Jetzt ist es eine richtige Serie: Hannover 96 hat den dritten Sieg am Stück gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl bezwang am Sonntagnachmittag Greuther Fürth mit 2:1 (0:0) und hat sich in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt. Wird nach dem Erfolg gegen den Ex-Klub von 96-Trainer Stefan Leitl nun alles gut? Eine Analyse nicht nur von der aktuellen Partie.
Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen Fürth war klar: Mit einem Sieg könnte sich Hannover 96 in der Tabelle sogar bis auf drei Punkte an die Spitze, nach den Ausrutschern von Paderborn und Darmstadt, heran schieben. Eine sich bietende Chance am Schopfe packen – das ist gefühlt schon traditionell nicht gerade die Stärke von Hannover 96. Dass es nun endlich mal geklappt hat, ist ein gutes Zeichen. Denn zwar stehen die „Roten“ nur auf dem 9. Platz, liegen aber lediglich drei Zähler hinter dem Tabellenführer. Ohne alles wieder in den Himmel zu loben – aber es ist nunmal so: Die Hannoveraner haben Tuchfühlung zur Spitze. Und wenn man das als Tabellenneunter hat, zeigt dies, wie ausgeglichen die Liga ist. Wer dann, wie derzeit 96, eine Siegesserie hinlegt, ist oben mit dabei. Drei Erfolge binnen drei Wochen gab es übrigens zuletzt in der Saison 2016/2017 unter Trainer André Breitenreiter – als 96-Fan kennt man dieses Gefühl also schon gar nicht mehr.
Ebenfalls nicht 96-typisch: nach einem Rückschlag sofort die passende Antwort zu finden. Als Afimico Pululu (81.) für die Franken zum 1:1 ausglich, deutete alles auf einen verschenkten Sieg hin – denn die 96er hatten beim Zwischenstand von 1:0, erzielt durch einen Flachschuss von Maximilian Beier (52.) ins lange Eck, zahlreiche aussichtreiche Konterchancen – verdaddelten aber das mögliche 2:0. Versäumtes wäre nach der Partie das große Thema gewesen. Doch Havard Nielsen, wie sein Coach ebenfalls ein ehemaliger Fürther, köpfte nur fünf Minuten später nach starker Flanke von Derrick Köhn zum 2:1 ein. Diesen Vorsprung brachte 96 über die Zeit – auch das kannte man anders zu Saisonbeginn, als die „Roten“ in der Nachspielzeit in Kaiserslautern und daheim gegen St. Pauli Punkte liegen ließen.
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Überhaupt, Nielsen: Wie wichtig der Norweger ist, sieht man nicht nur an seinem Tor. Die Rolle hinter den Spitzen Beier und Nicolo Tresoldi scheint ihm wie auf den Leib geschnitten zu sein. Nielsen gewinnt viele Kopfballduell, leitet den Ball auch oft direkt und geschickt auf das Teenager-Duo Beier (19) und Tresoldi (18) weiter – und scheint die „jungen Wilden“ mit seiner Erfahrung auch zu führen.
Bei Beier, der zu Beginn der Spielzeit noch nicht so recht auf der Höhe schien, ist der Knoten mit dem zweiten Treffer der Spielzeit geplatzt. Zwar wartet Tresoldi noch auf sein erstes Erfolgserlebnis – aber das ist nur eine Frage der Zeit. Nach einer Viertelstunde scheiterte er nach technisch schwieriger Aktion per Hacke an Fürths Keeper Andreas Linde. Mehrfach verdiente sich der Jungprofi für seinen Einsatz Szenenapplaus der rund 23.00 Zuschauer in der Heinz-von-Heiden-Arena. Ein Beispiel: Tresoldi arbeite mit zurück, unterband einen Steilpass auf die Außenposition, indem er im Sprint seinen Körper dazwischen stellte und vor seinen Gegenspieler kam – und vor der eigenen Torauslinie dann ein Foulspiel zog. In der Vorwoche beim 4:0 in Magdeburg war das vehemente Forechecking von Tresoldi die Basis für das 1:0 von Beier. Der Italiener erhielt dafür zwar keinen Vorlagenpunkt, provozierte aber einen groben Fehler von Silas Gnaka.
Der hohe Auswärtssieg beim Aufsteiger folgte auf den 1:0-Heimsieg gegen den SSV Jahn Regensburg – als das mit zuvor nur einem Punkt aus drei Spielen und neun Gegentoren gestartete Leitl-Team die Aufbauhilfe bekam, die man dann auch mal braucht. Die Regensburger hätten längst führen und auch das Spiel gewinnen können. Doch 96-Torhüter Ron-Robert Zieler hielt seine Mannschaft im Spiel. Und diese hatte dann auch mal das Glück, das man benötigt, wenn man aus einer Krise kommen möchte. Einen Schuss von Antonio Foti, noch so ein hoffnungsvoller Jungspund, fälschte Steve Breitkreuz sieben Minuten vor Schluss zum 1:0-Endstand ins eigene Tor ab.
Und noch ein Argument dafür, dass es eine gute Saison für Hannover 96 wird und die Mannschaft in die Spur kommt: Sie scheint das Theater zwischen Geschäftsführer Martin Kind und dem Stammverein auszublenden. Seit der Abberufung von Kind (27. Juli) und der damit verbundenen medial ausgetragenen Schlammschlacht hat das Team von Coach Leitl fünf Spiele bestritten – und davon vier gewonnen, nämlich drei Partien in der 2. Bundesliga sowie die Erstrunden-Begegnung im DFB-Pokal.
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Hallo liebe 96er,
ja, es fühlt sich wirklich gut an. Drei Siege am Stück, ich sage sogar, es werden mindestens fünf. Am nächsten Wochenende an der Ostsee, und dann eine Woche später gegen Peine Ost. Das sollte durchaus möglich sein.
Allerdings haben unsere Jungs auch noch immer Mal wieder Nachlässigkeiten. Da ist es sehr beruhigend zu wissen, dass wir mit Ron Robert einen Torwart der Extraklasse zwischen den Pfosten haben. So gut wie letzte Saison, und auch in dieser, wahr er noch nie. Selbst wenn ihm Mal ein kleiner Fehler, wie in Paderborn, passiert , egal, er hat uns schon so viele Punkte gerettet.
Weiter so Jungs, und das sie abheben könnten, glaube ich nicht. Dafür haben wir mit Leitel einen guten Trainer, der die Mannschaft schon Einnorden wird, wenn es sein muss.
Ob es für die ersten drei Plätze am Ende reicht??? Keine Ahnung. Diese Saison müssen sie ja nicht, aber keiner hätte was dagegen.
In diesem Sinne, habt alle eine tolle Woche.
Euer Harry96. Niemals allein