Ron-Robert Zieler oder René Adler für Tschauner? Nein!

Ron-Robert Zieler (rechts, mit Christian Schulz) hatte schon zu Hannover-Zeiten eine bemerkenswerte Schwäche bei direkten Freistößen. Foto: Getty

Da muss man sich als 96-Fan schon mal verdutzt die Augen reiben: Plötzlich, mitten im Aufstiegskampf, kommen die wildesten Gerüchte um einen neuen Torhüter auf. „Ernsthaft jetzt?“, möchte man als unbeteiligter Beobachter denken. Denn ein viel schlechteres Timing könnte es nicht geben. Ein Kommentar.

Der Name Ron-Robert Zieler (von 2010 bis 2016 bei Hannover 96 und zurzeit nur auf der Ersatzbank bei Leicester City) kursiert schon seit Wochen in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Die Madsack Mediengruppe („Neue Presse“, „Hannoversche Allgemeine Zeitung“) setzte der Gerüchteküche gleich nochmal eins drauf und vermeldete, dass Hannover Interesse an René Adler und an dem Augsburger Marvin Hitz hätte.

Keine Frage, Adler (32 Jahre) und Hitz (29) sind sehr gute Torhüter, die ihr Handwerk verstehen. Es ist noch gar nicht so lange her, da duellierten sich René Adler und Robert Enke um die Nummer 1 in der deutschen Nationalmannschaft – während der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika.

Gegen eine Verpflichtung spricht, dass Adler nicht nur Großverdiener ist (derzeit 2,7 Mio Euro Gehalt beim HSV – Hannovers Topverdiener Martin Harnik bekommt zurzeit rund 1 Mio Euro), sondern darüberhinaus auch als sehr verletzungsanfällig gilt. Der Augsburger Marvin Hitz würde hingegen nur zu Hannover wechseln, falls Augsburg ab- und 96 aufsteigt.

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Doch unabhängig davon könnte das Timing für eine Torhüterdiskussion schlechter kaum sein.

Philipp Tschauner, zurzeit die unbestrittene Nummer 1 im hannoverschen Tor, spielt bisher eine großartige Saison. Als einziger Torhüter der Liga kann er 14 Mal eine „weiße Weste“, also ein Spiel ohne Gegentor, vorweisen. Kurzum: Tschauner ist in der ganzen Saison die einzige Konstante gewesen – angefangen in der 6. Minute am 1. Spieltag, wo er mit einer überragenden Parade eine frühe Führung von Kaiserslautern verhinderte (Endstand 4:0 für Hannover).

Auf Tschauner wird es in den nächsten drei Spielen besonders ankommen – vor allem in der schwierigsten Partie der Saison gegen den VfB Stuttgart und dessen Topstürmer Simon Terrode.

Und mitten in diesen heißen Endspurt platzen nun Gerüchte, wer alles Tschauner im Tor ablösen könnte. Wer jemals selbst als Torwart aktiv gewesen ist oder auch nur die ersten Kapitel der Robert Enke-Biografie von Ronald Reng gelesen hat, der weiß, dass ein klarer kühler Kopf bei einem Torwart den Unterschied zwischen einem guten Tag und einem herausragenden Tag ausmachen können – gerade in hohen Belastungssituationen wie dem Aufstiegskampf.

Kurzum: Die Torwart-Diskussion kommt ohne Not zur Unzeit.

Und sie irritiert umso mehr, als dass es auf anderen Positionen (Außenverteidiger, Spielmacher, ein defensiver Mittelfeldspieler mit guter Spiel-Eröffnung) so viel mehr Nachbesserungsbedarf gibt als auf der Torhüter-Position.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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2 Kommentare

  1. usmachen können – gerade in hohen Belastungssituationen wie dem Abstiegskampf.

    Im Artikel fast am Ende. Soll sicher Aufstiegskampf heissen?

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