Deshalb war der Sieg nichts für schwache Nerven! Hannover hätte 4:0 gewinnen müssen

Rückspiel gegen Eintracht Braunschweig: Erstmals werden Martin Harnik und Niclas Füllkrug ein Derby zusammen bestreiten. Foto: Getty

Es war zum Haare raufen. Hannover 96 führte verdient mit 1:0 gegen Nürnberg – doch was macht das 96-Team dann? Verpasst drei hundertprozentige Chancen, auf 2:0 zu erhöhen. Jedes Mal im Mittelpunkt: Niclas Füllkrug, der kurz nach dem dritten schlecht ausgespielten Konter runter muss.

Keine Frage, das 1:0 gegen Nürnberg war ein Arbeitssieg. Mund abwischen, weiter geht’s. Es war ja auch viel Gutes dabei. Die Abwehr steht kompakter und sicherer als zuvor in den Spielen gegen St. Pauli oder 1860 München. Die Spieler haben wieder eine positive Körpersprache: Sie hadern nicht wie gegen Karlsruhe und Bielefeld, sondern krempeln die Ärmel hoch. André Breitenreiter hat damit bereits einiges bewirken können.

Deshalb, das vorweg: Der Arbeitssieg war verdient, selbst wenn Nürnberg mit einem Pfostentreffer kurz vor Schluss beinahe zum Ausgleich gekommen wäre.

Doch trotzdem sollte man diese drei Szenen, in denen Hannover jeweils (!) zu einem weiteren Tor hätte kommen müssen, noch einmal betrachten, um in Zukunft daraus zu lernen. Denn Hannovers Chancenverwertung war mangelhaft. Hoffentlich hat sich 96 die verwandelten Chancen einfach nur für die nächsten beiden Partien gegen Würzburg und Braunschweig aufgehoben.

Dreimal bei den 100%-Kontern im Mittelpunkt: Niclas Füllkrug. Nachdem er zuvor beim 1:0-Führungstreffer das Tor mit einer scharfen Hereingabe von rechts in den Strafraum auf Harnik sehr gute vorbereitet hatte, ließ er drei perfekte Konter ungenutzt:

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76. Minute: Im Nürnberger Strafraum steht Harnik einschussbereit frei. Füllkrug zieht erst geschickt den Gegenspieler und die Aufmerksamkeit des Torwarts auf sich, um dann einen 5-Meter-Pass auf Harnik zu spielen. Doch der Pass landet in Harnik Hacken, so dass der sich erst einmal um die eigene Achse drehen muss, bevor er zum Abschluss kommen kann – Chance vertan.

77. Minute: Ein schneller Konter, Füllkrug ist im Strafraum am Ball und will es dieses Mal besser machen. Leider etwas zu offensichtlich, Schäfer ahnt den Pass auf den einschussbereiten Harnik.

79. Minute: Bilderbuchkonter! Nach dem Pfostentreffer von Nürnbergs Mühl schaltete Hannover blitzschnell um. Schmiedebach schaltet blitzschnell, nur zwei Ballkontakte, und plötzlich läuft Füllkrug völlig unbedrängt auf Schäfer zu, kein Nürnberger Abwehrspieler ist bei ihm. Füllkrug will Schäfer umlaufen, legt sich den Ball aber etwas weit vor und steht plötzlich drei Meter neben dem Pfosten an der Torauslinie. Prib will dem abgedrängten Füllkrug helfen und kommt von hinten angelaufen. Füllkrug passt auf Prib, doch Füllkrugs Pass verläuft im Nichts.

Diese drei Konter-Situationen zeigen exemplarisch, dass noch viel zu tun ist, wenn man souverän gegen Mannschaften wie Stuttgart gewinnen will. Doch bis dahin kann Hannover erstmal das Gefühl des Spitzenreiters genießen. Wie gesagt, es war ein dreckiger Arbeitssieg, Kategorie „Mund abputzen, weitermachen, übermorgen fragt ohnehin niemand mehr nach.“ Doch trotzdem sollte sich Hannover nicht in Sicherheit wiegen – ein spielerisch überzeugender Sieg war das heute (noch) nicht.

 

 

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