Die zurückliegende Rückrunde soll schnell zu den Akten gelegt werden – hat uns aber vor allem Eins gelehrt: Neben Cedric Teuchert (29 Spiele, 14 Tore, 4 Vorlagen) klafft im Sturm ein fettes Loch. Der Abgang von Maximilian Beier (33 Spiele, 7 Tore) und das Karriereende von Hendrik Weydandt (23 Spiele, 2 Tore, 1 Vorlage) vergrößern die Personalnot…
Boss Martin Kind hat jüngst, wie eigentlich in jeder Pause, den sofortigen Aufstieg aus der zweiten Liga gefordert. „Wenn wir es nicht schaffen, jetzt mutig zu sein in mehrere Richtungen, dann wird das schwer. Wir müssen raus aus der 2. Liga, aus vielen Gründen. Wir brauchen eine Synthese aus Vernunft und Mut, das müssen wir schaffen“, sagte Kind in der Neuen Presse. Mut heißt, wie eigentlich auch in jedem Jahr angekündigt, die Geldschatulle zu öffnen und lukrative Spieler an den Maschsee zu lotsen. Aber diese Phrase stimmt in Hannover nicht so wirklich.
Auch wenn sich laut Marcus Mann auf dem Transfermarkt noch nicht viel bewegt – höchste Zeit, einen Blick auf potenzielle Neuzugänge in der Offensive zu werfen. Auch wenn viele gegen die Verpflichtung von Spielern von jüngsten Absteigern sind – Hannover muss sich – Stand jetzt – in dieser Sphäre umschauen.
Bryan Lasme
Besonders interessant und meiner Meinung nach ein guter Ergänzungsspieler zu Teuchert ist Bryan Lasme. Der Franzose lief in der zurückliegenden Spielzeit in 32 Spielen für die Arminia auf und erzielte dabei zehn Scorerpunkte (7 Tore, 3 Vorlagen). Das klingt nicht atemberaubend, angesichts der mehr als durchwachsenen Leistungen der Mannschaft und der Tatsache, dass die Stürmer oft – wie bei 96 allseits bekannt – um Bälle betteln mussten, ist diese Quote jedoch beachtlich – an 20 Prozent aller Treffer war der 24-Jährige direkt beteiligt.
Im Juli 2021 wechselte verließ er seinen Heimatverein (FC Sochaux) in Richtung Alm, wo er Bundesligaluft schnuppern konnte. Mit seiner Körpergröße von 1,94 Metern bringt er die nötige Souveränität im gegnerischen Sechszehner mit, kann die Gegenspieler auf sich ziehen und im Fall einer Doppelspitze die nötigen Lücken reißen. Ganz nebenbei ist seine Kopfballstärke nicht zu verachten. Der ideale Zielspieler für Standards.
Der Abstieg der Arminen macht einen Transfer realistisch – das Arbeitspapier (bis 2025) steht aufgrund des Gangs in Liga drei auf der Kippe. Für eine geringe Ablöse dürfte Lasme zu locken sein.
Janni Serra
Ein zweiter Kandidat aus Bielefeld ist Janni Serra. Seine Saison bei der Arminia war vergleichsweise schwach, weshalb viele von einer Verpflichtung abraten. Meine Meinung: Sieben Treffer in 30 Spielen sind angesichts der gesamten Mannschaftsleistung kein schlechter Wert. Zumal die Betrachtung seiner Leistungen zu Kieler Zeiten die Arminen-Saison wett machen sollte: Zwischen den Spielzeit 18/19 und 20/21 erzielte er in 91 Partien für die Störche beachtliche 35 Tore und 13 Vorlagen. Das schwerwiegendste Argument zugunsten des 25-Jährigen: Janni ist gebürtiger Hannoveraner, wurde bei 96 ausgebildet, identifiziert sich nach wie vor mit dem Verein und ist Fan von Kindesbein auf. Eine Identifikationsfigur, wie der Verein und auch die Tribüne sie braucht. Und auch wenn er mit den Leistungen von Teuchert nicht mithalten kann: Den Platz neben ihn kann er – im Vergleich zu Nielsen – definitiv ausfüllen. Die vertraglichen Details sind dieselben wie bei seinem (ehemaligen) Mannschaftskollegen Lasme.
Lust auf noch mehr Hannover 96? Unsere 96-App für Android im neuen Gewand! Jetzt gratis holen & immer auf dem neuesten Stand bleiben: Zur App "96 News" | 96Freunde auf Instagram folgen: Hier geht's entlang!
Florian Krüger
Wenn wir schon bei der Arminia sind – gönnen wir uns doch mal einen Ex-Bielefelder. Florian Krüger stand bis zum 30.08.2022 bei den Bielefelder unter Vertrag, ehe der niederländische Erstligist FC Groningen anklingelte. Für die Niederländer schoss er in 22 Spielen – 16 davon als Mittelstürmer – vier Tore und legte zwei Treffer auf. Aber merke: Der FC Groningen ist als Tabellenletzter aus der Eredivisie abgestiegen, Krügers Torbeteiligung lag über die Saison gemessen bei 19,35 Prozent! Gemessen daran, dass der 24-Jährige kaum in Szene gesetzt wurde, kein allzu schlechter Wert.
Auch beim gebürtigen Staßfurter lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit: Zusammen mit Karim Adeyemi, Youssoufa Moukoko und Florian Wirtz wurde Krüger 2021 – damals noch im Dienst von Erzgebirge Aue – U21-Europameister. In derselben Saison schoss er für den FC in 34 Spielen 11 Tore und bereitete 7 Tore vor. Eine direkte Beteiligungsquote von knapp 41 Prozent! Mit dem Wechsel zur Arminia erfolgte der vorübergehende Einbruch – doch auch hier schlummert das Potential!
Der Vertrag von Krüger läuft noch bis 2026, durch den Abstieg seines Arbeitsgebers dürfte aber auch er zu locken sein.
Lust auf noch mehr Hannover 96? Unsere 96-App für Android im neuen Gewand! Jetzt gratis holen & immer auf dem neuesten Stand bleiben: Zur App "96 News" | 96Freunde auf Instagram folgen: Hier geht's entlang!
Spannende (und realistische) Namen sind auch:
Amine Salama
Salama ist für viele ein unbeschriebenes Blatt, dabei bring der gebürtige Franzose ein gewaltiges Talent mit sich. Mit seinem Verein SCO Angers hat er sich jüngst aus der Ligue 1 verabschiedet, die direkte Torbeteiligungsquote des 22-Jährigen lag bei knapp 14 Prozent. Der 1,92 Meter Stoßstürmer kann auch auf den Flügelposition eingesetzt werden. Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2026 – aber ihr wisst schon: Absteiger
Iké Ugbo
Aus meiner Sicht eine der spannendsten Personalien. Auch er ist aus der Ligue 1 abgestiegen, mit dem ESTAC Troyes. In der zurückliegenden spielte Ugbo im Schatten von Mama Badé und brachte es nur auf zwei Tore und eine Vorlage. Ausgebildet wurde der gebürtige Londoner beim FC Chelsea, seitdem hat er eine kleine Wandervogel-Karriere hingelegt. Im November 2021 feierte er sein Debüt für die kanadische Nationalmannschaft. Seine Vita wird mit zwei Uefa-Youth-League-Siegen geschmückt.
M’Baye Niang
— abgestiegen mit AJ Auxerre. Mit sechs Ligatoren der beste Scorer seines Teams, seit 2017 senegalesischer Nationalspieler (15 Spiele, vier Tore). Er wäre ein Mann mit – für Hannover-Verhältnisse – krasser Vergangenheit: Französischer Pokalsieger in der Saison 18/19 mit Stade Rennes, Italienischer Superpokalsieger mit dem AC Mailand in der Spielzeit 16/17. Dabei ist Niang erst 28 Jahre alt.
John Guidetti…
Nach wie vor Fan-Liebling in Hannover. Definitiv jemand, den ALLE im Stadion mit Kusshand nehmen würden. In dieser Spielzeit abgestiegen aus der schwedischen ersten Liga mit AIK Solna. Konnte in acht Spielen nur einmal knipsen. Großartig anpreisen müssen wir John aber ohnehin nicht.
Bei dem Namens-Karussell muss aber eins festgehalten werden: Ohne Geld in die Hand zu nehmen wird es auch jetzt nichts mit dem Aufstieg! Sicherlich lassen sich gute Back-Up-Optionen aus diesen Riegen verpflichten, sofortige Unterstützung für Cedi und Co. sehen wir aber nicht. Eine altbekannte Laier…
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
Lust auf noch mehr Hannover 96? Die kostenlose 96-App für Android holen: Zur App "96 News" | 96Freunde auf Instagram folgen: Hier geht's entlang!
Hinterlasse jetzt einen Kommentar