Die Liebe und Treue zum Verein steht nicht still – doch in die „alte Liebe“ mischen sich negative Gefühle. Frust, Wut, Enttäuschung – das waren die Gefühle, als ein verunsichertes Hannover 96-Team die letzten Spiele zu Hause und auswärts verlor.
Wut auf die Vereinsführung, die selbst in der Winterpause nicht den Ernst der Lage erkannt hat (hätte man sonst den Kader nicht besser verstärkt?),
Mitleid mit Thomas Schaaf (selbst ein Pep Guardiola hätte mit diesem Team wahrscheinlich verloren),
Enttäuschung über die Spieler (bis auf Hiroki Sakai und Uffe Bech stemmte sich niemand gegen den Untergang),
Ratlosigkeit über die Gesamtsituation (wer zu Hause gegen Darmstadt und Mainz verliert, wie sollen auswärts Punkte gegen bessere Mannschaften geholt werden?),
Wehmut (vor drei Jahren spielte Hannover noch in der Europa League!) und
leise Hoffnung (es kommt mit Kiyotake der kreative Kopf der Mannschaft zurück).
Niemand spricht uns mehr aus der Seele als der jahrzehntelange Fan und Gastautor Christian. Hier seine Meinung:
Ich halte… habe seit 1994 Hannover 96 die Treue gehalten. Habe auf und ab’s miterlebt. Ich bin mit diesem Verein durch die Regionalliga gegangen und habe ihn gegen TuS Celle und dem VFL Herzlake angefeuert.
Ich war 1998 beim Aufstiegsspiel gegen TeBe Berlin, habe ein Jahr zuvor heulend an der Leinwand gestanden, weil es gegen Cottbus nicht gereicht hatte.
Um so großer die Freudentränen, als Milo das 2:0 machte und wir im Elfmeterschießen diesen grandiosen Abend für uns entscheiden konnten. Ich stand 2002 am Rathausplatz und hab den lang ersehnten Aufstieg in die 1. Liga gefeiert.
Ich habe wie alle anderen miterlebt, wie wir unsere Nummer 1 verloren haben.
Ich habe nie aufgegeben zu glauben, dass wir in dieser schrecklichen Saison der 1. Liga erhalten bleiben. Ich stand in Bochum wie 10.000 andere und hatte erneut Tränen in den Augen –
weil dieser Moment unfassbar schön war und mehr wert als jede Deutsche Meisterschaft.
Was danach in Europa folgte war die Krönung. 03. November 2011, Kopenhagen: 10.000 mitgereiste Fans. BOOOM!
Was für eine Kulisse, was für Fans, die solch eine Reise auf sich nehmen.
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Das Ausscheiden gegen Atlético war zwar traurig, aber jeder war verdammt stolz auf UNSER TEAM aus Hannover. Es waren grandiose Abende vor einer riesigen Kulisse.
Alles, was wir hatten, wurde in letzter Zeit zerstört und macht mich unfassbar traurig. Leider erkenne ich nicht, wo ihr irgendwas verstanden habt? Wie die treue Fanseele sich fühlt?
Ganz sicher nicht… Geht man so mit Menschen um, die vielleicht ihren letzten Cent für diesen Verein ausgeben? Die bis nach München fahren, obwohl man weiß, da geht eh nicht viel… Bitte versetzt euch auch nur ein einziges Mal in die Lage eines jahrelangen Supporters/Fan/Kunde/Ultra/Whatever.
Übrigens: Diesen Leserbrief hat der Leser Christian Rand bereits im März 2015 geschrieben, als der Streit zwischen Vereinsführung und aktiver Fanszene eskalierte. Umso nachdenklicher stimmt es einen, dass er auch heute seine Gültigkeit hat, mehr denn je sogar.
Was für eine Stadt
Am hohen Ufer
Liebe auf den dritten Blick
Und dafür umso mehr
Diese Liebeserklärung an Hannover, Stadt mit Keks, gibt es hier. Viel Spaß beim Hören dieser hannoverschen Musikperle. Nicht nur an guten Tagen, wenn die Sonne scheint! Hier ist das Video (auf die Startfläche klicken):
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