Der Freitagabend verlief nicht nach dem Geschmack von Hannover 96, man unterlag dem Mitabsteiger aus Stuttgart durchaus verdient mit 1:2. In den ersten 20 Minuten ging das Konzept von Coach Slomka auf, danach brach das Team jedoch zusammen. Vom Doppelschlag in der ersten Hälfte konnte man sich nicht mehr erholen…
Das Positive zuerst: Es war erst der erste Spieltag, man hat also noch genug Zeit, um die gesammelten Erkenntnisse zu verarbeiten. Doch was sind diese Erkenntnisse? In erster Linie ist hier die fehlende Kreativ- und Schaltzentrale im Mittelfeld zu nennen. Die Offensive wurde aus den Hinterräumen heraus kaum in Szene gesetzt, hier muss sich schleunigst etwas tun. Kapitän Bakalorz ist bekanntlich defensiver ausgerichtet, Cedric Teuchert, welcher auch im offensiven Mittelfeld spielen kann, ist noch verletzt. Die Notlösung mit Haraguchi ging in die Hose – ergo muss 96 also auf dem Transfermarkt zuschlagen, und zwar möglichst schnell!
Die China-Millionen aus einem Wallace-Abgang kämen sehr gelegen, bis jetzt kursieren jedoch noch keine Namen.
Bis zum Heimauftakt gegen Regensburg bleiben nur noch sechs Tage, die Verantwortlichen sind zum schnellen Handeln gezwungen. Die interne Lösung wäre Iver Fossum. Der 23-Jährige hat bereits gezeigt, dass er mit dem Zweitliganiveau mithalten kann (er absolvierte in der Saison 16/17 immerhin 25 Spiele für die Roten), seine Leistungsschwankungen in den letzten zwei Jahren sprechen aber gegen ihn. Der Norweger hat das Potenzial, allerdings ist er (noch) nicht in der, dieses vollkommen auszuschöpfen.
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Das Spiel über die Flügel war recht ansehnlich, die beiden Youngstars Muslija und Maina erledigten ihre Aufgaben souverän und dürfte wohl auch nächste Woche in der Startelf stehen. Etwas verwunderlich war hingegen die „einsame Spitze“. Hendrik Weydandt agierte als einziger Stoßstürmer, Neuzugang Duksch saß nur auf der Bank. Vor dem Anpfiff hatten viele mit einer Doppelspitze gerechnet, zumal dies in der Vorbereitung häufig trainiert wurde. In der gesamten Partie erarbeitete sich 96 nur zwei Torschüsse, den Ehrentreffer hatte man ebenfalls einem Stuttgarter zu verdanken. Wir sind uns sicher, dass sich zum Regensburg-Spiel hin etwas ändern wird. Eine Doppelspitze würde zwar eine taktische Umstellung bedeuten, doch grade zu einem so frühen Zeitpunkt sollte man alle Möglichkeiten austesten. Darüber hinaus könnte mit dem bereits angesprochenen Cedric Teuchert eine dritte Option zurückkehren.
In der Verteidigung war eine sonstige Konstante der Schwachpunkt. U-21 Nationalspieler Waldemar Anton konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Der ehemalige Kapitän kassierte bereits nach 13 Minuten die gelbe Karte und musste sich folglich zurückhalten – das Zweikampfverhalten war daher zögerlich. Positive aufgefallen ist derweil Marcel Franke. Der Neuzugang konnte sich gut integrieren und übernahm in einigen Szenen direkt die Verantwortung. Auf den Außenverteidiger-Positionen sollte man sich ebenfalls nach einer Alternative umschauen. Linksverteidiger Ostrzolek wirkte die gesamte Partie über unsicher und kassierte in der 64. Minute die Ampelkarte – gegen Regensburg muss Coach Slomka also umstellen.
Höchstwahrscheinlich wird Miiko Albornoz am Samstag auflaufen – die meisten hatten wohl auch gegen Stuttgart mit seiner Personalie gerechnet. Nach der gezeigten Leistung dürfte eigentlich feststehen, dass Ostrzolek keine Chance auf einen Stammplatz hat, daher sollte man sich nach einer neuen Konkurrenz für Albornoz umsehen.
Auf Hannover 96 wartet also noch viel Arbeit, bis zum 31. August kann man auf dem Markt noch tätig werden. So lange darf sich der Prozess aber keinesfalls hinziehen – eine Niederlage zum Auftakt gegen den Ligafavoriten aus Stuttgart ist kein Beinbruch, die ersten drei bzw. vier Partien zu vergeigen wäre jedoch denkbar ungünstig.
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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Ich fand das Spiel gar nicht so schlecht. Wir haben auch nur knapp verloren. Manchmal kann so eine Niederlage gegen einen relativ starken und erfahrenen Gegner (und der VfB ist so einer) der Auftakt zu einer starken Verbesserung sein. Denn anstatt sich im Jubel zurückzulehnen, müssen die Jungs von 96 jetzt intensiv an sich arbeiten und analysieren was sie besser machen können.