Brutale Erwartungshaltung! „Hannover ist nicht Bayern München“

Martin Harnik und Salif Sané sind bei Hannover 96 gefordert. Foto: Getty

Keine Frage, man kann den 96-Fußball zurzeit kritisch sehen. Die Erwartungshaltung, die das Umfeld (Teile der Anhängerschaft und vor allem die lokale Presse) zurzeit haben, sollte aber auch kritisch reflektiert werden. 

Erst recht, wenn die führende Lokalzeitung Hannovers sich neuerdings hinter der Boulevard-Meinung der BILD versteckt – siehe weiter unten.

Natürlich macht es keinen Spaß, 90 Minuten an einem Montagabend bei eisigen Temperaturen ein unterdurchschnittliches Spiel anzusehen.

Und dennoch – Hannover steht auf Platz 2 der Tabelle und hat den einstigen Tabellenführer Eintracht Braunschweig überholt. 

Der Hannover-Fan Jürn Sämann sieht die Erwartungshaltung des Umfelds als überzogen an.

Er schreibt uns: 

Ich halte hiermit fest: 96-Fans sind unglaublich schwer zufrieden zu stellen.

Während Bayern München in Ingolstadt am vergangenen Wochenende mit Ach und Krach in der Nachspielzeit gewinnt, wird in Hannover bereits nach 20 Minuten gepfiffen.

Der Trainer wird hinterfragt und über einen potentiellen Nachfolger wird schon wieder fleißig spekuliert. Das System wird hinterfragt. Die Spieler werden hinterfragt.

Ich persönlich fand das Spiel gegen Bochum auch wenig berauschend, aber ich freue mich über den wichtigen Dreier und behalte die angebrachte Kritik einfach mal für mich.

Wenn wir die nächsten 14 Spiele alle dreckig mit 2:1 gewinnen, sind wir wieder in Liga 1. Spätestens dort brauchen wir allerdings mindestens einen guten Linksverteidiger, einen konkurrenzfähigen zweiten rechten Außenverteidiger und eine wesentlich stabilere Innenverteidigung, sonst geht es gleich wieder runter.

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Das 96-Umfeld ist in der Tat nicht leicht zufrieden zu stellen. Die BILD wettert seit Beginn der Saison gegen Hannover 96 mit seinem Trainer Daniel Stendel, da er den Vorzug vor Mirko Slomka erhielt, der als Liebling der Boulevardpresse gilt (mehr dazu hier).

Die Hannoversche Allgemeine Zeitung scheint zunehmend auf einen eigenen Standpunkt zu verzichten.

Stattdessen wird im heutigen HAZ-Sportteil (!) in der ersten Spalte lieber die BILD (!) zitiert („Grottenkick“, „die Rumpel-Roten“). 

Ja, um es in aller Deutlichkeit zu sagen:

Es ist richtig, dass die Verantwortlichen von Hannover 96 Fehler gemacht haben und auch zurzeit weiterhin machen.

Davon sind weder Martin Bader und Kaderplaner Christian Möckel ausgenommen (der statt einem Außenverteidiger lieber einen vierten Torwart in der Winterpause verpflichtet hat) noch Cheftrainer Daniel Stendel selbst (der trotz erkennbarer Schwächen an seinem 4-2-2-2 System ohne Spielmacher festhält).  

„Die Rumpel-Roten“: Hannover 96-Trainer Daniel Stendel wird von der BILD hart angegangen. Foto: Müller/Getty

Diese Fehler zu benennen, so wie Jürn Sämann es in dem obigen Kommentar tut, ist wichtig.

Deshalb aber wie die BILD mit der Keule auf Hannover 96 – immerhin Zweitplatzierter in einer starken zweiten Bundesliga – drauf zu hauen, ohne Lösungsvorschläge aufzuzeigen, ist nicht der richtige Weg. 

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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