Der dreifache Umbruch?!

Hannover 96 befindet sich in der Testungsphase – quasi seit Saisonbeginn. Nach der enttäuschenden Heimpleite gegen Schalke 04 erfolgte gegen Regensburg der zweite radikalere Umbruch. Die Euphorie hielt jedoch nicht lange an. In der erste Hälfte zeigten sich die Niedersachsen von ihrer bis dato schwächsten Seite. Da hilft auch ein ansehnlicher zweiter Abschnitt nicht, „auf welchem man aufbauen kann“. Viel Zeit zum Aufbauen bleibt nämlich nicht (mehr). 

Die sportliche Leitung hat von Boss Martin Kind Rückendeckung bekommen, ein „weiter so“ war dies aber definitiv nicht. In der zweiten Bundesliga dümpelt der ambitionierten Traditionsverein im unteren Mittelfeld herum, bislang holte die Zimmermann-Truppe nur drei Siege. Demgegenüber stehen sechs Niederlagen und 16 Gegentore! Da passt es nur so ins Bild, dass vor dem gegnerischen Tor Ladehemmungen angesagt sind. Die erhoffte Verstärkung Hinterseer hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher, er wartet nach wie vor auf ein Erfolgserlebnis.

Höchste Eisenbahn also, dass man sich im Pokal neuen Schwung und neues Selbstvertrauen holt. Ein Blick in die Geschichtsbücher macht zumindest etwas Hoffnung. Gestern vor fünf Jahren standen sich 96 und Fortuna in der gleichen Konstellation gegenüber: Mittwochabend, zweite Runde des DFB-Pokals, Niedersachsenstadion, das Aufeinandertreffen von zwei Zweitligisten. Am Ende katapultierten die Gastgeber die Gäste mit 6:1 aus dem Stadion. Hieran will man sich gerne festhalten, der Versuch ist jedoch vergeblich. Das damalige Team wurde komplett ausgetauscht, die aktuellen Voraussetzungen – damals befand sich 96 in der Aufstiegssaison – sind natürlich komplett andere.

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Damals sorgte ein gewisser Martin Harnik für Furore – ihn könnte man heute gut gebrauchen

Immerhin: Hannover hat heute die eigenen Fans im Rücken. Die Kulisse war gegen Schalke endlich wieder da, jetzt muss es auf dem Platz zurückgezahlt werden. Für die heutige Partie ist ein neuer Umbruch beziehungsweise die Rückabwicklung des vorherigen Umbruchs zu erwarten. Insbesondere im Mittelfeld braucht es mehr Kreativität, die Personalie Mike Frantz dürfte am ehesten ausgetauscht werden. Zimmermann muss eine offensivere Variante wählen – die besten Chance hat unser Topscorer Sebastian Kerk. Lukas Hinterseer ist auch deswegen ohne Torerfolg, weil er in der Spitze vergeblich wartet. Es kommen weder Flanken, noch gefährliche Steilpässe. Solche Situationen konnten weder ein Marvin Ducksch noch ein Martin Harnik vergolden. Mein Vorschlag: Youngstar Ennali. Der Flügelflitzer absolvierte eine gute Vorbereitung und ist heiß wie Frittenfett. Allen voran auf der linken Seite ist das Spiel zu behäbig, viel falsch kann man daher nicht machen. Wichtig: Hannover 96 muss das Risiko von der ersten Minuten an gehen, nicht durch eine Einwechslung bei einem Stand von 0:1 in der 80. Minute.

Besonders bitter ist natürlich der Ausfall von Ron-Robert Zieler. Seine Vertretung, Martin Hansen, zeigte sich in Regensburg nicht von seiner besten Seite. Ein Grund mehr, wieso die Roten auf eine stabile Defensive angewiesen sind. Auch diese hat man zuletzt schmerzlich vermisst. Auf der rechten Seite hat sich Jannik Dehm spielerisch gegen Muroya durchgesetzt, auch hier wird es daher eine Rückabwicklung geben. In der Innenverteidigung scheint die Ausdauer nicht für volle 90 Minuten zu reichen – so zumindest mein Eindruck. Jan Zimmermann sollte Luka Krajnc das Vertrauen geben, der Slowene strahlte bis dato die nötige Ruhe aus und kann in den letzten Spielzügen zum sicheren Anker werden.

Fakt ist, dass heute Abend alles passen muss. Die Souveränität ist schon lange dahin. Rosiger ist die Situation bei unserem Gegner aber auch nicht. Das Team um unsere Ex-Spieler Andre Hoffmann, Edgar Prib und Felix Klaus hat nur vier Punkte mehr auf dem Konto und bereits 17 Buden kassiert. Viel bessere Voraussetzungen gibt es für Stürmer eigentlich gar nicht. In acht muss man sich vor Mittelstürmer Hennings nehmen (6 Tore). Wenn es gelingt, den 34-Jährigen aus dem Spiel zu nehmen, stehen die Chancen nicht schlecht. Und wenn es keine Bier-Panne gibt, kann der Abend nur besser laufen 😉 

 

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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