Die Nachlese vom Niedersachsen-Derby: Doping und Pyrotechnik waren Tiefpunkte. Mit Harnik hat Hannover hingegen endlich einen neuen Anführer gefunden.
Nach dem Abgang von Identifikationsfigur und Kapitän Christian Schulz, der sowohl bei den Fans als auch in der Mannschaft hochgeschätzt war, sowie dem Aus für den verletzten Leon Andreasen und dem Wechsel von Weltmeister Ron-Robert Zieler nach Leicester City ist bei Hannover ein Vakuum an Führungsspielern entstanden. Der neue Kapitän Manuel Schmiedebach wird zwar schon allein wegen seiner Vereinszugehörigkeit respektiert (seit 2008 – als einziger noch aktiver Spieler erlebte er beispielsweise den Selbstmord von Robert Enke mit).
Jedoch ist Schmiedebach keiner, der sich im Rampenlicht wohl fühlt. Die anderen Führungsspieler wie Artur Sobiech, Salif Sané, Philipp Tschauner und Edgar Prib haben zurzeit mehr mit eigenen Problemen (Torflaute bei Sobiech, Wechseltheater um Sané, Kampf um den Torhüterstammplatz bei Tschauner, Leistung bei Prib) zu kämpfen.
Martin Harnik ging beim Derby hingegen vorweg wie ein echter Anführer:
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Auch wenn er erst seit wenigen Monaten bei Hannover 96 spielt, schien er genau registriert zu haben, wie wichtig das Spiel für den Verein, seine Fans und die Stadt ist. Harnik rieb sich in den Zweikämpfen auf, sorgte mit seinem Anschlusstreffer in der 39. Minute zum 1:2 unmittelbar nach dem 0:2 dafür, dass Hannover gerade noch so die drohende Derbypleite abwenden konnte.
Kaum vorzustellen, was passiert wäre, wenn Hannover mit einem 0:2-Rückstand in die Halbzeitpause gegangen wäre. So hielt Harnik aber die Hoffnung für Hannover am Leben.
Neben dem Platz fällt Harnik ebenfalls auf:
In Interviews äußert er viel Selbstkritik und nimmt wie selbstverständlich eine Chefrolle ein. So war er trotz des kämperischen 2:2 in Braunschweig nicht zufrieden und forderte die Defensiv-Abteilung zu mehr Konzentration auf: „Die Gegentore kassieren wir einfach zu billig, daran müssen wir arbeiten“, sagte Harnik.
Solch kritischen Sätzen sind Aussagen, die eigentlich dem Trainer oder dem Kapitän vorbehalten sind. Dass Harnik ein millionenschweres Angebot aus China absagte und sich stattdessen für Zweitliga-Fußball in Hannover entschied, spricht ebenfalls für seine hohe Motivation.
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