Es ist derzeit schwer, Löwen-Fan zu sein.

1860-Fan Lukas hat eine klare Meinung zu dem jordanischen Investor bei seinem Lieblingsteam.

Haben es derzeit nicht leicht: Fans des TSV 1860 München. Foto: Lennart Preiss/Bongarts/Getty Images.

Hannover – Bei den Löwen aus München herrscht im Moment abseits des Platzes viel Unruhe. Der Klub betreibt eine beispiellose Medienpolitik. Grund genug im Faninterview mit Lukas genauer nachzufragen. Auch er hat in Bezug auf den Investor Hasan Ismaik eine klare Haltung.

Haben es derzeit nicht leicht: Fans des TSV 1860 München. Foto: Lennart Preiss/Bongarts/Getty Images.




Zur Person

Lukas ist 19 Jahre alt und absolviert derzeit eine kaufmännische Ausbildung bei einem großen Elektronikfachhändler. Seit frühesten Kindheitstagen, schlägt sein Herz für die Löwen. „An den Zeitpunkt, als ich mich in den Verein verliebt habe, kann ich mich leider nicht mehr groß erinnern. Dennoch weiß ich, dass ich mein erstes Sechzger Trikot damals auf Wunsch zu meinem sechstem Geburtstag bekommen habe“, berichtet er. Bis zu seinem ersten Stadionbesuch sollten aber noch einige Jahre vergehen. Erst vier Jahre später wurde dieser Wunsch erfüllt: „Gegen Greuther Fürth gab es 2007 eine klare 0:3-Niederlage. Dennoch war es für mich ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.“ Die Zweitliga-Abstiegs-Relegation gegen Holstein Kiel im Jahr 2014, war sein bisher intensivstes Spiel als Fan. „Nach 90 Minuten wäre Kiel auf- und wir abgestiegen. Aber in der Nachspielzeit traf der Ex-96er Valdet Rama den Pfosten und Kai Bülow verwertete den Abpraller. Da gab es kein Halten mehr.“ Er hat auch einen Bezug zu Hannover 96. „Mein Opa ist gebürtiger Hannoveraner und 96-Fan. Da bekomme ich natürlich viel mit. Ich fiebere bei 96 schon auch mit. Immer dann, wenn Sechzig nicht spielt“, berichtet der 19-Jährige mit einem Augenzwinkern.


Bei unserem letzten Gespräch, hast Du Dich noch erfreut gezeigt über die neue sportliche Führung aus Kosta Runjaic und Thomas Eichin. Beide sind schon wieder Geschichte. Was ist in der Zwischen bei Euch passiert?

Ich hielt von beiden viel. Runjaic hat in seiner Zeit in Duisburg und in Kaiserslautern gezeigt, dass er eine Mannschaft formen kann. Eichin hatte ein schweres Standing, aufgrund seiner Zeit bei Werder Bremen. Die spätere Entlassung durch unseren Hauptgesellschafter Hasan Ismaik und unserem Präsidenten Peter Casalette am Ende seiner Amtszeit hat mir aber überhaupt nicht gepasst. Als Geschäftsführer entmachtet und zum Sportdirektor degradiert binnen zwei Wochen, einen Monat später wurde er ganz entlassen. Sportlich lief es zu der Zeit noch nicht rund, wie auch, wenn man am Anfang der Saison einen neuen Cheftrainer und einen neuen Geschäftsführer bekommt? Bei uns ist es traurige Gewissheit, dass ein neuer Trainer nicht viel Zeit bekommt, eine Mannschaft zu formen. Ebensowenig der Geschäftsführer.

Euer neuer Trainer, Vitor Pereira, hat in den ersten Tagen seiner Löwenzeit gleich das Wort Aufstieg in den Mund genommen. Was denkst Du darüber?

Vitor Pereira ist der erste Trainer seit Ismaiks Einstieg 2011, den er auch wirklich wollte. Ich persönlich hätte mir einen Trainer gewunschen, der die Liga kennt, das Umfeld und das Land. Aber die gab es ja schon zu Hauf bei uns. Seine Titel (u. a. portugiesischer Meister und Pokalsieger) sind beachtlich, dennoch hilft ihm die Erfahrung momentan rein gar nichts. Abstiegskampf in der 2. Bundesliga ist etwas ganz anderes und wird auch ihn fordern.

Grundsätzlich soll er ein schwieriger Charakter sein. Seine Bilanz fällt mit drei Siegen und drei Niederlagen durchwachsen aus. Wie beurteilst Du ihn?

Ich bin mit dem auftreten der Mannschaft auf dem Platz zufrieden. Punktetechnisch ist natürlich noch Luft nach oben. Ich hoffe, dass er nun wirklich die nötige Zeit bekommt, eine Mannschaft auf den Platz zu bringen, die die Ziele der nächsten Jahre erreichen kann.

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Hat nicht viele Freunde in München: Löwen-Investor Hasan Ismaik. Foto: Johannes Simon/Bongarts/Getty Images.

Für Schlagzeilen sorgt im Moment aber wieder eine andere Person: Euer Investor Hasan Ismaik fällt derzeit negativ auf. Selbst 96-Präsident Martin Kind hat schwere Kritik geübt. Was ist denn da los bei Euch?

Aktuell kann man sich vor negativen Schlagzeilen über den TSV nicht mehr retten. Angefangen mit dem Medienboykott Anfang des Jahres, fällt nun Ismaik persönlich negativ auf. Er hätte St. Pauli Anhänger gebeten, sich umzusetzen, weil sie bei einem Tor zu stark jubelten. Es ist schwer, Fan von solch einem Verein zu sein, wenn sich der Investor so negativ verhält. Gerade in diesen Tagen, wird die Fanbeziehung auf eine harte Probe gestellt. Abschließend bleibt zu sagen, dass ich mich klar gegen Ismaiks Medienpolitik stelle. Der Weg, den der Verein sportlich gehen will, ist aber der Richtige. Nun gilt es Durchhaltevermögen zu zeigen und sich nicht von sportlichen Rückschlägen zu verunsichern. Einmal Löwe, immer Löwe, auch in schwierigen Zeiten.

Nach zwei Niederlagen in Folge, müsst Ihr auch sportlich deutlich nach unten schauen. Wie gefährlich ist die Situation?

Wir alle waren nach dem Derby Sieg gegen Nürnberg sichtlich euphorisiert und hatten uns klar von den Abtiegsrängen distanziert. Nun stecken wir wieder mitten drin. Das macht den Fussball eben aus. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir mehr Punkte holen werden.

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Was erwartest Du für den Rest der Saison konkret?

Ich erwarte, oder besser gesagt ich wünsche mir für den Rest der Saison, dass mehr Einigkeit im Verein herrscht, das Auftreten der Mannschaft von Spiel zu Spiel stabieler wird und wir uns keine Sorgen über einen Abstieg machen müssen.


96 ist eher mäßig in die Rückrunde gestartet. Am Sonntag gab es dann das Managerbeben und Horst Heldt beerbte Martin Bader. Kommt das Spiel in Hannover für Euch nun genau zur richtigen Zeit?

 96 Hat für eine ziemliche Überraschung gesorgt. Mit Bader und Möckel wurden zwei wichtige Säulen im Verein ausgetauscht. Von Horst Heldt hielt ich bisher viel, weil er in seiner turbulenten Amtszeit auf Schalke immer ruhig und bedacht agierte. Der Mann kann was und wird das auch in Hannover zeigen.

„Stendel schafft den Aufstieg“

Was denkst Du: Wird 96 die eigenen sportlichen Ziele erreichen?

Hannover hat spielerisch die Klasse, den Aufstieg zu realisieren. Ich denke auch, dass ihr mit Stendel den Aufstieg schafft, langfristig sehe ich aber keine Perspektive für ihn als Cheftrainer bei Hannover 96.

Wie geht die Partie am Samstag aus? Deinen Tipp, bitte.

Es wird ein enges Spiel, da Hannover momentan eine Ergebniskrise hat und wir unbedingt punkten müssen. 1:1.




Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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