Der Auftakt der Hannoveraner verlief definitiv nach Maß, trotz der vielen Transaktionen auf dem Transfermarkt. Der große Umbruch wurde bereits Mitte der letzten Spielzeit angekündigt, in den verbleibenden knapp zwei Wochen des Transferfensters (geöffnet bis zum 05. Oktober) soll jedoch noch zugeschlagen werden. Den ersten „Knall“ gab es vor knapp drei Monaten, als die Niedersachsen am letzten Spieltag gleich elf Akteure (vorerst) verabschiedeten…
In der HDI-Arena gab es am 29.06.2020 die große Abschiedssause, in Anwesenheit des kompletten Teams mussten elf Profis ihre Taschen packen. Darunter fünf Verteidiger. Betroffen waren jene Positionen, auf welchen aktuell händeringend nach neuer Verstärkung gesucht wird. Gleich mehreren Akteuren wurde eine Verhandlung bezüglich eines neuen Arbeitspapiers angeboten, eingelöst wurde dieses Versprechen nur im Fall Hendrik Weydandt. Nun steht fest: Ein weiterer Verteidiger wird nicht zu 96 zurückkehren. Der Karlsruher SC sicherte sich am heutigen Dienstag die Dienste von Sebastian Jung. Nach nur einem Jahr ist das Kapitel Hannover 96 endgültig beendet.
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Wirklich angekommen ist Sebastian Jung nie. In 14 Monaten konnte der ehemalige Nationalspieler nur neun Ligaeinsätze verbuchen, hinzu kommt eine Partie im DFB-Pokal. Von seinem Wechsel im Sommer 2019 (von Wolfsburg nach Hannover) erhoffte sich der 30-Jährige das Ende seiner langjährigen Leidenszeit, der sportliche Wiederaufstieg blieb jedoch aus. An der Leine verpasste er insgesamt 23 Spiele aufgrund von Verletzungen, insbesondere Adduktorenbeschwerden machten Einsatzzeiten zunichte. Aufgrund dieser Statistik ist wohl auch Hannover 96 zu dem Ergebnis gekommen, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht rentabel ist. Die Ironie bei dieser Geschichte: Die Position des Rechtsverteidigers ist sehr dünn besetzt, hinter Stammspieler Sei Muroya ist 96 blank. Eine Verlängerung mit Jung wäre wohl die einfachste Lösung gewesen.
Der Ligakonkurrent aus Karlsruhe nimmt Jung bis zum 30. Juni 2021 unter Vertrag, es besteht die Option auf Verlängerung. Der Vorstand bezeichnet ihn als das „fehlende Puzzleteil“. Jung erhofft sich von seinem Wechsel „endlich wieder mehr auf dem Platz stehen zu können als in der Reha zu sein“. Auch wir drücken ihm die Daumen und hoffen, dass er in Karlsruhe sein neues sportliches Glück inklusive anhaltender Gesundheit findet.
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