Gibt’s doch gar nicht! Doch, das gibt es: Zum dritten Mal in diesem Jahr trat Hannover 96 gegen Arminia Bielefeld an – und verlor zum dritten Mal.
Natürlich ist es immer etwas Besonderes, gegen unsere Freunde aus Bielefeld zu spielen, aber auch der dritte Versuch war nicht von Erfolg gekrönt: Hannover 96 verlor mit 1:2 (0:2). Nur in der zweiten Halbzeit gab es vereinzelte Lichtblicke bei Hannover 96. Nach der 0:2-Heimpleite im September – wir erinnern uns: Mirko Slomka ärgerte sich vorm Mikrofon darüber, dass Bielefeld einen Fabian Klos hat und Hannover nicht – und dem 0:5 im März unter Thomas Doll verlor 96 zum dritten Mal gegen die Arminia. Beim enttäuschenden Testspiel im Eilenriedestadion traf Weydandt für die Roten.
Ein Pass hebelt die komplette 96-Defensive aus
„Von Hannover war ich etwas überrascht. Ich habe gedacht, dass sie uns mehr pressen, um das Stadion mitzunehmen“, hatte Bielefelds Stürmer Fabian Klos nach dem Ligaspiel gegen Hannover im September gesagt. Vielleicht würde er es nach diesem Spiel eins zu eins wieder so sagen, denn von effektivem Pressing war dieses Mal höchstens in den Anfangsminuten etwas zu sehen. In der neunten Minute hebelte Patrick Weihrauch mit einem langen 30 Meter-Pass die komplette 96-Abwehr aus: Franke verlor den gestarteten Schipplock aus den Augen, Elez verhielt sich zu passiv. Die beiden Verteidiger konnten nur hinterherschauen, wie Sven Schipplock an Michael Esser vorbei einschob (9. Minute).
Zieler diplomatisch über Stenderas Elfmeter: „Er hat den schon ganz ordentlich geschossen, aber eben nicht gut genug“
In der 29. Minute vergab Hannover 96 die große Ausgleichschance: Stendera scheiterte mit einem Foulelfmeter an Bielefelds Philipp Klewin. Der Elfmeter war dabei nicht sonderlich gefährlich geschossen, sondern halbhoch mit dem Innenrist getreten – eine dankbare Schusshöhe für jeden Torhüter. Zieler kommentierte in der Halbzeitpause vor der 96-Kamera diplomatisch: „Er hat den schon ganz ordentlich geschossen, aber eben nicht gut genug.“
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Hannover 96 hat zwar keinen Fabian Klos – aber die Spieler sollten ihn mittlerweile kennen
Im Gegenzug erzielte eben jener Fabian Klos, der mittlerweile allen Spielern bei Hannover ein Begriff sein müsste, das 2:0 für Arminia Bielefeld. Wieder machten Elez und Franke, der den Ball direkt vor die Füße von Klos köpft, eine unglückliche Figur. In der Entstehungsphase des Gegentores überbrückte Bielefeld mit einem einzigen Pass das komplette hannoversche Mittelfeld.
Hannover wechselte fünf Mal in der Halbzeitpause, Slomka brachte Marvin Ducksch, Niklas Tarnat, Matthias Ostrzolek, Simon Stehle (U19), Marc Dauter (U23). Der 20-jährige Rechtsverteidiger Marc Dauter fiel immerhin positiv mit mehreren unbekümmerten Dribblings in den zweiten 45 Minuten auf.
In der 54. Minute erzielte Weydandt aus kurzer Distanz nach Vorlage von Ducksch den Anschlusstreffer – einer der wenigen Lichtblicke in diesem Spiel. Die Drangphase von Hannover war jedoch schnell wieder vorbei. Mitte der zweiten Halbzeit wirkte Hannovers Spiel verfahren. Anton schoss aus aussichtsreicher Position aus zwölf Metern weit über das Tor, Weydandt scheiterte in der 78. Minute im Eins-gegen-Eins an Bielefelds aufmerksamen Torhüter Philipp Klewin. In den Schlussminuten war kaum mehr etwas Erwähnenswertes von Hannover 96 zu sehen.
Trotz Bestbesetzung eine enttäuschende Leistung
Hannover war nominell mit einer starken Elf ins Spiel gegangen, die jedoch vieles schuldig blieb. Abgesehen von den fehlenden Nationalspielern Haraguchi, Hansson und Albornoz spielte Hannover 96 in der ersten Halbzeit mit Bestbesetzung. Auch wenn es auf dem Papier ein Testspiel war, so war die erste Elf quasi das stärkste Aufgebot, das Hannover 96 zu bieten hat. Diese erschreckende Tatsache sollte nicht unerwähnt bleiben.
Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass Trainer Mirko Slomka weiterhin viel Arbeit vor sich hat. Auch wenn die 1:2-Niederlage gegen Bielefeld nur ein Testspiel war, war es traurig mit anzusehen, dass Hannover 96 auch zum dritten Mal in diesem Jahr einen soliden Zweitligaverein wie Arminia Bielefeld nicht dominieren kann – obwohl dieser Anspruch vor der Saison formuliert worden war.
Hannover 96: Esser – Korb (46. Dauter), Elez, Franke (64. Walbrecht), Horn (46. Ostrzolek) – Bakalorz (46. Tarnat), Anton, Stendera (46. Stehle), Prib (46. Ducksch) – Teuchert, Weydandt
Tore: 0:1 Schipplock (9.), 0:2 Klos (30.), 1:2 Weydandt (54.)
Besonderes Vorkommnis: Stendera vergibt Foulelfmeter (29.)
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Nach Dresden ist man schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Mein Reden seit langem – auch wenn viele es ungern hören wollen. Es geht diese Saison nur um den Klassenerhalt und nichts anderes.