Nun ist es also „passiert“ und unsere U23 hat sich den Aufstieg in die 3. Liga erkämpft! Damit fügt sich das nächste Puzzleteil des von Marcus Mann entworfenen „96 Wegs“ und beschert uns eine sehr spannende neue Saison…
Allen Unkenrufen zum Trotz haben die „jungen Wilden“ von Trainer Daniel Stendel die von Fußballromantikern favorisierten Würzburger Kickers in Grund und Boden gerannt und gefightet. War bei der knappen Niederlage im Hinspiel in Bayern noch etwas Pech im Spiel, drehte unsere Zweite vor rund 25.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion nun so richtig frei und konnte das Elfmeterschießen letztendlich knapp für sich entscheiden. Keine noch so große Qualität des Gegners, der selber schon Zweitliga-Luft schnuppern durfte, noch die teils komischen Entscheidungen des Unparteiischen konnten den unbändigen Vorwärtsdrang unseres Nachwuchses stoppen.
Das Dilemma: „zweite Mannschaften gehören nicht in die 3. Liga“
Es ist schade, dass in der Stunde des riesigen Erfolgs einer jungen Mannschaft überall immer noch das Fass des „zweite Mannschaften gehören nicht in die 3. Liga“ aufgemacht wird. In Zeiten, in denen die 3. Liga als Sammelbecken und Reservat für viele alte Traditionsvereine gilt, sind die zweiten Anzüge höherklassiger Teams wie Freiburg, Dortmund, FC Bayern, und ab dieser Saison Stuttgart und Hannover dort immer noch unerwünscht. In den Augen der Hardliner zählen auch nicht die ganz normal und ehrlich errungenen Meisterschaften in den Regionalligen, die dorthin geführt haben. Dabei liegt das Problem doch eher daran, dass ALLE Meister der Regionalligen aufsteigen MÜSSTEN. Und nicht daran, dass fünf Bankdrücker von den Profis die U23 ergänzt haben und diese nun im Drittligazirkus mitmischen dürfen. Zeiten ändern sich eben.
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Wenn ein Traditionsverein schlecht wirtschaftet und schlecht spielt, sorry, aber dann sollte man ihn nicht mit Romantik künstlich in den oberen Ligen halten. Würzburg hingegen hatte eine überragende Saison gespielt und scheiterte erst im Elfmeterschießen, das ist bitter und vielleicht sogar als unfair zu verstehen, da Meister ohne wenn und aber aufsteigen sollten. Doch da muss die DFL als Ansprechpartner dienen und nicht versucht werden, unseren jungen Helden den Erfolg madig zu reden.
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Die U23 von Hannover 96 hat den Aufstieg verdient
Denn ein solcher Aufstieg stellt, besonders wenn er zudem in einer Relegation gegen einen anderen Viertliga-Meister klar gemacht wurde, einen enormen Erfahrungsgewinn für die jungen Spieler dar. Das Feuer, durch das die frisch der Jugend entwachsenen Burschen gegangen sind, wird sie für ihr Team und den deutschen Nachwuchsfußball insgesamt noch wichtiger und stärker machen. Wo an anderer Stelle immer die fehlenden Talente in Deutschland und die Übermacht junger ausländischer Fußballer bemängelt werden, sind oben genannte Teams zur Zeit der Anker für eine hochwertige Ausbildung im hohen Liga-Betrieb.
Was bringt es, alle U23-Mannschaften in eine eigenen Liga abzuschieben (so wie in der U19 oder in England mit der Premier League 2) und nur untereinander einen Meister ermitteln zu lassen? Es ist doch viel förderlich, wenn sich die Jungspunde direkt mit der Härte und Erfahrung der „Erwachsenen“ messen und daran wachsen können. Hier treffen sie auf das harte, oft dreckige Spiel der „alten Hasen“. Ganz außerhalb ihres sonst sehr sauberen, behüteten Lebens in den landesweiten Ausbildungszentren. Es gibt holprige Plätze und andere Probleme, für die die Talente Lösungen finden müssen. Keine reine NLZ-Liga könnte sie darauf vorbereiten.
Die 3. Liga ist das perfekte Bindeglied
Die 3. Liga ist das perfekte Bindeglied zwischen Jugend- und Herrenbereich, inklusive Bierstiefel-Trinken mit Börni, wie unsere jungen Aufsteiger am Sonntag erleben durften. Das wusste auch Marcus Mann, als er als Sportchef in Hannover unterschrieb und sich sofort an eine Neustrukturierung der Akademie machte. Für Mann wird es nun übrigens eine echte Herausforderung, beide 96-Mannschaften bestmöglich für die neue Saison zusammenzustellen. Die Profis für die Top drei der weiten Liga. Die Amas stark genug, um nicht gleich wieder abzusteigen. Zwei Mannschaften derart dicht aneinander spielen zu haben, ist ein Novum in der deutschen Fußballgeschichte. Das werden spannende Wochen, nicht nur für den Manager!
Es wäre ein fatales Zeichen für den deutschen Fußball, wenn man diesen Esprit und diese Leidenschaft zerstören würde. Das würde man, wenn man zweite Teams in einer separaten Liga wegschließen würde. Wir rufen ständig nach noch mehr „jungen Wilden“ bei unseren Profis – haben aber ein Problem damit, wenn sie in Mannschaftsstärke aufsteigen Die Regeln haben andere gemacht, ob man sie gut oder schlecht findet. Unsere U23 hat sich Liga 3 erfolgreich verdient.
Zu guter Letzt müssen auch wir uns fortan breiter aufstellen, um Euch das volle Programm Profifußball vom Maschsee zu bieten. Ein weiterer Streaming-Anbieter muss gebucht werden. Es gibt viel zu tun… So, aber jetzt erstmal ein Bier Stiefel auf diesen geilen Moment, Prost!
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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Warum…? Die Zweitvertretungen der Profivereine setzen regelmäßig Spieler aus der ersten Mannschaft ein, was unter anderem den Wettbewerb verzerrt. Das führt zu unfairen Bedingungen für die anderen Teams in den Ligen, die nicht über dieselben Ressourcen verfügen mal eben einen Profi einzusetzen, der einen höheren Marktwert hat als die gesamte eigene Mannschaft. Eine eigene Liga würde sicherstellen, dass alle Mannschaften unter gleichen Voraussetzungen antreten können und der Wettbewerb fair bleibt. Darüber hinaus lebt der Fusball von und mit den Fans. Zweitvertretungen haben keine Fankultur und bringen maximal eine handvoll Zuschauer mit. Es ist verständlich, dass die Profivereine eine Brücke zwischen U19 und Erster Mannschaft brauchen, diese kann aber nicht auf dem Rücken der Drittligisten und Regionalligisten getragen werden.