Die „Roten“ im freien Fall – Wie gefährlich ist die sportliche Situation für Hannover 96?

Auch Rekordeinkauf Jonathas konnte die Niederlage gegen Augsburg nicht verhindern. Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images.

Hannover – Hannover 96 verliert das Heimspiel gegen den FC Augsburg mit 1:3 und steht nun nach fünf sehr dürftigen Auftritten und nur vier  von 15 machbaren Punkten, sehr schweren Wochen gegenüber. Die Ideenlosigkeit der „Roten“ wirft dabei Fragen auf.

Taktische Grundordnung

Gegen Augsburg entschied sich der Trainer zunächst für eine 4-4-2 Formation. Dabei spielten Waldemar Anton und Iver Fossum auf der Doppelsechs. Das war ein Fehler. Denn Anton ist als Sechser zwar ganz passabel, aber Fossum müsste eineinhalb Positionen weiter vorne spielen, um zu zeigen was er kann. Der FC Augsburg lief im 5-2-3 auf. So gab Trainer Manuel Baum, Philipp Max alle benötigten Freiheiten und Michael Gregoritsch die Möglichkeit zum Abschluss zu kommen.

Plan greift nicht

Die Idee im 96-Spiel mit Ihlas Bebou und Felix Klaus auf den Außenbahnen, sowie Niclas Füllkrug im Sturmzentrum und Martin Harnik etwas dahinter, kann nur gewesen sein, mit Tempo hinter die Linie zu kommen. So sollten Klaus und Bebou wohl Eins-gegen-Eins-Duelle für sich entscheiden und die Mannschaft dann durch Ablagen in den Sechzehner oder in den Rücken der Abwehr, zum Torerfolg zu kommen. Doch drauf war der Gegner vorbereitet. Denn durch die sehr tiefe Interpretation des 5-2-3, wurden relativ simpel die Außenbahn decken und durch drei zentrale Verteidiger auch das Zentrum dichtgemacht.

Beispiel Ballbesitz Hannover 96

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Fossum (18) holt sich den Ball aus der Tiefe und versucht durch schnelle Seitenverlagerung, einen Konter einzuleiten. Das Zentrum ist dicht und auf der linken Verteigungsseite bilden Max (31), Hinterregger (36), Caiuby (30) und Baier (10) ein Viereck um Ihlas Bebou (13), der den Ball wenige Sekunden später auch erhalten soll.Wenn man Füllkrug (24) noch mit hinzunimmt, ist hier eine 4 gegen 2 Situation für Augsburg entstanden.

Albornoz überzeugt mit guter Ballbehandlung

Miiko Albornoz, der seit langer Zeit mal wieder von Beginn an ran durfte, zeigte von Beginn an seine gute Ballbehandlung und -verarbeitung. Auch durch präzise Hereingaben, die zu Gefahr im Sechzehner der Augsburger sorgten, konnte er insbesondere in der ersten Halbzeit seinen Beitrag an den wenigen Offensivaktionen erbringen. Außerdem ist er Abnehmer für eine flache Spieleröffnung, ganz egal wie unpräzise der Ball auch zu ihm gespielt wird. Das gelingt nicht jedem Spieler bei Hannover 96, ist aber in der jetzigen Phase um so wichtiger für das Kollektiv. Da es Hannover mittlerweile ausschließlich versucht spielerische Lösungen zu finden. Hannover konnte da auch relativ ruhig den Ball im Mittelfeld laufen lassen, ohne das Augsburg allerdings echteGefahr drohte.

Augsburg reagiert auf Hannovers Sicherheit

In der Folge reagierte Augsburg auf die mehr und mehr gewonnene Sicherheit und stellte die beiden Sechser und Innenverteidiger zu, sobald Philipp Tschauner den Abschlag versuchte.

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Manuel Baum behalf sich vordergründlich der Manndeckung. In diesem Beispiel gilt das allerdings nur für Gregoritsch (11) und Koo (19) beziehen. Caiuby (30) und Richter (23) kümmerten sich nicht direkt um Felipe (5) und Sane (20) kümmerten, sondern warteten auf einen kurzen Abschlag, um den Ball direkt erobern zu können.

96 stark zwischen Ausgleich und 1:2

In der Folge des Ausgleichtreffers von Salif Sane passte Hannover 96 sich dem Spiel leicht an, Felix Klaus und Ihlas Bebou tauschten zum Beispiel die Seiten. Außerdem ließ sich Niklas Füllkrug etwas in den linken Rückraum fallen. Fossum positionierte sich etwas weiter vorne, Anton ließ sich hingegen etwas tiefer fallen und bot sich als Zwischenstation im Spiel an.

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Diese Umstellungen sorgten dafür, dass 96 bis zum 1:2 direkt mit dem Pausenpfiff einige vielversprechende Szenen hatte.

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Schwegler für mehr Zugriff aufs Zentrum

Aufgrund der Eindrücke in der ersten Halbzeit, stellte 96-Coach Breitenreiter um und wechselte mit Pirmin Schwegler einen routinierten Sechser ein, um mehr Zugriff auf die Mitte des Spielfeldes zu bekommen. Fragwürdig war es jedoch, Waldemar Anton, den für Schwegler weichenden Sorg, auf der Rechtsverteidigerposition ersetzen zu lassen. Auch wenn es sich teilweise so äußerte, als ob Felix Klaus den Rechtsverteidiger in der Fünferkette spielte. Es formierte sich allerdings ein 4-4-1-1 mit abwechselnd abkippenden Stürmern und einem Sechser zwischen den Innenverteidigern.

Augsburg passt sich erneut an

Augsburg reagierte darauf mit einem sehr ballnahem Verschieben. Der höher postierten 96-Sechser wurde zugestellt, damit der Ball zum zurückfallenden Stürmer erst gar nicht durchgebracht werden konnte und die Verlagerung auf den Außenverteidiger erfolgte. Oft wurde über die Außenpositionen mittels Ablagen ins Zentrum, einer kurzen Seitenverlagerung, oder einem Pass vor das Tor der Augsburger für Torgefahr gesorgt. Bebou spielte nun stark eingerückt. Felix Klaus, der sich aus seiner Mischrolle als rechter Außenverteidiger und Spieler im rechten Mittelfeld, zwischen die Linien wagte und von dort aus eine gute Torchance aus der Entfernung für unsere Nummer 13 ermöglichen konnte.

Auch Jonathas glücklos

Durch die Einwechslung von Jonathas für den unauffälligen Martin Harnik, rückte Füllkrug auf die rechte Position. Nun im 5-2-3 mit Klaus als rechten Außenverteidiger und Jonathas in der Rolle des Mittelstürmers, beraubte Hannover den FCA seiner Möglichkeiten und drückte die Mannschaft von Manuel Baum phasenweise in die eigene Hälfte.

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Aber Augsburg verteidigte unterm Strich gut: Sie standen eng, zerstörten den gegnerischen Spielaufbau, um den Ball zu erobern und dann den nächsten Gang einzulegen und den Konter zu fahren. Hannover 96 fehlte am Ende des Tages das eigene Matchglück im Kampf um den zweiten Ball und in der einen oder anderen Situation die richtige Entscheidung zu treffen. Augsburg hat das clever gemacht und steht daher vermutlich auch da, wo sie derzeit stehen.

Kopf hoch

Hannover 96 geht derzeit einen Weg, der  Punkte kostet. Es mangelt an dem Herausspielen von Chancen und zusätzlich ebenfalls an der Chancenverwertung. Kritik ist demnach nachvollziehbar und auch angebracht. Die Mannschaft hat allerdings noch acht Partien Zeit, um sich für eine gute Saison zu belohnen und es allen Kritikern zu zeigen.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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1 Kommentar

  1. Der Trainer Breitenreiter hat ganz schlecht auf den Gegner vorbereitet ,

    mit einer solchen Taktik gewinnt er keine Spiele.Die Stürmer Harnik und Füllkrug ( große Mängel in der    Erste 

     

     

     

     

     

     

     

    Herr Breitenreiter hat sich von Herrn 

    Baum übertölpeln lassen und die Mannschaft ganz schlecht eingestellt.

    Warum wurde die Abwehr wieder so 

    chaotisch umgestellt?? 

     

     

     

     

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