DAS muss sich gegen Nürnberg ändern!

Cedric Teuchert ist nach wie vor der Topscorer bei 96 - und genau das ist der Knackpunkt.

Ich hatte im Urlaub und bei einer guten Flasche Cidre Zeit, mir nochmal Zahlen und Hintergründe zum Spiel gegen Elversberg anzuschauen. Hier also eine verfeinerte Aufarbeitung…

SVE stand tief hinten drin, was Mannschaften, denen spielerische Mittel fehlen, gerne in dieser Liga tun. 20 abgefangene Bälle klingt dann auch gut, während Hannover nur neun Interceptions verbuchen konnte. Grund für unsere schlechte Quote ist hier u.a. die Integration drei neuer Spieler in der Defensive: Ezeh, Halstenberg und Christiansen konnten noch nicht mit gutem Stellungsspiel überzeugen, die Abstände in der Kette waren anfangs viel zu groß. Genau in dieses neue Dreieck stießen die Gäste im Laufe der Zeit immer öfter.

Überhaupt riss die SVE mehr Kilometer runter, legte mehr Sprints hin, und gewann auch mehr Zweikämpfe als wir.
Angesichts dieser Werte konnten wir uns mit 51% Ballbesitz am Ende auch nichts kaufen.
Andererseits spricht es für unsere Effizienz (die schon letzte Saison hoch war), mit nur 2 Großchancen auch 2 Tore zu erzielen. Pässe waren ein Thema, das unbedingt angesprochen werden muss. Zu kurz und zu schwach gespielt, hauptsächlich hin und her, anstatt in die Tiefe. Von erfolgreichen 337 Pässen waren nur 24 davon lange Pässe. Diagonale Bälle oder Steilpässe? Fehlanzeige.

Die Hintermannschaft von Hannover 96 war gegen den quirligen Aufsteiger überfordert.

Elversberg kam zu 23 Schüssen (9 davon aufs Tor), wir nur zu 11 (4 aufs Tor). Das belegt, dass Elversberg einfach gradlinieger nach vorne spielte und schneller abschloss. Ein probates Mittel, um gegen spielende Mannschaften zu Chancen zu kommen.
Das Eckenverhältnis war 3:6, das alte Problem, dass 96 mehr Standards gegen sich hat als selber den Vorteil zu erlangen. Ecken und Freistöße wurden mit Neuzugang Brooklyn Ezeh vielfach erfolgreich geübt und sollten zur neuen Saison eigentlich unsere neue Waffe werden…

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Wie bereits im Text Anfang der Woche geschrieben, standen sich Brooklyn Ezeh und Derrick Köhn zu sehr gegenseitig auf den Füßen. Die Heatmap beider Spieler zeigt das ganz gut. Ezeh hatte auf links eigentlich genug Platz nach Vorne, was ja auch seiner Stärke entspricht. Doch Köhn interpretierte seine offensivere Position zu defensiv und wurde somit zur Bremse. Wahrscheinlich brauchte er Anlauf, um mit Tempo auf die gelbe Verteidigungswand an zu laufen. Es ist natürlich eine schicke Idee, 2 solche Spieler gleichzeitig auf dem Platz zu haben. Leider war das am Samstag noch sehr vogelwild bzw einfach gut von Elversberg ausgebremst.
So kam Derrick Köhn zu selten ins letzte Drittel. Er hätte natürlich auch Max Besuschkow aus dem linken Halbraum weiter auf die zentrale 8 oder sogar auf die rechte Seite schieben können. Denn dort gab es ein weiteres Problem…

Jannik Dehm brach sein Schienenspiel auf rechts zu oft zu früh ab. Dadurch musste Louis Schaub rechts vorne aushelfen, anstatt seine Dribblings und Vorlagen in der Mitte zu servieren.
Dies wurde erst mit der Hereinnahme von Taddel Momuluh besser, der mutiger nach Vorne spielte.
Insgesamt ging es mit 42% häufiger über die rechte Seite, anstatt über links (35%).

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Das Zusammenspiel auf den Flügel stockt – das vorhandene Tempo-Druckspiel konnte nicht auf den Platz gebracht werden.

Kommen wir zurück ins zentrale Mittelfeld. Hier konnten die beiden Maxe, Max Besuschkow und Max Christiansen, noch nicht harmonieren. Gegen den Ball war dies natürlich fatal, da Elversberg vor allem mit Kurzpassspiel und Wendigkeit durch die Mitte kombinierte. Waren wir dann am Ball, kamen wir nicht in die Tiefe, sondern passten zu oft lieber quer. Das können wir besser und werden es auch besser machen. Erst mit den Einwechslungen von Fabian Kunze und Antonio Foti in der 83. Minute kam nochmal Druck auf die Mitte.

Ein Hauptgrund für unsere Harmlosigkeit war am Samstag das Fehlen von Flanken bzw. das Fehlen von Abnehmern für diese Flanken. Unser Offensivspiel war mit Köhn und Dehm ja stark auf die Hereingabe über die Außen angelegt. Da diese aber wie oben beschrieben kaum etwas auf die Kette brachten, verhungert auch unser Sturmzentrum und der Mann für die zweiten Bälle, Cedric Teuchert. Nicolo Tresoldi machte seine Sache gut und mühte sich zu 7 Luftzweikämpfen und 2 Schüssen aufs Tor.

Auch Louis Schaub war sehr bemüht, viel aber wenig auf. Nach den Freiheiten, die er in den auf Taktik ausgelegten Testspielen genießen durfte, wurde er mit Pflichtspielbeginn als 10er wieder in Manndeckung genommen. Der Rest seine Abwesenheit war dem beschriebenen Umstand geschuldet, dass er auf der rechten Seite aushelfen musste.

Fazit:
Das System, auch mit den neuen Spielern, ist gut. Aber hier muss individuell von Minute 1 an sofort voller Einsatz kommen. Als 96 endlich aufwachte und den Motor anwarf, stand es bereits 0:2. Auch nach hinten raus hätte es nochmal klingeln können, weil im Mittelfeld zu halbherzig drauf gegangen und zu viel Abstand gegeben wurde.
Es war gut zu sehen, dass wir nochmal Impulse von der Bank aus einwechseln konnten.
An einem guten Tag kann Hannover das besser und gewinnt so ein Spiel. Aber dazu müssen nächstes Mal mehr Körner rein, Männers!

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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