Die ausgelöste Euphorie in der niedersächsischen Landeshauptstadt ist riesig: nach 13 Punkten aus den letzten sechs Spielen mehr als verständlich, auch mich hat es gepackt. Ein Zwiespalt, denn auf der einen Seite möchte man die Situation realistisch begutachten und das dichte Gedränge der ersten sechs Teams (zwischen Platz eins und sechs liegen nur drei Zähler) in die Gedanken einfließen lassen. Auf der anderen Seite verzücken Spielstil, einzelne Akteure und vor allem die Stimmung im Block!
Genau dieser Zwiespalt ist vor dem anstehend Auswärtsspiel bei Schalke 04 aktueller denn je. Sportlich läuft es bei dem Bundesligaabsteiger unterirdisch, nach zehn Spielen haben die Königsblauen nur sieben Zählern und rangieren auf Platz 16. Der Rückstand auf einen nicht-Abstiegsplatz beträgt bereits fünf Punkte, Hannover 96 liegt bereits elf Zähler voraus. Hinzu kommt interner Krach: Ein viel diskutiertes Interview von Timo Baumgartl, eine eher schmutzige Entlassung von Coach Reis und die Verpflichtung von seinem Nachfolger Geraerts – der nach dem 0:3 in Karlsruhe aber auch schnell zur verbalen Keule griff… Die Kurve kocht, gegen den KSC wurde bereits der Support eingestellt.
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Sportlicher Vorteil 96
Eine Fallhöhe, die eine prädestinierte Stolperfalle ist: Vorausgesetzt, die Leitl-Trupp lässt sich vom Hochmut leiten. Zugegeben: Ich glaube das nicht! Gleiches muss auch für uns Fans gelten. Nachdem man 30 Minuten die 96-Foren durchkämmt hat, könnte man glatt meinen, S04 sei ein Selbstläufer… Pustekuchen. Eine volle Veltins-Arena mit über 60.000 verrückten Fans (sofern der Support nicht aus sportlichem Protest unterbrochen wird) ist eine krasse Hürde, egal was die Tabelle sagt. Unsere Vergangenheit bestätigt es – zuletzt konnte Hannover 96 am 28.08.2010 in Gelsenkirchen gewinnen! Der letzte Sieg liegt auch schon sechs Jahre zurück.
Das Blatt hat sich inzwischen jedoch gewendet – nicht nur auf Schalker Seite, sondern vor allem auf unserer. Hannover steht deutlich stabiler, die Reihen greifen nahtlos ineinander und individuelle Akteure schieben das Team voran. Sei es ein glänzender Teuchert, der seinem Ex-Club ohnehin noch einen einschenken möchte und als Top-Scorer der Liga zurück an alte Wirkungsstätte kehrt, ein gesunder Nicoló Tresoldi oder der formstarke Enzo Leopold, der gegen Magdeburg zum alleinigen Spielmacher avancierte.
Wenn wir das Spiel realistisch angehen, ist der nächste Big Point zu holen!
Denn (Trigger-Warnung!) mit einem nächsten Dreier könnten wir dank der Spieltags-Konstellation – St. Pauli (1.) gegen Karlsruhe; Hamburger SV (2.) gegen Kaiserslautern; Holstein Kiel (3.) gegen Nürnberg – an den sonnigsten Platz dieser Liga springen. Einen besseren Boost vor dem Derby könnte es ja gar nicht geben.
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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