Ausgerechnet Klaus

Die Fortuna setzt sich mit 3:2 gegen Hannover 96 durch (Photo by FIRO/FIRO/SID/)

Hannover 96 spielt gegen den direkten Tabellennachbarn Fortuna Düsseldorf. Der Sieger kann sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen, während der Verlierer sich in die Niederungen der 2 Liga verabschiedet und in Ruhe die neue Zweitliga-Saison planen kann. Soweit die Voraussetzungen vor dem Spiel. Zur Aufstellung der Roten braucht man nicht viel Worte verlieren. Der Sturm hat sich quasi selbst aufgestellt aufgrund der Ausfälle. Zur Posse um Henne und Ducksch werde ich mich jetzt nicht auslassen. Ist alles gesagt und geschrieben…

Sie passt nur ins Bild, welches die Roten außerhalb des Platzes abgeben. So spielten Schindler und Muslija auf Außen und Sulejmani als zentraler Stürmer. Das Spiel plätscherte bis zur 28. Minute vor sich hin, ohne nennenswerte Torchancen auf beiden Seiten. Da bekommt Klaus den Ball im Strafraum und Schindler trifft ihn – Zwayer gibt Elfmeter, den Hennings zum 1:0 reinmacht. In der 37. Minute machte Muslija nach einem Fehler vom Torwart den Ausgleich. Danach passierte erstmal nicht viel. Für jemanden, der noch ganz nach oben will, kam zu wenig. In der 45. Minute flog dann Hartherz mit Gelb-Rot vom Platz und 96 spielte die 2. Halbzeit mit einem Mann mehr.
Eigentlich könnte man denken: Vorteil 96, man kann das Spiel in Ruhe aufziehen und auf die Chance zum Tor warten. Wenn du oben mitspielen willst, musst du dieses Spiel gegen einen direkten Konkurrenten, der auch noch mit 10 Mann spielt, einfach gewinnen!
Es kam aber, wie es kommen musste: Man ließ sich auskontern wie eine Schülermannschaft. Das i-Tüpfelchen war dann noch der Torschütze, Felix Klaus. Dass ausgerechnet Klaus den Roten alle Aufstiegsträume geraubt hat, zeigt die desaströse Transferpolitik im Winter.
Klaus war ablösefrei und er wäre den Roten bestimmt nicht abgeneigt gewesen – der Aufstiegsheld hätte einige Probleme auf Außen gelöst. Nun hat er uns ins Niemandsland geschossen. Dass wir uns beim 3:1 wieder naiv auskontern ließen, geschenkt.
Die Niederlage gegen Düsseldorf war der nächste Rückschlag im noch jungen Jahr 2021 – ist die Saison jetzt völlig gelaufen?

Kommen wir nun zu den positiven Erkenntnissen des Spiels. Und das begann mit den Einwechselungen von Doumbouya, Ochs und Gudra. Er machte dann nach einem super Zuspiel von Doumbuya das 3:2. Aber das Schöne war: Diese Jungen wollten dann noch mehr! Das konnte man eindrucksvoll an ihren Gesten beim Anstoß sehen. Sowas habe ich von unserem Kapitän in gefühlt 100 Spielen nicht gesehen.

Da man nun den Aufstieg abhacken und für die neue Saison planen kann, könnte man jetzt die Spieler wie Gudra, Doumbuya und Tarnat ins Team einbauen, sie langsam ranführen und ihnen Spielpraxis geben. Hier ist aber der Trainer gefragt – und da sehe ich leider schwarz.

Hand aufs Herz: Warum sollte noch ein Schindler, Elez oder Bijol spielen, die am Ende der Saison eh weg sind? Man hat nun Planungssicherheit für eine nächste Zweitligasaison und da ja bekanntlich das Geld nächstes Jahr nicht mehr so locker ist, kann man in Ruhe eine junge hungrige Mannschaft einspielen lassen. Und mit Planen der neuen Saison meine ich auch die Stelle des Trainers. Dieser Trainer passt einfach nicht zu einem jungen hungrigen Team. Da man nicht aufsteigt, kann man davon ausgehen, dass Genki und Hübers uns verlassen. Deswegen wäre es in meinen Augen jetzt, da die Saison gelaufen ist, der richtige Zeitpunkt, den Schnitt zu machen und sich komplett neu aufzustellen. Sprich ein junger hungriger Trainer, junge hungrige Spieler vielleicht aus der Akademie  Selbst auf die Gefahr hin, länger in der 2 Liga zu spielen.

Meinetwegen kann sich auch der Geschäftsführer aufs Altenteil zurückziehen und die Tagesgeschäfte in sportlich kompetente Hände übergeben. Aber solange das nicht passiert, bleibt es nur ein Wunschtraum, eine Vision für eine gute Zukunft der Roten. Auf der anderen Seite muss da aber auch das Umfeld, sprich Medien und Fans, seine Ansprüche runterschrauben und nicht bei jeder Niederlage den Kopf von Hinz und Kuntz fordern. Es wird leider nur ein Wunschtraum bleiben und die Realität bleibt so wie sie ist. Der Geschäftsführer bleibt, Trainer geben sich die Klinke in die Hand, es wird nie was Konstantes aufgebaut. Steigt man mal auf, ist es Zufall. Langfristigen Erfolg sehe ich unter der derzeitigen Konstellation auf lange Sicht nicht.
„Wir haben verstanden.“ Oder auch: „Wir wollen eine neue Philosophie von den U-Mannschaften bis zu den Profis.“ Nein, auf dieses und ähnliches Geschwätz gebe ich nichts mehr. Es müssen endlich Taten folgen für eine gute positive Zukunft unserer Roten. Ich bin jetzt 60 und möchte noch einmal die Roten in der Bundesliga sehen. Ich denke, ich spreche hiermit für viele und wünsche mir, dass die Worte zu einem kleinen Umdenken führen zum Wohle unserer Roten.
Rote Grüße
euer Frank

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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