Kämpft das 96-Team für Daniel Stendel so wie einst für Ewald Lienen?

Das Spiel gegen 1860 München ist Stendels Endspiel: Horst Heldt, der neue Sportdirektor, hat Stendel nur ein Spiel Jobgarantie gegeben.

Grenzenloser Jubel: Hannover holt durch ein Tor von Michael Tarnat in letzter Minute den 2:2-Ausgleich gegen Mainz und sichert damit 96-Trainer Ewald Lienen den Job - eigentlich. 96-Manager Ilja Kaenzig feuert Lienen hinterher trotzdem. Foto: Getty

Viel wird davon abhängen, ob die 96-Mannschaft Daniel Stendel fallen lässt – oder ihm mit einer couragierten Leistung den Rücken stärkt.

Im Klartext: Ohne Heimsieg wird Stendel gehen müssen.

Ein kleiner Blick in der Vergangenheit zeigt, dass das Team von Hannover 96 mit ihrer Leistung Trainer sowohl stützen als auch stürzen kann:

Das beste Beispiel waren die Aussagen von Ron-Robert Zieler und Edgar Prib kurz vor der Entlassung von Thomas Schaaf.

Diese aufsehenerregenden Aussagen offenbarten eine unverhohlene Anti-Trainer-Stimmung innerhalb des Teams und beschleunigten den Abgang von Schaaf:

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Die erneute Schlappe gegen Frankfurt (0:1) war damals die neunte Niederlage im zehnten Spiel unter Schaaf (ein Sieg gegen Stuttgart).

In diesem sky-Interview sagte Vize-Kapitän Ron-Robert Zieler nach dem Spiel einige interessante Worte:

sky-Reporter: „Der Trainer probiert viel, wechselt viel, der Kader wird verändert. Wie kommt das bei Ihnen an?“

Ron-Robert Zieler: „Ja gut, der Trainer probiert viel, das ist sein gutes Recht. Im Prinzip haben viele eine Chance bekommen. Wir kriegen es als Mannschaft insgesamt einfach nicht hin. Das ist es normal, dass der Trainer dann auch mal rotiert. Das sind Entscheidungen, die müssen wir akzeptieren. (…) Ich konzentriere mich jetzt auf meine letzten Spiele mit Hannover 96.“

Man beachte das „müssen“ in Zielers Antwort zu Schaafs umstrittener Rotation: „Die müssen wir akzeptieren“.

Bemerkenswert äußerte sich sein Mannschaftskollege Edgar Prib in diesem sky-Interview:

sky-Reporter: „Was sagen Sie dazu, zu dem Zweikampf von Reinartz gegen Sie im Sechzehner?“

Edgar Prib: „Ja, er räumt mich zuerst ab und spielt dann den Ball. Und so hab ich’s auch im Spiel wahrgenommen. Ein klarer Elfmeter.“

sky-Reporter: „Man hatte den Eindruck, dass der Trainer sich massiv darüber beschwert hat. Die Mannschaft hat das relativ normal zur Kenntnis genommen. Wieso kommt da nicht mehr Protest?“

Edgar Prib: „Ja, weil … (lacht trocken). Ist jetzt schwierig zu sagen, es gibt da einen Grund, aber den möchte ich nicht sagen.“







sky-Reporter: „Würden Sie sagen, es ist wichtig, mit Thomas Schaaf diese Saison zu Ende zu bringen?“

Prib: „Es ist völlig egal, wir hatten in 2 Jahren 4 Trainer. (…) Thomas Schaaf gibt uns eine Richtung vor; die haben wir heute versucht umzusetzen, das ist uns heute ordentlich gelungen, über weiteres möchte ich nicht sprechen.“

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Martin Bader kommentierte das Interview von Prib später, dass Prib nur die Schiedsrichter-Entscheidung gemeint hätte. Das wäre allerdings ein Novum, dass die 96-Spieler eine falsche Schiedsrichter-Entscheidung komplett kalt lässt. Es liegt deshalb nahe, dass Prib hier nicht nur auf den Schiedsrichter angespielt hatte.

So endete die mangelhafte Mentalität der Hannoveraner Mannschaft im März 2016 mit der Entlassung des im Team unbeliebten Trainer Thomas Schaaf.

Hingegen gab sich das 96-Team im November 2005 große Mühe, ihren Trainer Ewald Lienen vor der Entlassung zu bewahren:

Thomas Brdaric und Michael Tarnat glichen mit ihren späten Treffern in der Nachspielzeit noch einen 0:2-Rückstand gegen Mainz aus.

Doch obwohl Lienens Job damit eigentlich gerettet war, brach der damalige Manager Ilja Kaenzig sein Wort und feuerte den beliebten Ewald Lienen trotzdem.

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In der Nachspielzeit erzielte Michael Tarnat den 2:2-Ausgleich für seinen Trainer Ewald Lienen. Die Mannschaft jubelte mit dem beliebten Trainer Ewald Lienen. Manager Ilja Kaenzig feuerte ihn trotzdem. Doch Kaenzig verzockte sich. Unter Nachfolger Peter Neururer setzte nach kurzer Zeit ein sportlicher Abstieg ein. Foto: Getty

 

Es wird spannend zu sehen sein, mit welcher Körpersprache die Mannschaft am Samstag auftritt:







Im Training wirkte die Mannschaft etwas gelöster als zuvor, Stendel und Gellhaus versuchten viel zu lächeln. Sané wagte einige Scherze, die eingeübten Torabschlüsse saßen besser als zuvor, selbst der glücklose Prib traf öfters mal ins Tor.

Bei der Niederlage gegen Karlsruhe (0:2) war die  Körpersprache die Spieler nicht ermutigend. Das war zuvor unter Trainer Daniel Stendel immer anders gewesen:

Selbst bei unerwarteten Rückständen oder Rückschlägen gaben Schmiedebach, Harnik und Co. nie auf und kämpften gemeinsam für den Aufstieg. Egal ob beim zwischenzeitigen 0:1 in Stuttgart, das 96 noch zu einem 2:1 drehte, oder nach dem Ausgleich von Dresden zum 1:1, das Hannover in nur drei Minuten wieder zu einer 2:1-Führung drehte.

Es wird spannend zu sehen, wie sich die Mannschaft am Samstag gegen 1860 München präsentiert. Mit einer Körpersprache wie gegen Karlsruhe wird es unvermeidlich den Job von Trainer Daniel Stendel kosten.

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