Hannover – Hannoverliebt, das ist die neue Kolumne hier bei 96Freunde.de. Ihr kennt runnertobi von meinsportradio.de? Hier lernt ihr ihn ganz neu kennen. Genießt nun auch sein geschriebenes Wort. Natürlich weltexklusiv.
Wir drehen die Uhr mal ein gutes Jahr zurück. Hinter Hannover 96 lag eine Saison voller Niederlagen, zwei Trainerwechseln und einem ernüchternden Tabellenplatz 18. Daniel Stendel war seit wenigen Spielen Trainer „der Roten“ und die Stimmung war alles das, was die Tabelle und die Saison nicht waren. Es wurde auf den Rängen gefeiert, aus Galgenhumor entwickelte sich gute Laune, ja fast schon Optimismus. Optimismus, dass es im nächstes Jahr alles besser werde, dass der Bock-Trainer der richtige Mann für die Zukunft sei. Man kann sagen, dass wir am Ende der Saison der vielleicht bestgelaunteste Absteiger überhaupt waren.
Zurück zur Gegenwart. Daniel Stendel ist – wie wir alle wissen – Vergangenheit in Hannover. Mit André Breitenreiter steht jemand an der Linie, der in der Vorsaison mit Schalke 04 noch in Europa trainierte, Horst Heldt – die Neuverpflichtung als Manager – darf man nüchtern betrachtet wohl eher als „aus dem oberen Regal gefischt“ bezeichnen. Hannover hat vor ein paar Wochen endlich mit seinem größten Juwel einen langfristigen Vertrag abgeschlossen und in den letzten acht Spielen gab es keine Niederlage und sieben Spiele zu Null. Darunter den langersehnten Derbysieg.
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Die Stimmung müsste also im Vergleich zu vor einem Jahr noch viel besser sein. Ist sie aber nicht. Nach dem 1:0 Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf gab es teilweise (oder vielleicht sogar größtenteils – da mag jeder seine eigene Wahrnehmung haben) Reaktionen der Fans im Stadion und in den Sozialen Netzwerken, als ob es die 4. Klatsche in Folge gehagelt hätte. Es bleibt die Frage: Sind die Zuschauer in Hannover eigentlich völlig aus dem Lot was ihr Gespür für aktuelle Situationen angeht? Feiert man nun Abstiege und kann sich in sportlich erfolgreicheren Phasen nicht freuen? Nein – der Blick auf die Tabelle und die 90 Minuten auf dem Platz verrät, dass aktuell vollkommen zu Recht eine Mischung aus Zurückhaltung, Sorge und ja vielleicht sogar Angst vorherrscht.
Hannover 96 hat es trotz fünf Heimsiegen in Folge, alle zu Null, zwei davon gegen direkte Konkurrenten, verpasst diese Ergebnisse auch so zu nutzen, dass man dieses „Aufstiegsgefühl“ bekommt. Schuld daran sind auf der einen Seite die Auswärts-Unentschieden, die sich zwischen diese Siege schleichen. Auf der anderen Seite aber auch die Art und Weise wie die Siege eingefahren wurden. Machen wir uns nichts vor: Der Sieg gegen Union Berlin war gut und wichtig, aber über weite Phasen des Spiels auch kein Hochgenuss. Gegen Nürnberg und Düsseldorf hatte man zwei Gegner, die mit sehr überschaubarem Niveau agierten, gerade so besiegen können. Und auch der Derbygegner hatte in Hannover nicht seine volle Leistungsfähigkeit abgerufen. Dazu der komplett enttäuschende Auftritt in Würzburg und die Dummheiten in der Nachspielzeit in Aue.
Das fühlt sich aktuell einfach nicht nach einem Aufsteiger an. Es mag vielleicht eine Qualität sein, Spiele auch knapp zu gewinnen und 1:0 Führungen öfter mal nach Hause zu schaukeln. Gut für das Torverhältnis ist das nicht und wirklich viel Sicherheit und Hoffnung für die letzten drei Spiele entsteht dadurch ebenfalls nicht. Kleines Quiz zwischendurch: Wann hat Hannover 96 zum letzten Mal drei Tore in einem Spiel geschossen? Antwort: Am 2.12.16, beim 3:2 gegen Heidenheim. Das ist jetzt also eine ganze Halbserie her; beste Zeit in Heidenheim am Freitag das zu wiederholen. Denn auf Galgenhumor möchte am Ende dieser Saison keiner angewiesen sein.
Die Lieblingsfolgen vom 96Freunde-Podcast mit Altin Lala, Florian Fromlowitz und Ewald Lienen. Viel Spaß beim Reinhören!
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