger ist keine Dauerlösung.

Die Spannung ist greifbar, als das Spiel mit einem ernüchternden 1:1 endet. Nur zwei Punkte trennen uns vom HSV und dem ersehnten Relegationsplatz. Doch ein Problem zieht sich wie ein dunkler Schatten durch die gesamte Saison: unsere Auswärtsschwäche. In den letzten zehn Spielen in der Fremde konnten wir lediglich einen Sieg verbuchen – und das gegen den HSV. Fünf Niederlagen und vier Unentschieden prägen unsere Bilanz.

von Median Kelmendi
Doch seit der Winterpause scheint eine Veränderung in der Luft zu liegen. Wir spielen auswärts besser, wenn auch noch mit Schwierigkeiten in der Chancenverwertung. Am Samstag jedoch offenbarte sich erneut unser Problem, besonders gegen tiefstehende Mannschaften. Wiesbaden trat defensiv mit einem 5-3-2 auf. Ihr Plan: uns das Spiel über die Außen zu erschweren. Diese Taktik spiegelte sich auch in den Zahlen wider. Unsere beiden Außenverteidiger, Halste und Dehm, trugen den Ball am häufigsten nach vorne, doch die Flanken in den 16er blieben rar. Die meisten ihrer langen Bälle fanden ihr Ziel nicht, was unsere Stürmer, Nico und Nielsen, vor große Herausforderungen stellte.
Da über die Außen zu wenig Tempo kam, hatte es unsere Doppelspitze gegen Wiesbaden schwer.
Enttäuschend war auch unsere Luftpräsenz im gegnerischen Strafraum. Trotz einer insgesamt guten Passquote und hohem Ballbesitz gelang es uns nicht, klare Chancen zu kreieren.
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Leitls taktischer Schachzug, Halste als inversiven Außenverteidiger einzusetzen, eröffnete zwar Räume, jedoch ohne nennenswerte Ausbeute im gegnerischen 16er. Ernst erwies sich als agiler Ballverteiler, doch auch er leistete sich zu viele Ballverluste. Die verlorenen Luftzweikämpfe und das unpräzise Spiel über die Außen machten es uns schwer, gegen Wiesbadens gut organisierte Defensive anzukommen. Die Unterzahl auf den Flügeln war offensichtlich und unsere Außenverteidiger mussten ständig gegen eine zusätzliche Verteidigungslinie kämpfen.
Die Einwechslung von Voglsammer erwies sich erneut als Glücksgriff. Seine physische Präsenz und sein unermüdlicher Einsatz belebten unser Spiel. Sein Kopfballtor zum Ausgleich gab uns neuen Mut im Kampf um den Aufstieg. Vielleicht sollten wir in solchen Spielen von Beginn an auf Spieler wie Voglsammer setzen, die mit ihrer physischen Präsenz den Unterschied ausmachen können.
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses gibt es Anzeichen für eine positive Entwicklung. Doch wir müssen unsere Schwächen überwinden, insbesondere die Probleme bei der Chancenverwertung und im Umgang mit tiefstehenden Gegnern. Nur so können wir den Kampf um die Aufstiegsplätze erfolgreich bestreiten.

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