Ein Remis als „Push“ für die restliche Saison

Dieses Ergebnis hätte ich vor dem Anpfiff definitiv unterschrieben. Mit einem durchaus überraschenden 1:1 ist Hannover 96 gegen Werder Bremen in die neue Zweitligasaison gestartet – überraschend gut. Der Absteiger von der Weser konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden und hatte am Ende sogar Glück, dass es unseren Roten noch etwas an Zielgenauigkeit mangelte.

Der große Umbruch scheint funktioniert zu haben, so zumindest der erste Eindruck. Beim Auftakt am gestrigen Abend zeigten sich die Niedersachsen von einer guten Seite – ich würde sogar sagen, es war die beste Seite seit dem Derbysieg gegen Gelb-Blau. Am Ende steht zwar „nur“ ein Punkt, doch gegen den Absteiger aus Bremen ist dies ein gutes Resultat. Insbesondere deswegen, weil die Roten den Nackenschlag kurz nach Wiederanpfiff schnell wegsteckten. In der zurückliegenden Spielzeit verfiel man nach etwaigen Ereignissen schnell in Selbstzweifel und ließ sich verunsichern. Unter Jan Zimmermann ist von dieser Unsicherheit keine Spur, im Gegenteil: Die Motivation schoss noch einmal in die Höhe.

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Ausgezahlt hat sich dies durch, wie sollte es auch anders sein, Marvin Ducksch. Nach einem sensationellen Steilpass von Muroya lupfte er den Ball im Stile eines Klassestürmers über Bremens Schlussmann Zetterer (55. Minute). Im Anschluss drängte unsere Nummer 17 auf den nächsten Treffer, doch seine weiteren vier Torschüsse fanden nicht den Weg ins Netz. Generell zeigte sich die Offensive in Spiellaune. Neben Ducksch war es in erster Linie Flo Muslija, welcher mich absolut überzeugte. Auf der rechten Seite tankte er sich oft durch, neben drei Torschüssen standen eine Passquote von 79 Prozent und eine offensive Dribblingquote von 53 Prozent. Unter dem neuen Coach hat der 23-Jährige einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht – immerhin blieb ihm in der zurückliegenden Spielzeit oft nur die Jokerrolle.

Marvin Ducksch und Flo Muslija wussten gegen Werder zu überzeugen. Das Duo macht Lust auf mehr

Seinen straken Fuß bewies er bei seinem Lattentreffer in der ersten Halbzeit aus gut 20 Metern, einen Treffer hätte dieser Sonntagsschuss definitiv verdient gehabt. Aus taktischer Sicht ging das Konzept auf, die stetigen Flügelwechsel mit Sebastian Stolze rissen Löcher in die Werder-Hintermannschaft – genutzt wurden sie noch nicht effektiv genug. Persönlich hat mich die Aufstellung von unserem Neuzugang aus Regensburg etwas überrascht, schließlich ist Linton Maina nach Ewigkeiten fit und hat in der Vorbereitung gute Leistungen gezeigt. So auch nach seiner Einwechslung in der 67. Minute. Die Startelffrage ist hier noch nicht geklärt.

Über den Rückhalt scheinen wir uns in dieser Spielzeit auch keine Sorgen machen zu müssen. Man soll den Tag zwar nicht vor dem Abend loben, doch Ron-Robert Zieler wirkte stabil und erledigte seine Aufgabe souverän. Beim Gegentreffer war unser Schlussmann machtlos, bei den restlichen vier Paraden gab er sich jedoch keine Blöße. Man darf nicht vergessen, dass der 32-Jährige ein Jahr lang keine wirkliche Spielpraxis sammeln konnte…

Unter dem Strich ist das Remis gegen Bremen der Anker, an welchem man sich festhalten und orientieren kann. Ein Sieg wäre verdient gewesen, doch angesichts dieser Leistung dürfte es bis dahin nicht mehr lange dauern. Beim kommenden Heimspiel gegen Aufsteiger Rostock könnte es bereits so weit sein. 

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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1 Kommentar

  1. Nachdem ich nach dem Bremen-Spiel von 96 begeistert war, hält sich meine Begeisterung

    nach dem Rostock-Spiel in Grenzen.

    Was für eine Enttäuschung und ein Rückfall in alte Zeiten!!

    Mit so einer Spielweise steigen wir ganz schnell ab!

    Enttäuschend  !

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