Hopp oder Top: Wohin geht die Reise von Hannover 96?

35 Tage beziehungsweise 850 Stunden des Wartens liegen hinter uns: Morgen startet Hannover 96 in die Rückrunde der zweiten Bundesliga. Auf der knapp 520 Kilometer langen Strecke gen Elversberg kann Trainer Stefan Leitl sein Team noch einmal einheizen, denn bei knackigen Minusgraden geht es direkt um viel: Nur bei einem Dreier kann man sich an den letzten Strohhalm klammern.

Wir alle erinnern uns an den Nackenschlag aus dem Hinspiel. Wie immer im 96-Kosmos war die Euphorie vor dem Saisonbeginn riesig. Auch viele Experten zählten Hannover 96 zum engen Kreis der Aufstiegsaspiranten – ein souveräner Heimsieg gegen den kleinen Aufsteiger würde die Ambitionen untermauern. Nichts da: Elversberg überraschte die Roten über die volle Distanz und nur mit viel Mühe und dank Treffer von Teuchert und Tresoldi behielten wir zumindest einen Punkt in der alten Messestadt.

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Ein einziger Punkt wäre morgen definitiv zu wenig, sofern man im oberen Tabellendrittel noch ein Wörtchen mitreden möchte. Während man am 12. Spieltag noch vom dritten Tabellenplatz grüßte, ging es in den Wochen danach steil bergab. Zum Rückrundenauftakt rangiert Hannover 96 mit 24 Zählern auf Platz acht. Sieben Punkte Rückstand sind es auf den Hamburger Sportverein auf dem Relegationsplatz, die Chancen sind ohnehin nur noch minimal. Umso unverzichtbarer ist ein Dreier am Samstag.

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Über fehlenden Rückhalt können sich die Roten jedenfalls nicht beklagen. Knapp 2.000 Anhänger werden das Team ins Saarland begleiten. Die URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde fasst 10.000 Zuschauer – es dürfte also ordentlich schwarz-weiß-grünen Alarm geben. Auch mit der absolvierten Vorbereitung unter der Sonne Spaniens ist Stefan Leitl höchst zufrieden, die Bedingungen könnten nach eigener Aussage daher kaum besser sein.

„Ich freue mich richtig auf die Rückrunde. Wir haben gute Leistungen in den Testspielen gebracht. Auch bei der Niederlage gegen Ajax war die Leistung gut.“ (Stefan Leitl)

Der Trainer betonte auf der PK, dass man nicht so viel Reden sollte, sondern Taten auf dem Platz folgen lassen muss. Gesagt, getan? Dass werden wir morgen sehen. Höchstwahrscheinlich im viel thematisierten 4-4-2-System. Muroya, Neumann, Halstenberg, Köhn dürften die Bodyguards von Zieler sein, somit müssten Arrey-Mbi vorerst weichen. In der Startelf könnte es außerdem ein Comeback von Nicolò Tresoldi geben. Leitl deutete zwei Veränderungen im Vergleich zum Spiel in Kiel an – er wäre eine davon. Schätzungsweise dürfte die zweite Enzo Leopold treffen, für ihn könnte der erstarkte Sebastian Ernst aufrücken. Gute Nachrichten gibt es von Knipse Cedric Teuchert. Er wird mindestens 45 Minuten als Joker zum Einsatz kommen – diese Garantie gab ihm Coach Leitl und könnte unseren Gastauftritt versüßen.