Kontroverse bei Hannover 96: „So funktioniert Fußball nicht“

Hannover 96 zeigt in Osnabrück eine schwache Leistung und kassiert die erste Niederlage in diesem Jahr.

Es ist schon etwas überraschend, was nach dem gestrigen Spiel von Hannover 96 gegen den VFL Osnabrück in den sozialen Foren alles zu lesen war: Von Unmut bis Hass – so muss man es leider sagen – war alles dabei. Ist der sensationelle Start in das Jahr 2024 direkt wieder vergessen? Kaum gewinnen die Roten ein paar Spiele am Stück, scheint es, als wäre alles andere als der Aufstieg eine pure Katastrophe. Dabei standen wir vor wenigen Wochen doch noch auf Tabellenplatz neun…

Normalerweise lassen wir uns von der aufgeladenen Stimmung nach den 96-Spielen nicht blenden, doch die verwirrten Parolen nach dem gestrigen Auftritt lassen uns nicht kalt. Vorweg: Das Spiel gegen den Tabellenletzten war schlecht, da brauchen wir gar nicht um den heißen Brei reden. 56 Prozent Ballbesitz, 16 Torschüsse und acht Eckbälle, ein 0:1 ist da natürlich indiskutabel. Die Enttäuschung im Umfeld ist verständlich, doch seid euch sicher: auch an der Mannschaft geht es nicht spurlos vorbei. Nahezu jeder 96iger war nach dem Spiel frustriert und verschaffte sich an den Mikrofonen dieser Welt Luft.

Gegen den niedersächsischen Nachbarn aus Osnabrück konnte Hannover 96 nicht an der starken Leistungen der letzten Wochen anknüpfen.

„Wir haben heute viel vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Es hat in allen Spielphasen an der Intensität gefehlt, für die wir bekannt sind. In der ersten Hälfte hatten wir Kontrolle, aber keine besonderes gefährlichen Aktionen. Letztendlich haben wir uns auf ihr Spiel eingelassen und verlieren unnötig mit 0:1, weil wir zu keiner Zeit an die Leistung der letzten Wochen angeknüpft haben.“ – Stefan Leitl

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Verlieren gehört zum Tagesgeschäft im Profifußball und wir fragen uns an dieser Stelle, wie fragil die 96-Online-Bubble eigentlich ist. Wir schreiben den 20. Januar 2024. Hannover 96 erkämpft sich auswärts gegen einen unangenehmen Aufsteiger aus Elversberg ein 2:2 Unentschieden, in der Tabelle fallen die Roten auf den neunten Tabellenplatz zurück. Hinter Hertha, Nürnberg, Düsseldorf und Paderborn. Knapp einen Monat später haben wir sämtliche Mannschaften überholt und rangieren auf einem guten fünften Tabellenpatz – und noch immer ist Platz zwei in Schlagdistanz! Stefan Leitl war der Buhmann, wurde zwischenzeitlich zum Taktikfuchs und gehört für einige seit gestern wieder auf das Abstellgleis. Liebe Leute, so funktioniert Fußball nicht.

Bei Hannover 96 steht in diesem Jahr der gesunde Aufbau der Mannschaft im Fokus. Bestes Beispiel für den Erfolg ist Nicoló Tresoldi.

Hannover 96 fokussiert ein gesundes Wachstum

Für den Verein Hannover 96 ist zudem ein gesundes Wachstum wichtig. Und genau das war vor dieser Saison auch das angestrebte Ziel. Von Aufstieg hat niemand geredet (auch wenn man sich den Gang in Liga eins natürlich immer wünscht). Marcus Mann und Stefan Leitl funktionieren hinsichtlich dieser Mission sehr gut. Ein Blick auf den Kader zeigt, welche Stabilität aus dem Nachwuchs man züchtet. Mit Bright Arrey-Mbi hat man einen Stamm-Innenverteidiger, der mit seinen 20 Jahren ein enormes Potential mitbringt und schon jetzt eine Bank im Rückraum ist. Enzo Leopold hat in Hannover eine steile Entwicklung genommen, ist zur unverzichtbaren Schaltzentrale geworden und hat sich langfristig zu 96 bekannt. Nicoló Tresoldi sorgt mit seinen 19 Jahren für Furore im offensiven Sektor, mit sechs Toren und drei Vorlagen hat er sich in das oberste Regal der zweiten Liga gespielt.

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Der Abgang von Derrick Köhn, der bei Hannover 96 eine starke Entwicklung genommen hat, ist ebenfalls eine Bestätigung für diesen Weg. Aus der zweiten Mannschaft drängen dann noch Spieler wie Lars Gindorf oder Hayate Matsuda nach oben. Es sind Zahlen und vor allem Fakten, die eigentlich Mut machen und das 96-Herz nicht zum Kollaps bringen sollten. Nächste Woche steht das Verfolgerduell gegen Düsseldorf an – sollten wir hier gewinnen, kennen wir den Helden bereits. Wir alle zusammen sollten die Kirche im Dorf lassen und den gesunden sowie stabilen Aufbau zulassen – andernfalls fällt der Verein schneller, als jeder denkt.

 

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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