Nerven aus Seide: Der DFB-Pokal muss zum Dosenöffner werden

Bleibt eiskalt vom Punkt: Cedric Teuchert!

Die Euphorie bei Hannover 96 einen ganz schön ordentlichen Knax abbekommen. Der vermeidlich einfach Saisonstart entpuppte sich als mentale Herausforderung – zweimal flatterten die Nerven gewaltig, zu Lasten von vier Punkten. In dieser Woche kann der Knoten endlich platzen!

Spielerisch sah der gestrige Auftritt in Nürnberg schon deutlich besser aus. Zu begründen ist dies mit der Umstellung im Mittelfeld: Kunze für Besuschkow bedeutete mehr Stabilität und einen konstanteren Spielaufbau. In der Offensive machten Teuchert und Tresoldi ein umtriebiges Spiel, steckten nicht auf und – auch wenn es zwei Elfmeter waren – spielten sich die Treffer verdient heraus. Insgesamt wurde das Gehäuse von Keeper Mathenia 17-Mal ins Visier genommen. Unter Berücksichtigung der beiden hundertprozentigen Chancen von Schaub war das Ergebnis auf der Anzeigetafel zu wenig. Weiteren Chancen beraubten wir uns selbst, mit der Auswechslung von Tresoldi und der Hereinnahme eines verunsicherten Nielsen bereits in der 58. Spielminute. Meiner Meinung nach der erste grobe Fehler!

Tresoldi hat Nielsen abgehängt und ist aktuell die bessere Option neben Teuchert.

Allerdings muss man es nüchtern beurteilen: Von Nielsen dürfte sich auch Leitl mehr erwartet haben. Ein geschickter Schachzug der Nürnberger, der das 96-Team zumindest für 20 Minuten aus der Bahn warf, war die komplette Umstellung zum zweiten Abschnitt. Der vierfach-Wechsel stiftete sichtlich Verunsicherung- und jene 20 Minuten reichten vorerst aus: Der Anschlusstreffer in der 66. Minute brachte den Leine-Turm ins Wanken. Auch die 30.000 Zuschauer im Max-Morlock-Stadion wachten auf – über den untersagten 96-Support dank Stadt und Polizei sei nur so viel gesagt: Eine Schande wie der Auftritt von Patrick Alt.

Stichwort Skandal: In der Nachspielzeit durfte Schiedsrichter Patrick Alt seinen großen Auftritt feiern – einen größeren Witz-Elfmeter dürfte man kaum finden. Viermal schaut er sich die Situation an, anscheinend hat sein Blickwinkel unter der Dauerschleife gelitten. Und auch im Kölner-Keller interveniert niemand, ein Armutszeugnis für die zweite Bundesliga. 

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So fahren unsere Roten mit einem Zähler nach Hause, der sich nach einer Niederlage anfühlt. Sicherlich hat man es sich selbst zuzuschreiben, man hätte den Deckel drauf machen müssen – der Ausgang ist jedoch mehr als nur deprimierend. Schuld ist auch das Nervenband: Nach dem Anschlusstreffer hatte ich bereits ein ungutes Gefühl, dieses Wackeln in kritischen Situationen muss zwingend abgestellt werden. Zumal mit einer Führung im Rücken trotzdem befreit aufgespielt werden könnte. Das Gestocher meldet sich in solchen Momenten zurück…

Jene Unsicherheit gab es auch gegen Elversberg, insbesondere in der ersten Halbzeit. Hier schien das Team zu merken, dass man den eigenen Ansprüchen nicht auf Anhieb gerecht werden kann – und prompt meldete sich die Handbremse!

Für die totale Schwarzmalerei ist es aber deutlich zu früh. Zwei Spiele ohne Niederlage und starke Akzente in der Offensive. In unserer Instagram-Umfrage sprechen 56 Prozent von Keinem Fehlstart – die übrigen 44 Prozent sollten bitte einmal gen Hauptstadt schauen…

Dennoch ist klar, dass 96 konsequenter und stabiler werden muss. Der Knoten muss platzen – und zum Dosenöffner soll die 1. DFB Pokal-Runde gegen den Absteiger aus Sandhausen werden. Ein Verein, an den die Hannoveraner seit dem 21.05.2017 sehr gute Erinnerungen haben.

Die Stimmung auf den Rängen ist gut – dieses Momentum darf Hannover nicht verspielen.

Damals machte die Truppe von André Breitenreiter den direkten Wiederaufstieg perfekt, diesmal kann der heutige Drittligist erneut die Last von den Schultern nehmen. Ein deutliches Erfolgserlebnis bringt die Euphorie zurück in die erste Elf – auch für die Ränge wäre eine deutliche Angelegenheit wichtig. NOCH ist die Stimmung gut!

So leid es auch tut: Um den Fokus für Rostock und alle weiteren Spiele zu legen, wäre es wichtig, im Pokal nicht zu rotieren und die Stamm-Elf weiter zu formen. Gegen Nürnberg sah es zwar eingespielter aus, doch Luft nach oben gibt es genügend.

Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!

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2 Kommentare

  1. Alles beim Alten ! Keine Positive Entwicklung zu erkennen bei den Roten. Die Fußballdörfer sind in der 2 Liga an 96 vorbeigezogen ! Sorry, aber da muß der Trainer in die Pflicht genommen werden. Tresoldi auszuwechseln war schon schlimm genug. Da gab es andere Kandidaten. Es wird den ein oder anderen Sieg geben, aber hoffentlich reicht das die Klasse zu halten ? 

  2. Der Vergleich mit Hetha BSC hinkt gewaltig. Wir sollten auf unsere Ergebnisse schauen. Schließlich wollen wir ja aufsteigen und vier Punkte hat die Mannschaft bereits verschenkt. 

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