Die Winterpause bietet sich an, um auch unsere Fühler etwas raus aus der 96-Bubble zu strecken. So weit müssen wir jetzt aber gar nicht gehen, denn Lawrence Ennali stand bis vor Kurzem bei den Roten unter Vertrag und war seit der U19 fester Bestandteil der Niedersachsen. Der Durchbruch zu den Profis wurde ihm jedoch verwehrt – in Polens erster Liga kämpft er jetzt um Europa!
Es war ein ungewöhnlicher Karriereschritt, der sich nach wenigen Monaten als goldrichtig herausstellt. Im Sommer 2021 wird Lawrence Ennali von der U19 zu den Profis befördert. Unser damaliger Coach Jan Zimmermann ist überzeugt von der spielerischen Veranlagung des Rechtsaußen – und konnte viele Anhänger mit seiner Euphorie anstecken. Am 14. August 2021 ist es endlich soweit: Der inzwischen 21-Jährige gibt bei der 0:2-Niederlage gegen Dresden sein Profidebüt, für 16 Minuten hat er sein Ziel erreicht!
Doch danach ging es konstant bergab. Es folgten nur noch sieben Kurzeinsätze in der gesamten Zweitligasaison, in 16 Fällen stand er nicht einmal mehr im Aufgebot. Mit Linton Maina und Florent Muslija hatte er zu jenem Zeitpunkt aber zwei ordentliche Kaliber vor der Brust – wer weiß, wie seine Zukunft bei heutigem Kaderstand verlaufen wäre. Das ist aber alles Konjunktiv…
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Anstatt dessen suchte Ennali die Flucht nach vorne – und schloss sich seinem früheren Ausbilder Christoph Dabrowski bei Rot Weiß Essen an. Für eine komplette Spielzeit wurde er an den Drittligisten verliehen und ließ seine Qualitäten regelmäßig aufblitzen: In 37 Spiele (4 Tore, 3 Vorlagen) gab er stets Vollgas und hatte einen entscheidenden Anteil daran, dass der Aufsteiger die Klasse halten konnte. Die meisten, mich eingeschlossen, gingen davon aus, dass sein Engagement beim Meister von 54/55 die Aufwärmphase für seinen zweiten Anlauf bei Hannover 96 ist – doch es kamanders.
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Hannover 96 setzt Lawrence Ennali neue Spieler vor die Nase
Zurück bei Hannover 96 werden ihm mit Christopher Scott und Muhammed Damar zwei weitere vielversprechende Talente vor die Nase gesetzt. Entgegen sämtlicher Erwartungen geht er nicht den Schritt zurück zu Essen oder versucht sich bei einem Ligakonkurrent (was möglich gewesen wäre) – sondern geht den ungewöhnlichen Schritt nach Polen. So, wie auch Sebastian Kerk.
Bei Górnik Zabrze in der ersten polnischen Liga spielt er sich direkt in die Herzen von Verein und Fans. Bereits 23 Tage nach seiner Verpflichtung gibt er gegen Radomiak sein Debüt, bis jetzt sind elf weitere Einsätze und drei Scorerpunkte (2 Tore, 1 Vorlage) hinzugekommen. Gegen Ende des Jahres hat er sich zum Stammspieler gemausert und die unmittelbare Konkurrenz verdrängt.
Und es kommt noch besser: Der Klub von Ennali und Lukas Podolski liegt nach 19 Spieltagen in unmittelbarer Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen. Nur sechs Zähler trennen Górnik Zabrze vom vierten Rakow. Weiter geht es für Lawrence Ennali am 10. Februar mit einem Auswärtsspiel bei Piast Gliwice. Marcus Mann und Stefan Leitl haben bei seinem Abschied versprochen, den Karriereweg des ehemaligen Schützlings aufmerksam verfolgen zu wollen. Der erste Schritt war zweifelsohne der Richtige!
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