Pfeifkonzert für 96-Spieler: Abstiegsangst liegt in der Luft

Horst Heldt, früher Sportdirektor bei Hannover 96 und jetzt Geschäftsführer beim 1. FC Köln, ärgerte sich über ein Interview seines Kölner Spielers Birger Verstraete. Foto: Getty Images

Nach Abpfiff gab es etwas Besonderes in Hannover: Die 96-Spieler kassierten zum ersten Mal seit langer Zeit laute Pfiffe im eigenen Stadion. Falls nicht im Winter nachgelegt wird, dann wird Hannover 96 mit diesem Kader absteigen – unabhängig vom Trainer.

Solch ein Pfeif-Konzert gab es in dieser Saison bisher nicht. Auch nicht in der vergangenen Saison. Und auch nicht in der Zweitligasaison zuvor. Nein, man muss schon etwas weiter in der 96-Historie zurückblicken: Pfiffe gegen die eigene Mannschaft gab es in dieser Form zuletzt in der unglückseligen Schaaf-Ära (Januar bis März 2016).

Es riecht nach Abstieg: Hannover 96 schafft nicht mal mehr zu Hause einen Sieg gegen einen durchschnittlichen Gegner wie Hertha BSC Berlin. Noch im Mai diesen Jahres – das ist nur sechs Monate her! – gelang 96 zu Hause ein souveränes 3:1 gegen die Berliner. Heute jedoch verliert Hannover 96 mit 0:2 gegen denselben Gegner.

Man muss kein Prophet sein, um zwei Schlussfolgerungen zu ziehen:

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  1. Der Kader ist viel zu schwach und dünn besetzt – sowohl in der Breite als auch in der Spitze.
  2. Hannover 96 ist neben Düsseldorf zurzeit der heißeste Abstiegskandidat.

Umso bedenklicher: Hannover 96 spielte heute mit einer Elf, die sich auf dem Papier nicht so schlecht liest! Brasiliens Nationalspieler Walace spielte ebenso wie Niclas Füllkrug von Anfang an. Mit den wendigen Muslija und Maina schien das offensive Mittelfeld gut besetzt. In der Innenverteidigung spielten mit Anton und Elez die momentan stärksten Innenverteidiger (was zwar nicht viel heißt, dennoch sind es die beiden besten in der Innenverteidigung, die 96 zurzeit hat).

Abgesehen von Ihlas Bebou spielte Hannover 96 also nahe der Bestbesetzung. Doch nicht einmal ein Mut machendes Törchen sprach dabei heraus, obwohl mit Schwegler und Weydandt noch zwei passable Joker von der Ersatzbank kamen.

Der reflexhafte Trainerwechsel, der bei einer weiteren Niederlage nächstes Wochenende gegen Mainz möglicherweise vollzogen wird, hilft dabei aber auch nicht. Die Kaderplanung von Heldt ist nicht vollends aufgegangen. Und wer meint, dass das Getöse um Punkteabzug und gefährdete Lizenz die Spieler nicht beeinflusst, dürfte sich täuschen. Denn anders lässt es sich nicht erklären, warum den Spielern in entscheidenden Momenten – wie heute der Elez-Querschläger vor dem 0:1 – kleine Fehler mit großer Auswirkung unterlaufen, die in der letzten Saison in dieser Häufigkeit nicht passiert sind.

Mein persönliches Fazit: Falls Hannover 96 nicht noch eine zweistellige Millionensumme im Winter investiert, wird der Abstieg unvermeidbar sein.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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1 Kommentar

  1. Die Mannschaft ist gut aber zu dünn. Der Trainer ist toll, die Fans endlich auch wieder. 

    Leider ist das Getöse und die persönlichen Kriegsschauplätze des Herrn Kind zu laut geworden.  Man kümmert sich nur noch um diesen Mist als die tatsächlich vorhandenen Probleme anzugehen. 

    Man kann sich auch kaputt sparen. Ohne kräftige Investitionen wird 96 in der Bundesliga immer Abstiegskandidat bleiben 

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