Kenan Kocak soll als neuer Trainer bei Hannover 96 den Bundesliga-Absteiger aus dem Tabellenkeller führen. Der 38-Jährige ist der Gegenentwurf zu seinem beurlaubten Vorgänger Mirko Slomka.
Disziplin wird bei dem 38-Jährigen auf dem angestrebten Weg des Liga-15. in höhere Tabellenregionen eine ganz große Rolle spielen. „Ich bin jemand, der fördert, aber auch fordert. Ich will von der Mannschaft leidenschaftlichen Fußball sehen. Und ich will ein Team, mit dem sich die Zuschauer identifizieren können“, sagte Kocak nach der ersten Übungseinheit.
Er gehe mit Demut an seine neue Aufgabe heran, denn „Hannover 96 ist nach wie vor ein Name im deutschen Fußball“.
Allein schon wegen seines Alters ist der einstige Zweitliga-Profi der Gegenentwurf zu seinem am 3. November beurlaubten Vorgänger Mirko Slomka (52). Bereits im Sommer verhandelten beide Fußball-Lehrer mit 96-Boss Martin Kind über die Übernahme des Trainerjobs beim Bundesliga-Absteiger, der Geschäftsführer entschied sich seinerzeit für den Routinier Slomka.
Steckt mehr im Kader, als Slomka herausgeholt hat?
Nun soll und muss Kocak zeigen, dass er mehr aus dem Kader herausholen kann als sein Vorgänger. Unter Slomka kamen die Norddeutschen zu keinem einzigen Heimsieg, in 13 Spielen gelangen den Roten nur 14 Tore, der schwächste Wert der Liga. Vom Relegationsplatz 16 ist man nur noch einen Punkt entfernt.
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Aber diese Tabellenregion will Kocak, der die Slomka-Assistenten Lars Barlemann und Asif Saric übernimmt, schnellstmöglich verlassen und sich mit seinen neuen Schützlingen zumindest im gesicherten Mittelfeld verankern. Was ihm als Coach des SV Sandhausen mit einem Mini-Etat zweimal gelang, ehe sich die Badener nach einem schwachen Saisonstart 2018 von Kocak trennten.
Hospitanz bei Pep Guardiola
Kocak nutzte die Zwangspause unter anderem zu einer Hospitanz bei Manchester City und Toptrainer Pep Guardiola. Beim ersten Training in der Mehrkampf-Arena am Maschsee war der neue Mann noch weitgehend stiller Beobachter, bat aber 96-Spielführer Marvin Bakalorz sowie Ex-Kapitän Waldemar Anton zu kurzen Einzelgesprächen.
Was der Fußball-Lehrer nicht überbewertet wissen wollte: „Das war in erster Linie Smalltalk.“ Vorerst ist Kocaks Rolle bei „96“ die des Ersthelfers, über einen Vertrag über das Saisonende hinaus wird vorerst noch nicht gesprochen.
„Es geht erst einmal darum, die Mannschaft sportlich zu stabilisieren“, erklärte Sportdirektor Jan Schlaudraff. Mit längerfristigen Kontrakten hat man an der Leine in den vergangenen Jahren keine guten Erfahrungen gemacht und viel Geld zahlen müssen.
Kocak hat nun bis Montag Zeit, die Mannschaft auf das erste Spiel unter seiner Regie vorzubereiten. Gegner im WM-Stadion am Maschsee ist am 25. November (20.30 Uhr/Sky) der SV Darmstadt 98. (mit SID)
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