Wer wird es denn nun? Hannover 96 sucht Auswege aus der Stürmerposse

Josip Drmic: Bisher noch nicht im Fokus der Diskussionen, aber trotzdem eine reizvolle Alternative als Neuverpflichtung für Hannover 96? Foto: Getty Images

Der neue Star-Stürmer von Hannover 96 muss erst noch von Sportdirektor Horst Heldt erfolgreich verpflichtet gefunden werden. Anthony Ujah und Luuk de Jong sind die beiden Stürmer, die zuletzt heiß gehandelt worden. Wesentliche Fortschritte gibt es offiziell zumindest nicht. Dafür jede Menge Gerüchte. Wer wird es denn nun?“, fragt sich nicht nur unser Kolumnist Maxi FiedlerWelches Gerücht wild ist und welches Gerücht man als Fan kennen sollte, erläutert er in einem neuen Beitrag von Maxi’s Meinung.

Für viele 96-Fans gibt es in den letzten Wochen nur ein bestimmendes Thema. Das Trainingslager und die Testspiele werden diskutiert, geraten aber in den Hintergrund, wenn es um die Personalsituation geht. Wer wird der neue Stürmer? Und wann kommt er endlich? Und was für Aktivitäten wird es von Hannover 96 noch auf dem Transfermarkt geben?

Ich habe in vergangenen Analysen bereits über potentielle Neuzugänge auf der Stürmerposition geredet. Jedoch ist von diesen, abgesehen von Ishak Belfodil, niemand mehr ernsthaft ins Rampenlicht Hannovers gerückt. Ganz im Gegenteil, zwischendurch schien es fast schon sicher, dass der ehemalige Bremer und Kölner Anthony Ujah, momentan in China aktiv, an die Leine wechseln würde. Doch der Transfer des Nigerianers zieht sich wie Kaugummi, was vermuten lässt, dass Hannover seinen „Wunschstürmer“ wohl doch nicht holen wird. Grund zu dieser Annahme geben auch die neuen Gerüchte um Belfodil und das um den ehemaligen Gladbacher Transferflop Luuk de Jong. Dieser konnte bei seinen Stationen im Ausland bisher nicht überzeugen, zerschießt die holländische Eredivisie jedoch jedes Jahr aufs Neue. Vielleicht wäre ein Wechsel zu einem kleineren deutschen Verein nicht der schlechteste Schritt. Die Ablöse dürfte vielleicht sogar höher sein, als bei Ujah. Das er in der Bundesliga bisher nicht funktionierte ist kein zusätzliches Kaufargument. Doch wer weiß. Vielleicht ist Breitenreiter ja der Trainer für den Niederländer.

Zunächst einmal wollen wir noch kurz herausstellen, auf welchen Positionen noch Bedarf besteht und wie die Entwicklungen der letzten Wochen diesen beeinflusst haben.

Für die Innenverteidigung wurde weiterhin kein neuer Spieler verpflichtet, jedoch ist fraglich, ob es überhaupt noch Bedarf gibt. Da Waldemar Anton mehrfach als neue, vielseitige Lösung genannt wurde und auch Timo Hübers, nach seinem Ausfall in der letzten Saison, sich nun aufzudrängen scheint, könnte die Innenverteidigung ausreichend besetzt sein. Gerade auch, weil Felipe in den Testspielen, genauso wie Florian Hübner, einen stabilen Eindruck macht. Außerdem ist „Wunschkandidat“ Fabian Schär zu Deportivo La Coruña in die Primera Division gewechselt.

Auf den Außenbahnen hatte sich neuer Bedarf angebahnt. Die erneute Verletzung Uffe Bechs und die nicht zu unterschätzende Verletzungsanfälligkeit von Talent Sarenren Bazee führten unter anderem zu Gerüchten um Zoran Tosic. Der Ex-Kölner wäre auch als Spielmacher einsetzbar, wo ebenfalls noch etwas getan werden könnte, wenn Breitenreiter denn plant, mit einem zu spielen. Jedoch sind die Stimmen um ihn zuletzt leiser geworden. Der Serbe wäre ablösefrei, jedoch wohl gehaltstechnisch nicht ganz günstig. Zuletzt spielte er in der russischen Liga bei ZSKA Moskau. Der zwischendurch gehandelte Denis Bouanga hat seinen Vertrag bei Lorient verlängert und scheint dementsprechend kein Thema mehr zu sein.

Doch gibt es andere Kandidaten? Auch hierzu gleich mehr.

Ansonsten scheint Trainer Breitenreiter seinen Kader zusammen zu haben. Es besteht kein wirklicher Bedarf auf den anderen Positionen. Aber wir haben dennoch ein paar Kandidaten, die wir etwas genauer betrachten werden.

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Über China-Auswanderer Anthony Ujah haben wir bereits geredet. Das Kraftpaket zieht es vor allem aufgrund seiner in Deutschland lebenden Tochter zurück in die Bundesliga. Über 11 Millionen hatte Liaoning im Sommer 2016 für die Dienste Ujahs an die Weser überwiesen. In 11 Spieler in dieser Saison erzielte er 5 Tore und machte eine Vorlage. Sein Marktwert viel erwartungsgemäß seit dem Wechsel um 2 Millionen Euro. Was ihn auszeichnet sind seine enorme Schnelligkeit und Sprungkraft, gepaart mit einem guten Abschluss und Stellungsspiel. Wo es ihm mangelt ist die Technik. Allerdings passt diese Beschreibung recht gut auf einen anderen afrikanisch-stämmigen Stürmer, der in Hannover sehr erfolgreich war. Hannover könnte Ujah wohl für eine deutlich geringere Summe zurückholen, jedoch trotzdem für eine interne Rekordablöse. Momentan steht hinter dieser noch der Name Joselu und der Betrag von 5 Millionen Euro. Doch dies könnte sich bald ändern.

Und wenn nicht durch Ujah, dann vielleicht durch Belfodil. Wer meine genaue Einschätzung zum Algerier noch einmal genauer durchlesen möchte, kann sich gerne den Artikel über die 10 potentiellen Stürmerneuzugänge zu Gemüte führen.

Aber wenn wir doch gerade in Afrika sind …

…dann bleiben wir dort doch einfach. Und zwar mit einer neuen Theorie. Eine, über die bisher noch nichts zu lesen war und die ich mir vielleicht viel zu plausibel vorstelle, die aber eine sehr gute Sache wäre.

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Bereits vor einigen Jahren war Hannover an einem Mainzer Stürmer interessiert. Dieser konnte sich mit 13 Scorerpunkten stark am Lauf des selbsternannten Karnevalsvereins beteiligen und hatte maßgeblichen Anteil am Erreichen der Europa League. Hannover bemühte sich um den Kameruner, doch Eric Maxim Choupo-Moting wechselte zum FC Schalke 04.

Wir alle wissen, dass es auf Schalke nicht immer einfach ist und dass Choupo-Moting gerade in der letzten Saison nicht mehr der absolut gesetzte Spieler war, auch aufgrund von Verletzungen. Doch Scorer sammelte er in jeder Saison. Vielleicht in den vergangenen beiden nicht mehr so viele wie zuvor, aber nichtsdestotrotz sind seine Leistungsdaten nicht zu verachten. Zudem ist er flexibel einsetzbar, sowohl als Stürmer oder hängende Spitze, als auch als Außenbahnspieler. Er würde somit zwei Brandherde löschen, sollte 96 ihn verpflichten und er passt vom Anforderungsprofil recht gut ins Bild. Das Wichtigste ist seine Bundesligaerfahrung, die in Hannover dringend benötigt wird, wenn man die Klasse halten will. Sein Gehalt könnte ein Problem sein, jedoch würde er keine Ablöse kosten. Er ist ablösefrei und dementsprechend umso interessanter. Der letzte Trumpf: Sowohl Heldt als auch Breitenreiter arbeiteten bereits mit Choupo-Moting und kennen den Kameruner dementsprechend gut.

Wäre er eine Lösung für Hannover 96‘s Stürmerposse?

Ein weiterer Stürmer, der interessant sein könnte, wäre Josip Drmic. Zwar funktionierte der Schweizer weder bei seinem aktuellen Arbeitgeber in Mönchengladbach, noch bei seiner Leihstation beim HSV, doch seine Qualitäten hat er beim FC Nürnberg gezeigt. Drmic ist bundesligaerfahren und kam beim absteigenden Club sehr gut zurecht. Er hat den Torriecher, den man braucht, und besitzt die nötige Erfahrung in der Bundesliga. Gladbach war vielleicht einen Schritt zu groß, der Druck zu hoch. In Hamburg hat zuletzt fast kein Stürmer funktioniert, abgesehen vom Bobby Wood, der auch nicht vollends einschlug, eigentlich alle versagt. Der ehemalige 3. Der Torschützenliste dürfte ebenfalls nicht zu teuer sein und könnte eine interessante, wenn auch riskantere Lösung sein. Er kann nur eine Position und konnte zuletzt nicht wirklich Scorer erzielen. Aber in Erwägung ziehen könnte man ihn in meinen Augen trotzdem.

Und weil wir jetzt über einen reinen Stürmer geredet haben, kommen wir wieder zu einem variablen Spieler. Und zwar zu Emre Mor. Der Türke konnte in seiner ersten Saison beim BVB nicht den gleichen Durchbruch verzeichnen, wie zum Beispiel ein Ousmane Dembélé. Jedoch deutete er in gewissen Situationen sein Potential enorm an. Das Problem bei ihm: Er wäre wohl nur per Leihe zu haben, also wäre er ein absolutes Experiment, auch aufgrund seiner mangelnden Erfahrung. Und er ist ein Spielertyp wie Leonardo Bittencourt. Dieser hat sich bei Köln mittlerweile stark entwickelt, konnte bei 96 trotzdem nur selten überzeugen. Mor ist ein Dribbler. Eigensinnig, zwar mit einer Menge Talent, aber kein Spieler für schwierige Situationen. Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass 96 in genau diese geraten könnte. Die Liga ist eng beieinander.

Meine Frage an euch: Welchen Spieler würdet ihr euch für Hannovers Offensive noch wünschen? Oder denkt ihr, dass auf anderen Positionen noch Bedarf besteht? Ich bin gespannt auf eure Meinung!

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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4 Kommentare

  1. Den Tosic kann ich vom fußballerischen gut vorstellen, da er mit 30 Jahren Erfahrung in die durchaus junge 96 Mannschaft mitbringt und sowohl über Aussen als auch zentral offensiv agieren kann. Ujha wäre für mich nach wie vor die beste Lösung. Er bringt genau das mit was die Roten noch brauchen. Vor allem Durchschlagskraft und Abschlussstärke. Es ist auch noch Zeit vielleicht klappt es ja noch. Wenn nicht wäre DeJong die beste Alternative. Er könnte bei 96 unter Breitenreiter funktionieren. Drmic, den meiner Meinung nach die Durchschlagskraft fehlt. Oder andere, die keine BL Erfahrung haben kommen zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung nicht mehr in Frage.

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