Nicht Stendel, sondern Baders Kader hat 96 die Mini-Krise gebracht. Ein Kommentar

Warum spielen die meisten Neuzugänge nicht, die von Geschäftsführer Martin Bader und Christian Möckel zu Hannover 96 geholt wurden?

Reflexhaft wird die Schuld für Hannovers Mini-Krise bei Daniel Stendel gesucht, aber auch diese Frage muss erlaubt sein, denn eine Mannschaft ist immer nur so gut, wie die einzelnen Teile funktionieren, aus denen sie besteht.

Der Gesamtverantwortliche für die Kaderzusammenstellung ist dabei der sportliche Geschäftsführer Martin Bader sowie sein Weggefährte Christian Möckel, der eine – nie ganz ausdefinierte – Rolle irgendwo zwischen Sportdirektor und Kaderplaner einnimmt.

Die meisten Transfers werden in der Regel vom Geschäftsführer mit dem Trainer abgestimmt und nur unter seiner Befürwortung durchgeführt, wobei das im Fußballgeschäft nicht zwingend eine Voraussetzung sein muss.

So wurde Trainer Daniel Stendel erst von Martin Bader über die Verpflichtung von Babacar Gueye in Kenntnis gesetzt, als bereits der Vertrag unterschriftsreif war. Stendel legte sogar noch Veto ein. Nach längerem Hin und Her wurde Gueye trotzdem verpflichtet (Quelle: http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/frankreich/2015-16/1/88435/tm-spielernews.html).

Am Ende entscheidet also der Geschäftsführer und nicht der Trainer.


Martin Bader ist jetzt seit 13 Monaten, also gut einem Jahr bei Hannover 96.

Folgende Transfers wurden seit seinem Amtsantritt realisiert (nur Zugänge, ohne eigene Jugend, alphabetisch sortiert):

Hugo Almeida

Marvin Bakalorz

Iver Fossum

Niclas Füllkrug

Babacar Gueye

Martin Harnik

Timo Hübers

Florian Hübner

Sebastian Maier

Alexander Milosevic

Stefan Strandberg

Adam Szalai

Marius Wolf

Hotaru Yamaguchi

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Insgesamt 14 Namen – davon 6 aus der Winterpause 2015/16 und 8 aus der darauffolgenden Sommerpause.

Durchgesetzt haben sich davon 3:



Harnik, Strandberg, Bakalorz. Und natürlich hat man noch Hoffnung bei Fossum und Füllkrug.

Aber trotzdem: Die Bilanz ist mager. Zu mager für einen Verein, der wirtschaftlich extrem gut dasteht (so liegen die 6,5 Mio Euro von dem Kiyotake-Verkauf immer noch auf der hohen Kante und wurden nicht in andere Spieler reinvestiert).

Natürlich ist es klar, dass im Fußballgeschäft nicht jeder Transfer sitzt. Auch ein Jörg Schmadtke lag einige Male daneben.

Doch trotzdem fragt man sich:

Warum werden wiederholt Spieler wie Yamaguchi (2. japanische Liga) oder Gueye (1 Tor in 11 Spielen in der französischen Liga) geholt, von denen man von Anfang an mit nüchternem Menschenverstand ahnen kann, dass sie nicht einschlagen werden?



Warum wird der Kader mit nahezu durchweg mittelklassigen Spieler aufgebläht?

Und warum sind elementare Positionen wie die beiden Außenverteidiger selbst in einem dermaßen aufgeblähten Kader nicht ansatzweise zufriedenstellend besetzt?

Bevor also beim nächsten Punktverlust die lokale (Boulevard)-Presse den Kopf von Stendel fordert, sollte man etwas differenzierter an die Probleme herangehen und sie vielleicht auch mal von mehreren Seiten beleuchten.

 

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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