Weil Martin Kind mit möglichen Managerkandidaten spricht, diskutiert das Umfeld von Hannover 96 eine Entlassung von Sportdirektor Jan Schlaudraff. Warum eigentlich?
Schließlich ist beides möglich – ein neuer Sportgeschäftsführer plus eine Weiterbeschäftigung von Sportdirektor Schlaudraff. Der HSV macht es zurzeit erfolgreich vor: Ein Duo aus einem neuen Geschäftsführer und Jan Schlaudraff könnte die richtigen Weichen für die Zukunft stellen.
Wer heute Vormittag einen Blick auf den 96-Pressespiegel geworfen hat, wurde mit weitreichenden Fragen konfrontiert.
Die „Bild“ titelt: „Feuert Kind Schlaudraff?“ (Online-Artikel, 29.12.2019, 22 Uhr).
Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ fragt unter dem Foto von Jan Schlaudraff in ihrer heutigen Print-Ausgabe: „Macht er bald den Abgang?“ (Ausgabe vom 30.12.2019, Seite 16, Bildunterschrift).
Dabei steht eine Schlaudraff-Entlassung gar nicht zur Debatte. „Das stimmt nicht. Ich weiß nicht, wer so etwas in die Welt setzt. Jan ist unser Sportdirektor und bleibt das auch“, sagte Martin Kind heute im Gespräch mit „Sport1“.
Zusätzliche Kompetenz im Management ist dringend nötig
Seit längerem fordern sowohl Kind-Gegner als auch neutrale Beobachter mehr sportliche Entscheidungskompetenz bei Hannover 96. Zurzeit trifft Kind alle Entscheidungen selbst. Dabei unterlaufen Martin Kind auch schwerwiegende Fehler, wie er selbst im Oktober diesen Jahres öffentlich zugab.
Bei Hannover 96 wird also mehr sportliche Kompetenz benötigt, um zukünftig öfters die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es benötigt einen erfahrenen Manager, der Martin Kind die strategisch wegweisenden Entscheidungen abnehmen kann. Darum sind die Gespräche mit möglichen Kandidaten zur Verstärkung des 96-Managements richtig und wichtig.
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Genug Arbeit für einen neuen Geschäftsführer plus Sportdirektor Jan Schlaudraff
Die Position des Sportgeschäftsführers ist schon seit längerem vakant. Deshalb ist es als positives Zeichen zu werten, dass sich bei Hannover 96 mit der Verpflichtung eines neuen Geschäftsführers befasst wird. Martin Bader war der letzte Geschäftsführer bei Hannover 96. Horst Heldt sollte es werden, wollte aber nicht. Im Frühjahr diesen Jahres sollte neben Jan Schlaudraff als Assistent auch zusätzlich ein erfahrener Manager verpflichtet werden, damals fand sich aber kein passender Kandidat. Schlaudraff bekam den Titel des Sportdirektors, die Position eines übergeordneten Sportgeschäftsführers blieb unbesetzt.
Die Konstellation Sportgeschäftsführer plus Sportdirektor macht also Sinn, denn es gibt mehr als genug Arbeit für zwei Verantwortliche. Kaderplanung, strategische Entwicklung, Trainerfragen, Transfergespräche – das alles kann kein Mann auf Dauer alleine übernehmen. Auch Jan Schlaudraff nicht.
Ausgerechnet der Hamburger SV macht diese Saison mit dem Duo aus Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel vor, wie sportliche Weichenstellungen im Management gemeinsam erfolgreich getroffen werden können.
Die Marschrichtung sollte also klar sein. Jan Schlaudraff sollte (und wird) als Sportdirektor gehalten werden, seine Rolle als Identifikationsfigur ist unbestritten. Gleichzeitig benötigt es einen erfahrenen Manager, der Martin Kind zukünftig die strategisch wegweisenden Entscheidung abnehmen kann.
Die reflexhafte negative Aufregung ist eine traurige Entwicklung
Warum es im Umfeld von Hannover 96 – sei es in den Medien oder auf den sozialen Kanälen wie Twitter und Facebook – nicht positiv gesehen wird, dass endlich zusätzliche Kompetenz im Management von Hannover 96 Einzug erhalten soll, sondern reflexhaft über die angebliche Entlassung von Schlaudraff diskutiert wird, steht in den Sternen.
Also wenn ich das richtig erinnere, sollte Jan Schlaudraff bereits im späten Frühjahr 2k19 einen Vorgesetzten bekommen. Meines Wissens hat sich daran nichts geändert. Die Aufregung ruht also woher? Einer BILD/Kicker Headline? #H96 #Schlaudraff
— ???????????????? (@HnnvrD) December 30, 2019
Aber vielleicht steht die hochgepuschte Schlaudraff-Diskussion auch für die Entwicklung unserer heutigen Gesellschaft: Zuerst kommt die Empörung, erst dann wird sachlich argumentiert.
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