Es ist schon lustig, wie sich manche Sachen im Leben überschneiden. Während die Roten zum Start der neuen Saison noch ihre Form suchten, ging es auch bei uns zuhause sehr turbulent zu. Ende Juni kamen 7 kleine Welpen in unserer Küche zur Welt, lernten krabbeln, kauen, kacken und irgendwann Haus und Garten auseinander zu nehmen. Ähnlich wie die ersten Schritte von Hannover 96 in der neuen Saison, kosteten mich die Wochen von Anfang Juli bis Mitte September zuhause ebenfalls viel Schweiß und noch mehr Nerven.
Und so saß ich nun Sonntagnachmittag, rund 12 Wochen später, in unserer von Milchzähnen und Fußkrallen ramponierten Essecke, kurz nachdem an diesem Tag auch der letzte Welpe mit seiner neuen Familie aufgebrochen war. Wenn junge Hunde flügge werden…
Ein Stuhl, ein Bier und der endlich wieder angeschlossene Fernseher in der Küche, mehr brauchte es an diesem emotionalen Tag erstmal nicht. Und es sollte noch krasser für meine Gefühlswelt kommen.
Wir hatten in den letzten Wochen hier bereits öfters mit Zahlen und Tendenzen um uns geworfen. Und betont, dass Abläufe gerade sichtbar beginnen zu greifen. Die Mannschaft immer besser in die Abläufe kommt. So wie es bei frischen Welpen anfangs undenkbar scheint, sie wenige Wochen später stubenrein zu haben. Dieser Algorithmus, auch harte Arbeit und Weiterentwicklung genannt, ließ die Roten sich nun in einen Rausch spielen und den völlig überforderten VFL in seine Bestandteile zerfielen.
Deshalb zoomen wir heute mal etwas näher ran und picken uns drei erfreuliche Matchfacts raus: die Einwechselungen von Muhammed Damar, Antonio Foti und Kolja Oudenne. Drei von mehreren Welpen in Stefan Leitls Rudel. Hier hielt der Chefcoach erneut Wort und gab der Jugend eine Chance. Und man kann es bereits vorweg nehmen, alle drei zeigten ähnlich gute Werte, wie die „alten“ Hasen um sie herum. Leitl betonte auf der anschließenden Pressekonferenz seine Freude, dass sein Team auch nach dem 2 und 3:0 nicht das Spielen einstellte, sondern weiter gierig und begeistert nach Vorne spielte. Das dürfen sich die drei jungen Wilden definitiv auch in ihre Arbeitsmappe heften.
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Als erstes durfte Mo Damar in der 47. Minute für den angeschlagenen Enzo Leopold rein und orientierte sich sofort auf die 8. Statt erstmal scheu unter zu tauchen, schoss er direkt den nächsten Eckball.
Kurz danach ist das Talent aus Sinsheim mit einem klugen Lupfer in der 63. Minute an der Entstehung zum 4:0 durch Cedric Teuchert beteiligt und fragt in der 70. Minute einfach mal frech bei eben diesem den Elfmeter an, den unser Topscorer dann aber selber sicher verwandelte.
In 41 gespielten Minuten bringt es Damar auf 31 Ballkontakte, 23 von 23 angekommene Pässe, und davon 1 wichtigen Pass. Er hatte mit 3 Torschüssen die zweit meisten Versuche aufs Tor und konnte in die Top 10 der schnellsten Spieler sprinten. Ein beachtliches Debüt!
Antonio Foti kam 15 Minuten vor Schluss, konnte 10 Ballkontakte verbuchen, in denen er 1 Vorlage und 2 wichtige Pässe verpackte. Zudem brachte er 1 langen Pass an den Mann. Es zeigte sich mal wieder, dass Foti nochmal frische Akzente setzen kann, wenn ein Spiel schon zu Gunsten von 96 gekippt ist. Er blieb hungrig genug, um sich und seine Mitspieler in Szene zu setzen.
Äußerst erwähnenswert ist die Pass-Effizienz der beiden Youngster. Das ist die von einer KI errechnete Wahrscheinlichkeit, daß ein Pass beim Mitspieler landet. Ist dieser Wert im Plus, so war die Chance auf den erfolgreichen Pass gering, gelang dann aber dennoch positiv. Hier rangierten Foti und Damar unter den Top 6 beider Teams und Top 5 intern, Damar sogar als zweit effizientester Spieler der Partie! Genau für solche Ergebnisse hatte Marcus Mann ihn aus Hoffenheim geholt!
Zeitgleich mit Toni Foti wurde auch Kolja Oudenne aufs Feld geschickt und durfte sein Zweitliga-Debüt feiern. Der bei Hertha BSC und Bayern München ausgebildete Schwede und Zieh-Spieler von Sky-Experte Torsten Matuschka aus Altglienicke in Berlin war nach eigener Aussage völlig überrascht, als er zum Warmmachen geschickt wurde und kurz später sein Trikot anziehen durfte. Er brachte es in 15 Minuten auf 15 Ballkontakten und lieferte davon nach einer Balleroberung das Zuspiel auf Andreas Voglsammer, der zum finalen 7:0 einnetzte.
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Stefan Leitl betonte nach der Partie, dass man das Ergebnis natürlich bodenständig ein zu ordnen wüsste. In der Analyse waren dennoch einige Sachen, die uns euphorisch für die nächsten, schwereren Spiele stimmen dürfen. Neben der Qualität in Spielern wie Voglsammer und Muroya kann 96 von der Bank auch einen jungen, hungrigen Esprit bringen, der den Unterschied machen kann.
Wir freuen uns auf Stefans Rudel in Düsseldorf!
Und ich freue mich auf die Renovierung meiner Küche…
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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