Hannover – Manager Horst Heldt nimmt vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den FC Schalke 04 (Sky überträgt die Partie ab 18:00 Uhr live) die 96-Fans in die Pflicht. Außerdem erklärt er, was er über Martin Kind und seinen Ex-Verein denkt.
Klub steht über allem
96-Manager Horst Heldt hat vor dem Heimspiel gegen seinen Ex-Verein wenig Verständnis für den Stimmungsboykott der aktiven Fanszene gezeigt. „Die Situation zwischen den Fans und Martin Kind ist kompliziert“, erklärte der 47-Jährige im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Es ist sehr schade, dass sich die Fans dazu entschieden haben, die Mannschaft nicht zu unterstützen. Ich respektiere jede Meinung, man kann diskutieren und auch mal streiten. Aber der gemeinsame Nenner muss immer der Klub sein. Und wenn der tatsächlich über allem steht, dann sollte die Unterstützung der Mannschaft doch wohl selbstverständlich sein“, fuhr der ehemalige Fußballprofi fort.
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„Müssen uns auf uns selbst verlassen“
Damit schlug Heldt ähnliche Töne an, wie zuvor schon Trainer André Breitenreiter („Der Boykott hat andere Ursachen. Es ist wichtig, das zu trennen.“) und Stürmer Martin Harnik („Mit einem ruhigen Stadion wird der Heimvorteil verschwinden“). Innerhalb des Teams verursacht das Verhalten des eigenen Anhangs, nach Angaben des Managers eine Art Wagenburgmentalität: „Wir können uns nur auf uns selbst verlassen, die Mannschaft steht eng zusammen.“
„Kind steckt viel Energie in den Verein“
Über die Beziehung zu 96- Klubchef Martin Kind, war Heldt allerdings voll des Lobes: „Die Zusammenarbeit mit ihm ist exzellent. Sie ist intensiv und vertrauensvoll.“ Auch persönlich ist er von seinem Boss überzeugt: „Er ist sehr reflektierend, hat sehr viel Lebenserfahrung und steckt unfassbar viel Energie in den Verein – mehr, als ich es je bei einem anderen erlebt habe.“
Schalke: Mehrwert fürs Leben
Auch wenn der 47-Jährige versuchen wird seinen „Teil dazu beizutragen, dass wir mit Hannover 96 dieses Spiel gewinnen werden“, ist das Spiel gegen „seine“ Schalker keine gewöhnliche Bundesligapartie, weil er sich sehr auf das Wiedersehen freut: „auf Mitarbeiter, auf Spieler, auch auf die Fans. Es wird ungewohnt sein, nicht mehr ein Teil von ihnen zu sein.“ Die Zeit bei den Königsblauen bezeichnet Heldt als: „Mehrwert für mein Leben. Ich war sechs Jahre lang Teil von einem verrückten Verein – und das meine ich nicht abwertend. Schalke ist Fußball in Reinkultur. Hautnah, sehr emotional, packend, fesselnd. Schalke ist mehr als das Spiel. Es ist einfach toll, dass ich da etwas mitgestalten konnte.“
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